Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht
Die Schmerzpunktpressur nach Liebscher und Bracht (auch Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht) ist eine ausserwissenschaftliche Methode der Manualtherapie zur Behandlung von Schmerzzuständen. Die Methode basiert auf einem Druck bestimmter "Schmerzpunkte" sowie Dehnungsübungen die der Patient selbststätig durchführen soll.
Die Methode zeigt Ähnlichkeiten zu "Triggerpunkt-Therapien", die aus der herkömmlichen Massage und der Osteopathie bekannt sind. Analogien zeigen sich auch zur Akupressur.
Zur Methode liegt keine Fachliteratur zur Auswertung vor. Unkritische Aufmerksamkeit fand die Methode bei "Stern TV" von Günther Jauch. Sie ist darüber hinaus regelmässig auf Esoterikmessen anzutreffen.
Erfinder sind das Ehepaar Roland Liebscher-Bracht und Petra Bracht aus Bad Homburg. Petra Bracht ist Ärztin. Roland Liebscher behauptet die Methode aus "alten chinesischen Quellen" abgeleitet zu haben die "spezielle Punkte" (Di-Mak-Punkte) in der Muskulatur erwähnen würden.
Eine Behandlung kostet ungefähr 95 Euro. Die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, da ein Wirksamkeitsnachweis unbekannt ist.
Liebscher und bracht betreiben auch die Ausbildung von Therapeuten in dieser Methodik. Sie wurden auch durch eine Coaching-Methode, die des "Biotuning" bekannt.
Methode
Zur Methode machen die Erfinder Angaben (etwa zu einem "Warnschmerz") zur herkömmlichen Physiologie des Muskels, die sie dabei als eine Art eigener Erkenntnis erscheinen lassen. Tatsächlich enthält diese Lehre keinerlei Elemente die der herkömmlichen Medizin unbekannt wären.
Während einer therapeutischen Sitzung nach der Schmerzpunktpressur nach Liebscher und Bracht sucht der Behandler nach muskulären "Schmerzpunkten". Diese werden im Rahmen der Liebscher/Bracht-Lehre am Übergang vom Muskel zur Sehne verortet, an den Golgi-Sehnenorganen. Diese der Wissenschaft lange bekannten Strukturen dienen über Regelkreise einer Begrenzung der Muskelleistung und haben eine schützende und regulierende Funktion.
Laut Liebscher und Bracht müssen diese Sehnenorgane manuell stimuliert werden, um eine muskuläre Entspannung zu erreichen, die wiederum zur Schmerzlinderung führen soll. Zur Stimulation wird auf die "Schmerzpunkte" etwa zwei Minuten lang ein mechanischer Druck ausgeübt.
Zusätzlich soll der Patient regelmässig bestimmte Dehnungsübungen machen um "muskuläre Fehlstellungen" anzugehen.
Laut der Lehre helfe die Methode nicht nur bei Schmerzen die aus einer muskulären Verspannung herrühren, sondern auch bei Schmerzen durch Schädigungen, wie etwa Arthrosen.
Bei Tumorschmerzen oder Schmerzen, die durch Verletzungen verursacht werden, versage jedoch laut Erfindern die Methode.
Laut nicht überprüfbaren Angaben der Erfinder komme es bei 95 Prozent seiner Patienten zu einer Schmerzlinderung auf 0 bis 30 Prozent des Ausgangsniveaus. Allerdings ist hier davon auszugehen, dass die Angabe nicht auf einem Vergleich mit einer validierten Therapie beruht.
Siehe auch: Sanfte Manuelle Therapie nach Graulich