Hochschulen mit pseudowissenschaftlichen Lehr- und Forschungsinhalten

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Universität Kassel

An der Universität Kassel in Witzenhausen, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, wurde eine Stiftungsprofessur für die nach den esoterischen Lehren Rudolf Steiners ausgerichteten biologisch-dynamische Landwirtschaft, finanziert von Ökofirmen und Anthroposophen, eingerichtet[1][2]. Stifter der Professur sind die Software AG-Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die Alnatura GmbH, die Rogau Stiftung sowie der Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Diese Stiftungen finanzieren die C 3-Professur in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro für einen Zeitraum von sechs Jahren. Dieser weltweit einzige Lehrstuhl dieser Art wird derzeit von Prof. Dr. Ton Baars besetzt. Schwerpunkte der Arbeit sind die Beeinflussung des Pflanzenwachstums durch den Mond, die ganzheitliche Betrachtung des Hofes als ein Organismus und die Möglichkeiten der Selbstmedikation und einer phytotherapeutisch unterstützten Selbstheilung bei Nutztieren.

Baars hält auch Lehrveranstaltungen mit anthroposophischen Inhalten ab[3]:

  • Forschungskonzepte im biologisch-dynamischen Landbau Erfahrungswissenschaft (Vorlesung, Übung/Tutorium)
  • Goetheanistische Betrachtung von Pflanze und Tier (Vorlesung, Übung/Tutorium)
  • Goetheanistische Wissenschaft und Pädagogik (Vorlesung, Übung/Tutorium)
  • Transdisziplinäre Begleitprozesse- Goetheanistische Betrachtung von Pflanze und Tier (Vorlesung, Übung/Tutorium)

Siehe auch: Demeter

Universität Leipzig

An der Universität Leipzig wurde Zug der Homöopathieforschung von Karen Nieber und Süß eine Doktorarbeit Kirsten Radau vorgelegt[4][5]. Nach heftiger Kritik an der mit pseudowissenschaftlichen Begriffen durchsetzten Arbeit (es ist z.B. von "geistartigen Molekülen" die Rede und von "Energie", "Frequenzen" und "Wellen", ohne zu erklären, was damit gemeint ist) haben die Autoren der Arbeit Fehler bei der Versuchsdurchführung und Auswertung eingestanden[6][7]. Daraufhin wurde die Mitteilung in der Zeitschrift „Biologische Medizin“ über den Nachweis homöopathischen Verdünnungen in vitro zurückgezogen, der Hans-Heinrich-Reckeweg-Preis der Internationalen Gesellschaft für Homotoxikologie e.V. und der Internationalen Gesellschaft für Biologische Medizin e.V. wurde zurückgegeben.

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wird Homöopathie als Wahlfach angeboten. Das Seminarkonzept dazu wird durch die Homöopathie-Stiftung finanziell gefördert[8]. Neben Homöopathie bietet die Universität auch die Wahlpflichtfächer "Traditionelle Chinesische Medizin" und anthroposophische Medizin an[9].

Drittmittelprojekt Homöopathieforschung

Im Zeitraum von 01.07.2007 - 30.04.2009 wurde hier das Drittmittelprojekt "Professionalisierung in Naturheilverfahren/Homöopathie und Integration von Naturheilverfahren/Homöopathie in die medizinische Ausbildung" an der Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Herrmann durchgeführt.

In der Projektbeschreibung heißt es dazu u.A.:

"Die Bedarfe und Interessen der Studierenden der Medizin an Naturheilverfahren/Homöopathie gilt es genauer zu beleuchten. Es sollen bisherige Lehrkonzepte an medizinischen Fakultäten recherchiert werden, um daraus und aus Befragungen der Studierenden und niedergelassenen Ärzte Lehrkonzept für die Vorlesung und die Seminare im Querschnittsbereich 12 für den Teil Naturheilverfahren insbesondere Homöopathie zu entwickeln. Begleitend sollen Professionalisierungswege von Ärzten in Bezug auf ihre Arbeit als Homöopathen untersucht werden."[10].

Masterstudiengang Homöopathie

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) will die Universität an der Europäischen Bibliothek für Homöopathie einen Masterstudiengang Homöopathie anbieten. Der Start ist für das Wintersemester 2010/2011 geplant. Zielgruppe sind Ärzte, Zahn– und Tierärzte sowie Apotheker, die in zwei Jahren berufsbegleitend einen Masterabschluss in Homöopathie erwerben können. Als Thema für eine Masterarbeit wird z.B. eine homöopathische Arzneimittelprüfung vorgeschlagen[11].

Universität Witten-Herdecke

Siehe Hauptartikel Universität Witten-Herdecke

Die Universität Witten-Herdecke ist die einzige private Universität Deutschlands. Kennzeichnend ist u.A., dass hier Anthroposophen maßgeblich mitwirken. Der Gründungspräsident Konrad Schily steht der Anthroposophischen Medizin nahe. Die medizinische Ausbildung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, das nach der anthroposophisch erweiterten Medizin arbeitet. Zahlreiche Förderer der Uni sind Anthroposophen.

Quellenverzeichnis