Rorschachtest

Aus Psiram
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Der Rorschachtest (Tintenkleckstest, eigentlich: Rorschach-Formdeuteversuch) ist ein psychodiagnostisches Testverfahren, für das der Schweizer Hermann Rorschach (1884–1922) eine eigene Persönlichkeitstheorie entwickelte und das später mit den Theorien der Psychoanalyse verbunden wurde. Es gehört zu den sogenannten projektiven Tests und wird angewendet, um die gesamte Persönlichkeit des getesteten Menschen zu erfassen.

Geschichte

Um 1911 begann Hermann Rorschach seines auf der Deutung von symmetrischen Klecksbildern beruhenden, projektiven Verfahrens zu entwickeln. Rorschach meinte, dass sich vorhandene Erinnerungsbilder vom Probanden an aktuelle Empfindungen geknüpft werden, ausgelöst durch die Vorlage des unstrukturierten Bild eines Tintenkleckses. Rorschach schloss, dass sich aus den Deutungen Rückschlüsse auf Persönlichkeitsstruktur eines Menschen ziehen lassen. Der Rorschachtest wurde 1921 veröffentlicht. Rorschach kam nach Entwicklung seines Formdeuteverfahrens in Kontakt mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds, und so wurden in der Folge die Deutungen der Tintenkleckse als Ausdruck des Unbewussten gewertet. In den 1930er und 1940er Jahren fand der Test in Europa und in den Vereinigten Staaten weite Verbreitung.

Methodik

Der Test, von dem es gibt zahlreiche Versionen und Varianten gibt, besteht meist aus 10 Tafeln mit symmetrischen schwarzen und bunten Tintenklecksen, die in einer bestimmten Reihenfolge gezeigt werden. Dabei wird gefragt, was der Person beim Betrachten des jeweiligen Bildes als erstes in den Sinn kommt, wobei es keine "richtigen" oder "falschen" Antworten gibt. Nach diesen ersten Reaktionen bekommt die Testperson die Karten einzeln in die Hand, um sie eingehender zu betrachten. Dann befragt der Psychologe sie, auf welchen Teil des Kleckses sich diese Reaktion bezieht, wie sich die Person diese Reaktion erklärt sowie weitere Aspekte der Deutung. Während die Testperson die Tintenkleckse untersucht, notiert der Psychologe alle Äußerungen, die Handhabung der Karte sowie die Reaktionszeiten.