KISS-Syndrom
Das umstrittene alternativmedizinische Konzept des KISS-Syndrom (Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) bezeichnet eine angebliche Erkrankung im Säuglings- und Kleinkindalter bei der Störungen der Körperhaltung und des Verhaltens auftreten sollen. Diese Hypothese geht auf den Alternativmediziner und Orthopäden Heiner Biedermann zurück, der hierbei eine Fehlstellung im Bereich der oberen Halswirbelsäule annimmt, welche in der Entwicklung ein ebenfalls umstrittenes KiDD-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Dyspraxis/Dysgnosie) nach sich ziehen könnte.
Als Entdecker des KISS-Syndroms gilt der Chirurg Heiner Biedermann, der heute als Manualmediziner arbeitet.
Betroffenen Kinder sollen eine Vielzahl von Symptomen zeigen: schiefe Haltung und asymmetrischer Schädel. Außerdem sollen sie viel schrien, spucken, sabbern, Haare raufen, schlecht schlafen oder in der motorischen Entwicklung zurückbleiben.
Im weiteren Verlauf sollen sich ohne Behandlung Kopfschmerzen, Lern-, Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen, soziale Probleme oder Hyperaktivität entwickeln.
Die Ursache sei eine Verschiebung der Halswirbel durch die bei der Geburt einwirkenden gewaltigen Kräfte auf den Hals des Babys. Dadurch komme zu einer „Blockaden“ in den komplexen Funktionssystemen, die Kopf und Körper miteinander verbinden.
Die Diagnose KISS-Syndrom ist wissenschaftlich nicht anerkannt, wird aber im alternativmedizinischen Bereich häufig als eine typische Krankheitserfindung diagnostiziert und entsprechend behandelt.