Magnetisiertes Wasser
Magnetisiertes Wasser ist normales Wasser, das nach esoterischen Vorstellungen durch eine Behandlung mit Magneten aufgewertet wurde. Es handelt sich also um eine der zahlreichen Spielarten der Wasserbelebung. Im Sinne des Mesmerismus werden Magneten dabei wundersame und stets positive Einflüsse vor allem auf die Gesundheit zugeschrieben. Behauptet wird eine heilsame Wirkung bei praktisch jeder Art von Erkrankung. Belege werden nicht genannt und kann es auch nicht geben, da Magnete keinen Einfluss auf das Wasser haben.
Magnetisiertes Wasser wird vom Anwender selbst hergestellt. Dazu wird ein Gefäß mit Leitungs- oder Mineralwasser für einige Stunden auf einen starken Magneten gestellt, oder es wird ein Magnet in das Wasser gelegt. Entsprechende Magnete sind vor allem bei Händlern erhältlich, die "Magnetschmuck" und ähnliches verkaufen. Es gibt auch magnetische Tassen, Thermoskannen, Untersetzer, usw. Einige Esoteriker unterscheiden zwischen positiv, negativ und "gemischt magnetisiertem" Wasser, je nachdem, ob die Nordpol- oder die Südpol-Seite eines Magnetuntersetzers bei der Wasserbehandlung oben liegt.
Auch einige Anbieter von Produkten zur magnetischen Wasserentkalkung sprechen von magnetisiertem Wasser.
Fluid-Magnetics ist ein auch als "Wassermagnet" bezeichnetes Produkt (280 Euro), das von der Firma Baukontrol[1] aus Eppingen-Mühlbach angeboten wird und das Hartferritmagnete enthalten soll. Es wird in der Nähe einer Trinkwasserrohrleitung angebracht und soll Wunderwirkungen durch seine "physikalische Wasserbehandlung" entfalten. Demnach komme es zu einer "physikalischen Aufbereitung" von Trinkwasser, die eine Veränderung von Kalkstrukturen mit sich bringe, sodass Kalk an der Innenseite von Wasserrohren ins Wasser abgegeben werde. Behandeltes Wasser würde aber auch keine Kalkflecken beim Reinigen mehr hinterlassen und beim Wäschewaschen würde weniger Waschmittel verbraucht werden, da sich ihr Pulver im Wasser besser löst. Baukontrol biet zudem auch Produkte zur esoterischen Mauertrockenlegung an. Überraschenderweise empfiehl Baukontrol den Kunden ihres "AntiLegionell-Systems" zur Verhinderung einer Legionellose (Legionärskrankheit) nicht das eigene "Fluid-Magnetice" zur Verhinderung von Kalkablagerungen, sondern die Anwendung von Essigwasser: Wir empfehlen bei sehr kalkhaltigem Wasser ANTILegionell einmal jährlich in Zitronensäure-Lösung oder in Essigwasser zu entkalken (ca. 3-5 Stunden einwirken lassen)[2]
Ein Magnet spielt auch bei dem Lebensmittel Cellagon aurum eine Rolle. Es handelt sich um ein mit Wasser zu verdünnendes Gemüsesaftkonzentrat der Firma "H.-G. Berner GmbH & Co. KG." aus Hamburg, das im Internet häufig damit beworben wird, gesundheitsrelevante Wirkungen zu haben. Die Wirksamkeit von Cellagon aurum wird dabei auch einem Magneten im Flaschenboden zugeschrieben, der das zugesetzte Wasser "levitiere". Waschmagnete sind auf dem Esoterikmarkt ebenfalls erhältlich. Sie sollen auf wundersame Weise den Waschmittelverbrauch beim Waschen von Kleidung reduzieren.
Quellennachweise
- ↑ BAUKONTROL, Kögelgasse 9, 75031 Eppingen-Mühlbach
- ↑ http://www.baukontrol.de/antilegionell_bannt_legionellen.html