Brigitte Rondholz
Brigitte Rondholz (geb. 1951, Kritiker-Spitzname Igitte) ist Vizepräsidentin des Bundes für Gesundheit (BFG), der von dem deutschen Steuerexperten Franz Konz geleitet wird. Rondholz gilt als engagierte Impfgegnerin und Anhängerin der so genannten Urkost. Eine Anregung dazu hätte ihr Literatur der Hildegard von Bingen und des rechtsgesinnten Max Otto Bruker gegeben.
BFG-Engagement
Der BfG ist ein von Franz Konz geleiteter Verein, der eine besonders strenge Form der Rohkost propagiert, die so genannte Urkost bzw. die Urmethodik (Urkost plus Gymnastik und Singen). Einen wichtigen Beitrag zur Urmethodik sieht Rondholz in den von ihr erdachten gymnastischen Übungen, die sie "Urtraining" nennt. Rondholz unterhält eine Telefonsprechstunde für BFG-Mitglieder und beantwortet Leserbriefe in der BFG-Zeitschrift Natürlich leben, deren stellvertretende Chefredakteurin sie ist. Daneben bietet sie Kurse zum Erlernen der Urmethodik an. Gelegentlich versucht sie sich in der Belletristik, z.B. als Texterin von Kinderliedern auf den CDs Roh macht froh!-Lieder und Früchte Früchte Früchte von Stephen Janetzko. Legendär ist ihr Auftreten im Usenet als Impf- und Medizingegnerin im Kampf für den Guru der Urkost, Franz Konz. Im Internet betreibt Rondholz ein Forum, in dem sie nur ihr genehme Anhänger der Urkost schreiben können. Das Forum ist auch auf der Internet-Seite des BFG als Forum des BFG verlinkt.
Kommerzielle Aktivitäten
Vor ihren Urkost- und BFG-Aktivitäten versuchte sie, ein wirkungsloses Scharlatanerieprodukt namens Waschdisk (bzw Waschmagnet der der Wäsche in der Waschmaschine beigelegt werden soll und Waschmittel sparen soll) und einen "Verhütungscomputer" zu verkaufen und betrieb eine Kinderpension in Meckenheim. Typisch für Rondholz ist ihre aufschneiderische Selbstdarstellung mit nicht selten exhibitionistisch anmutenden Fotos. Über eine berufliche Qualifikation auf medizinischen oder ernährungswissenschaftlichem Gebiet ist nichts bekannt.
Zecken und Borreliose
Regelmäßig nimmt sich Rondholz des Themas Borreliose an, eine nicht ungefährliche Krankheit, deren Erreger (das Bakterium Borrelia burgdorferi) vor allem durch Zeckenstiche übertragen wird und die bislang nur durch rechtzeitige Gabe von Antibiotika zuverlässig behandelt werden kann. Tenor der Verlautbarungen von Rondholz zur Borreliose ist, dass Zeckenstiche harmlos und die Warnungen vor Borreliose maßlos übertrieben seien. Sie begründet dies auf anekdotische (und damit nicht überprüfbare) Weise damit, dass sie schon "zig Zeckenbisse" ohne negative Folgen überstanden habe.
Anfang 2009 veröffentlichte Brigitte Rondholz aber überraschend einen Bericht, nach dem sie im Herbst 2008 an Borreliose erkrankt war.[1] Zur fraglichen Zeit machte sie im Internet geheimnisvolle Andeutungen über einen "Unfall". Ihr Artikel enthält ein Foto, das möglicherweise tatsächlich die Wanderröte (Erythema migrans) zeigt, einen für das erste Stadium der Krankheit charakteristischen Hautausschlag. Genesen sei sie mit Hilfe der Urmethodik, und zwar durch 3-wöchiges "Erdfasten", bei dem man ausschließlich sog. Heilerde zu sich nimmt (siehe: Urkost). Dazu ist zu sagen, dass die Wanderröte und die Beschwerden dieser Phase der Borreliose im Allgemeinen von selbst verschwinden, was aber keinen Aufschluss darüber gibt, ob die Krankheit selbst damit überwunden ist. Rondholz wertet ihre Krankengeschichte dagegen als Beweis, dass die etablierte Behandlung durch Antibiotika eine vom "Pharmakartell" betriebene Angstmache sei. Allerdings, so fügte sie später in ihrem Internetforum bescheiden hinzu, habe ja auch "nicht jeder diese Willensstärke, dies so durchzuziehen, wie ich es tat." Da jemand, der die urköstlichen Regeln strikt befolgt, eigentlich nicht krank werden könne, begründet Rondholz ihre Erkrankung mit Stress, der von außen an sie herangetragen wurde.
Zitate
- Essen ist ja auch etwas WUNDERSCHÖNES, vorausgesetzt, dass es die lebendige Frischkost ist, die uns Menschen von der Natur zugedacht wurde. Leichenfraß macht zum Beispiel depressiv und verstört unsere Seelen.
- Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass wir hauptsächlich Frugivoren sind und die frugivore Kost gut wissenschaftlich bewiesen wurde. Wir wissen längst, dass die Rohkost, bestehend aus Früchten, vielen Tropenfrüchten, Fettfrüchten, Samen, Nüssen, Gemüsepflanzen, WILDpflanzen die Nahrung ist, von der wir leben sollten. Wir sind gut genährt, fit und gesünder, wenn wir nur diese Nahrungsmittel essen, an die wir grundgesetzlich angepasst sind.
- Der Schluss des Mastdarms ist so vorzüglich eingerichtet, dass er die Exkremente einer normalen Verdauung ohne Verunreinigung ausscheidet. Das Klosettpapier ist eine Errungenschaft der kranken Menschheit [...] Gekringelt gleitet der Kot innerhalb von SEKUNDEN als Häufchen, welches sich leicht wegspülen lässt, in die Schüssel [...] Ist eure Verdauung nicht haargenau so, dann ändert etwas!
- Zu einem Teilnehmer ihres Forums, der sich von der Urkost abgewendet hat: Was meinst du damit? Bitte beantworte auch meine anderen Fragen an dich, wenn du für ein Fünkchen ernst genommen werden willst. Ich habe wenig Zeit, die meisten Menschen sind sehr dankbar, wenn sie ein bisserl von dieser wenigen Zeit bekommen, nutze es also und beantworte meine Fragen.
- Statistik und die vier Grundrechenarten: Alle 47 Minuten begeht in D. ein Schlechtkostesser Suizid. Etwa 10.000 Menschen pro Jahr. Von Urköstlern ist mir kein Fall bekannt.
Weblinks
http://www.freimann-gefecht.homepage.t-online.de Die juristischen Auseinandersetzungen mit Uwe Albert Anhut (Freimann)
Quellen
- ↑ Rondholz B (2009): Horror: Borreliose. Und wie ich sie mit der Urmethodik schnell überwinden konnte! Natürlich leben 1/2009, 20-23