Coimbra-Protokoll
Das Coimbra Protokoll (engl. Coimbra protocol) ist eine in Teilen geheim gehaltene umstrittene Behandlungsmethode des brasilianischen Arztes C. Coimbra, die auf der hochdosierten Anwendung von Vitamin D basiert. Coimbra wendet sich mit seinem Behandlungskonzept an Patienten die an Multipler Slerose (MS) erkrankt sind. Anwendern seines Coimbra Protokolls wird im Sinne einer Wundertherapie das Ausbleiben von MS-"Schüben" versprochen sowie einen Rückgang der bisher eingetretenen Symptome. Etwa 95% der MS-Patienten sollen unter Anwendung des Coimbra-Protokolls eine dauerhafte Remission aufweisen. Im deutschsprachigen und im internationalen Internet finden sich in grosser Zahl positive Stimmen sowie begeisterte Rückmeldungen von Anwendern.
Coimbra der Ansicht, dass Patienten mit der Autoimmunerkrankung MS eine genetisch bedingte Resistenz gegen Vitamin D aufweisen. Dadurch soll es zu einer „Th17 Reaktion“ kommen.
Zum Coimbra-Protokoll liegen (im Januar 2020) keine belastbaren wissenschaftliche Studien vor. Insbesondere fehlen kontrollierte klinische Studien am Menschen. Seine Methode entspricht daher auch nicht den Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften.
Die Kosten der Methode sind relativ hoch. Im ersten Anwendungsjahr sind etwa 400 bis 1000 € für Laboruntersuchungen und die Behandlungsstunden bei sog. „zertifizierten“ Ärzten zu zahlen. Danach reduzieren sich die Kosten auf 100 – 300 Euro pro Jahr. Das benötigte Vitamin kostet zwischen 20 und 200 Euro pro Monat.