Chlorophyll
Chlorophyll ist ein natürlicher Farbstoff, der in allen zur Photosynthes befähigten Organismen vorkommt und ihnen ihre grüne oder blaugrüne Farbe verleiht. Es gibt fünf Chlorophylltypen (Chlorophyll A, B C1, C2 und D), die sich untereinander in der Struktur der Seitenketten unterscheiden. Chlorophylle sind zusammen mit den Carotinoiden in der Licht(Primär-)reaktion der Photosynthese maßgeblich für die Lichtabsorption und die Weiterleitung der absorbierten Energie und bildet die Grundlage für sämtliche terrestrische und den Großteil der marinen Nahrungsnetze.
Chemische Struktur
Chlorophylle sind Chelat-Komplexe, die aus einem derivatisierten Porphyrin-Ring und Mg2+ als Zentralion bestehen. Das Grundgerüst der Chlorophylle enthältr, anders als die Porphyrine, einen fünften Ring an Ring III (Nummerierung nach Fischer). Je nach Art des Chlorophylls sind an den Grundkörper verschiedene Seitenketten angehängt.
Chlorophylle sind stukturell den Hämen ähnlich, dem Bestandteil des Hämoglobins, des Myoglobins und der Cytochrome, die als Zentralion jedoch anstatt Magnesium Eisen enthalten (vgl. Abbildung 1).
Einsatz als Lebensmittelzusatzstoff
Chlorophyll wird in der Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff (Farbstoff) ohne Höchstmengenbeschränkung eingesetzt. Es hat die Kennnummer E 140 [1].
Anwendung in der Pseudomedizin
Chlorophyll wird in Form von Tabletten, Pulvern, Tropfen und Säften als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Dabei werden verschiedene Aussagen zu gesundheitsförderneden Wirkungen bzw. zur Steigerung des allgemeine Wohlbefindens gemacht, wie z.B. als Einsatzstoff in Krebstherapie[2], zur Hemmung von Körpergerüchen und Beseitigung von Schwermetallvergiftungen bzw. allgemein zur "Entgiftung", zur "Verjüngung", zur "Darmsanierung" sowie als antibakterille und und antivirale Mittel [3]. Dabei soll einerseits der Phorphyrinring Schwermetalle als Chelatkomplex binden, andererseits soll das im Chlorophyll enthaltene Magnesium gesundheitliche Wirkungen haben. All diese Wirkungen sind wissenschaftlich nicht oder nicht ausreichend untermauert [4] [5].
Die Wirkung gegen Mundgeruch soll auf dem desodorierenden Effekt beruhen, allerdings fehlen kontrollierte Studien dazu[6].
Hergestellt werden Chlorophyll-Produkte meist aus Algen der Gattungen Chlorella und Spirulina, der Afa-Alge (ein Cyanobakterium) aber auch aus Spinat, Luzerne und anderen krautigen Pflanzen.
Quellenverzeichnis
- ↑ http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/21.e140_chlorophylle.html
- ↑ http://www.naturkost.de/aktuell/980415d.htm
- ↑ http://www.institut-ernaehrung-gesundheit.com/info_naehrstoffe.php
- ↑ http://209.85.129.132/search?q=cache:bWhz3B1OjDsJ:www.kup.at/kup/pdf/Min3-2002-22.pdf+Chlorophyll+Nahrung+Resorption+Darm&cd=22&hl=de&ct=clnk&gl=de
- ↑ www.toxcenter.de/artikel/therapie-sinnlose.pdf
- ↑ http://www.dent.uzh.ch/ppk/patienten/leistung/parodontologie/therapien/mundgeruch.html
Literatur
- G. A. Ulmer: Gesundheitswunder Chlorophyll. Gespeicherte, gesundheitsspendende Sonnen- und Heilkraft, Günter Albert Ulmer Verlag, 2000