Zeitgeschenen de

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Falschnachrichten-Artikel bei zeitgeschenen[.]de über angebliche Prostituierten-Besuche der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock.
Verbreitung der Falschnachricht zu Annalena Baerbock bei telegram durch die Putin-Propagandistin Alina Lipp. Lipp beruft sich dabei auf "zeitgeschenen[.]de

zeitgeschenen de ist der Name einer anonymen Webseite, die sich als scheinbares Nachrichtenportal präsentiert, aber gleichzeitig pro-russische Propaganda und Falschnachrichten verbreitet. Die Wergwerf-domain zeitgeschenen[.]de wurde am 24. Juli 2024 anonym angemeldet, und sollte offenbar nur dem Zweck dienen wenige Tage später eine Falschnachrichten zur deutschen Aussenministerin Annalena Baebock zu verbreiten. Der Artikel sollte dann dabei dienen von anderen Webseiten oder Personen weiterverbreitet ("multipliziert") zu werden. Die domain zeitgeschenen[.]de soll an "zeitgeschehen.de" erinnern, eine Webseite die Polizeimeldungen veröffentlicht.

Fake-Geschichte über Annalena Baerbock

Bei zeitgeschenen erschien ein Fake News - Artikel zur deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock, der zahlreiche Grammatikfehler enthält, und offenbar automatisch übersetzt wurde. Laut Artikel hätte Annalena Baerbock mehrfach einen Sexkontakt zu einem männlichen Prostituierten gehabt. Dafür seien mehr als 3500 € bezahlt worden, was von zeitgenen mit den Worten "Wo gehen deutsche Steuergelder hin?" kommentiert wird.

Das ZDF befasste sich ausführlich mit dieser Desinformations-Geschichte und weist sie unter Berufung auf das auswärtige Amt einer unbekannten russischen Quelle zu. Demnach sei das Vergehen Teil einer großangelegten Fake-News-Kampagne. Gemeint ist wohl die russische Geheimdienstkampagne Doppelgänger Kampagne. Um die Geschichte glaubhafter zu machen verwenden die Fälscher ein Video vom 29.7.24 mit dem angeblichen Prostituierten "Kingsley", das als Interview mit der nigerianischen Zeitung Daily Post dargestellt wird. Tatsächlich war es jedoch nur ein geschaltetes Werbevideo auf den Webseiten der Daily Post. ZDF:

..Die "Daily Post" ist eigentlich eine seriöse nigerianische Zeitung, gegründet 2011. Der Gigolo-Text ist jedoch kein redaktioneller Inhalt, sondern mit dem Hinweis "sponsored" versehen: Er wurde also wie eine Werbeanzeige auf der Seite der "Daily Post" platziert. Jemand muss dafür bezahlt haben. Wer das war? Unklar - die "Daily Post" hat auf eine Anfrage dazu bisher nicht reagiert. Doch indem das Interview auf der Seite einer echten afrikanischen Zeitung erscheint, bekommt es den Anschein von Seriösität..[1]

Ganz im Sinne der Fälscher wurde die Geschichte in sozialen Medien weiterverbreitet. So von Alina Lipp bei telegram, bei Facebook oder X (Aussie Cossack - Simeon Boikov). Ein Weiterverbreiter der Falschnachricht ist der Ire Chay Bowes, der für den russischen Staatssender RT arbeitet.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise