Galavit

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Galavit

Galavit ist der Handelsname eines umstrittenen und in Deutschlang nicht zugelassenen Arzneimittels der russischen Herstellerfirma Medicor gegen Krebs.

Zusammensetzung

Der Wirkstoff des Galavit ist ein Derivat des Phthalazins (Amino-Tetrahydrophthalazin-Natriumsalz). Die substanz ist chemisch eng mit Luminol verwandt.

untersteller Wirkmechanismus

Galavit soll nach Angaben der Hersteller und Verkäufer einen das Immunsystem stimulierenden Effekt haben. Es gibt jedoch keinen unabhängigen Wirksamkeitsnachweis bei Krebs. Auch sind genaue Angaben zu pharmakologischen Eigenschaften unbekannt geblieben.

Die Vermarktung

Galavit wurde und wird weiterhin als Wundermittel für Schwersterkrankte ins Gespräch gebracht und angeboten. Es soll in Russland angeblich Kosmonauten zu therapeutischen Zwecken verabreicht worden sein. Der russische Raumfahrtmediziner Igor Gontscharov (Leiter der medizinischen Betreuung der Kosmonauten in Baikonur) schloss jedoch die Verwendung in der Vergangenheit und Gegenwart am Boden oder in der Raumfahrt aus.

Kritik an Galavit

Galavit hat in Deutschland keine Zulassung als Arzneimittel, wird daher gelegentlich von interessierten Verbrauchern aus dem Ausland (Russland oder der Schweiz) importiert. Ärzte, die in Deutschland gewerbsmäßig oder regelmäßig Galavit zur Therapie anbieten, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Galavit soll in Russland lediglich eine Zulassung als entzündungshemmendes Mittel haben und ist dort für etwa 10 Euro erhältlich.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte äußerte sich ablehnend zu Galavit. [1]

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und die Deutsche Krebsgesellschaft sprachen sich gegen Galavit aus, ebenso wie die schweizerische Studiengruppe für komplementäre und alternative Methoden bei Krebs.

Gegen eine Gruppe von Personen, darunter auch ein Arzt, die das Präparat zu weit überteuerten Preisen an Krebskranke verkauft hatte, wird seit dem 5. März 2007 vor dem Landgericht Kassel verhandelt. Der Drahtzieher Falko D. hatte durch Dr. med. Eike R. Galavit in einer Privatklinik in Bad Karlshafen an die größtenteils mittlerweile verstorbenen Patienten verabreichen lassen.

Literatur / Quellen

Siehe auch: Ukrain

Weblinks