Impuls-Strömen
Impuls Strömen (auch kurz Strömen, Jin Shin Jyutsu (JSJ), japanisches Heilströmen, Rang-Dröl usw, nicht zu verwechseln mit impulsartigen Strömen aus der Elektrotechnik) ist eine für Laien propagierte pseudomedizinische Behandlungsmethode des 20. Jahrhunderts aus dem Bereich der so genannten Energiemedizinen, des Wellness und des Geistheilens.
Im Prinzip handelt es sich um nur über die Hände durchgeführte Handauflegungen und Massagen zu einer "Aktivierung von Selbstheilungskräften". Im Eigenverständnis sehen Anhänger der Merhode in ihr eine gleichsam einfache wie tiefgründige Kunst der Harmonisierung von Körper und Geist, für deren Anwendung nur geringe Kenntnisse ausreichten. Nichtsdestotrotz sind mehrere Anbieter im Internet zu finden die kostenpflichtige Kurse (etwa 2000 Euro) zum Strömen anbieten. Angeboten werden Kurse zum "Impuls Practitioner", "Impuls Master Practitioner" und "Impuls Trainer".
Als "Indikationen" bzw Grund zur Behandlung werden von Befürwortern Disharmonien, Alltagsbeschwerden, "Symptome" sowie fortgeschrittene oder chronische Erkrankungen genannt.
Befürworter behaupten Bezüge zu jahrhunderte alten traditionellen ostasiatischen Heilverfahren.
Lehre und Methodik
Die Methode beruht auf der Vorstellung, dass es am Körper 26 Zonen gibt, die doppelt vorhandenen so genannten Sicherheitsenergieschlösser. Diese Schlösser sollen als Folge von Stress im Sinne von Türschlössern "zuschnappen" und so zu so genannten Blockaden (Energieblockaden) führen, die wiederum die Ursache zahlreicher Beschwerden und Erkrankungen seien.
Nach dieser Lehre führe die manuelle Behandlung zum "Aufschließen" der Sicherheitsenergieschlösser, was dazu führe, dass "Energien" in Fluss gerieten. In der Vorstellung der Anwender fliesse (ströme) dabei aus den Handflächen und Fingerspitzen eine heilende Lebensenergie ab.
Der Patient wird meist liegend behandelt. Nach einem Vorgespräch und einer Inspektion des Patienten durch den "Practitioners" (meist ein medizinischer Laie), beginnt dieser die "Pulse" zu fühlen. Damit ist im Jin Shin Jyutsu ein "Energiefluss" innerhalb bestimmter angenommener Kreisläufe ("Organströme") gemeint. Dann erfolgt die Wahl eines "Stromes" zur minutelangen "Offenhaltung" des gemeinten "Sicherheitsenergieschlosses" bzw "Energietores".
Insgesamt dauert die Behandlung etwa eine Stunde.
Herkunft
Befürworter und Anbieter behaupten Bezüge zu jahrhunderte altem fernöstlichem Wissen um Heilverfahren. Meist ihr hier von "mündlichen Überlieferungen" ohne schriftliche Quellen die Rede.
Über die Frage, wo die historischen Ursprünge des Impuls Strömen zu suchen seien, gehen die Angaben auseinander. Zum einen wird ein Bezug zur traditionellen chinesischen Medizin behauptet. Des weiteren beruft man sich auf den Buddhismus und auch auf die traditionelle tibetische Medizin. Wahlweise werden jedoch auch traditionelle japanische Methoden und sogar das aus Indien stammende Ayurveda angeführt.
Genannt wird der Name des Japaners Jiro Murai (1886-1960), dem im 20. Jahrhundert eine anekdotisch berichtete Wunderheilung durch diese Methode nachgesagt wird. Murai ist de facto der Erfinder des im 20. Jahrhunderts entstandenen Jin Shin Jiutsu. Er gründete eine eigene Jin Shin Jiutsu Schule. Zu seinen Schülern zählen Haruki Kato und Mary Burmeister. Letztere brachte Jin Shin Jiutsu erfolgreich in die USA und erweiterte die Lehre um christliche Erklärungsmodelle sowie Elemente aus der Esoterik wie Numerologie und Astrologie. Zu den Verfechtern gehört auch die deutsche Krankenschwester Theresia Rasch-Schaffer, die ebenfalls, wie Murai, sich wundergeheilt haben soll.
1985 entstand eine "Rang Dröl Schule für angewandtes Yoga" und lehrt das Energie strömen in leicht abgewandelter Form.