Luc Montagnier

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Luc Antoine Montagnier (geb. 18. August 1932) ist ein französischer habilitierter Virologe. Er erhielt 2008 die Hälfte des Nobelpreises in Medizin (zusammen mit Françoise Barré-Sinoussi ) wegen seiner Entdeckung des HI-Virus aus dem Jahr 1983.

In den letzten Jahren - etwa ab 2005 - machte Montagnier in seinem Spätwerk durch Experimente, Veröffentlichungen und geschäftliche Aktivitäten zur pseudowissenschaftlichen Digitalen Biologie nach Jacques Benveniste, zum historischen Pleomorphismus und zum Wassergedächtnis sowie zur Homöopathie auf sich aufmerksam. Seine Aktivitäten unterscheiden sich von den anerkannten wissenschaftlichen Leistungen aus der Zeit als Virologe. In einem Interview des französisch-sprachigen Ablegers der Esoterikzeitschrift Nexus betont Montagnier im August 2009, dass das HI-Virus der Erreger von AIDS ist, dies habe u. a. die retrovirale Therapie gezeigt.[1]

Kurzbiographie

Montagnier studierte in Poitiers und Paris Medizin. Ab 1955 war er an der Universität Paris tätig, 1965 bis 1971 am Radium-Institut in Paris. 1972 wurde Luc Montagnier Leiter der virologischen Abteilung am Institut Pasteur in Paris, die er von 1985 an als Professor führte. Von 1991 bis 1997 war er im gleichen Institut Leiter der Abteilung für AIDS und Retroviren. 1997 wechselte er ans Queens College der Universität New York, wo er bis 2001 Direktor des Zentrums für molekulare und zelluläre Biologie war.

Montagnier und die Digitale Biologie

Montagnier gründete im Juni 2006 die Nanectis Biotechnologies[2], die aus der früheren und von Jacques Beneviste gegründeten Firma Digibio entstand. Luc Montagnier ist nun President Directeur General der Firma. Die DigiBio war bekannterweise auf die 'Digitale Biologie' spezialisiert, und behauptete elektromagnetische Signale von Molekülen detektieren zu können.

Montagnier veröffentlichte 2009 eine Arbeit in der Fachzeitschrift Computational Life Sciences, bei der er selbst Vorsitzender des Editorial Boards ist. Im Artikel behauptete er, dass bakterielle DNA in sehr geringer Konzentration in Wasser elektromagnetische Wellen aussende, die mit einfachen Mitteln detektierbar seien.[3] und stellte eine Methode vor derartige Signale von viraler oder bakterieller DNA nachweisen zu können.

2009 kam zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Erfinder der Methode, Bruno Robert[4]. Robert ist Direktor der Firma Vigibio die zu DigiBio gehört. Im Juni 2005 hatte Montagnier mit Robert einen accord de confidentialité (Vorvertrag) für eine Zusammenarbeit abgeschlossen. Es folgten ab Juli 2005 Experimente mit Mycoplasma Pirum, HIV und Escherichia Coli. DigiBio brachte Erfahrungen mit der eingesetzten Messtechnik ein, und Montagnier integrierte eigene Vorstellungen von so genannten Nanoformen (fr nanoformes).

Robert hatte im Jahre 2005 ein Patent dazu veröffentlicht, einen Monat vor Montagnier, der ebenfalls ein Patent zur gleichen Methode beantragt hatte. Im Juli 2009 entschied das Gericht zu Gunsten von Luc Montagnier.

Die Nanoformen nach Montagnier

Nach Montagnier gingen von Bakterien und sogar Viren so genannte Nanoformen aus, die in der Lage wären (im Sinne des historischen Pleomorphismus) den Ursprungsorganismus wieder zu generieren.

Patente

  • WO/2007/147982 METHOD OF DETECTING MICROORGANISMS WITHIN A SPECIMEN. Inventors: MONTAGNIER, Luc; AISSA, Jamal; eingereicht 22.06.2006
  • WO2007/068831 A3. METHOD FOR CHARACTERISING A BIOLOGICALLY ACTIVE BIOCHEMICAL ELEMENT BY ANALYSING LOW FREQUENCY ELECTROMAGNETIC SIGNALS. Inventor MONTAGNIER LUC, publication date 2007-08-09

Weblinks


Quellennachweise

  1. Nexus Heft 63/2009 http://dbloud.free.fr/bionum.pdf
  2. www.club-business-91.com/nanectis
  3. MONTAGNIER, L, AÄISSA, J et al. Electromagnetic Signals Are Produced by Aqueous Nanostructures Derived from Bacterial DNA Sequences. Interdiscip Sci Comput Life Sci (2009) DOI: 10.1007/s12539-009-0036-7
  4. http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/france/4959505/Man-who-co-discovered-HIV-accused-of-stealing-rights-to-Aids-cure.html