Claudia Zimmermann
Claudia Zimmermann ist eine deutsche ehemalige Journalistin des WDR, Autorin und aktuelle Videobloggerin bei Youtube. Sich selbst bezeichnet sich Zimmermann als "investigative Reporterin":
- ..Heute arbeite ich als Whistleblowerin und Investigative Journalistin, berichte überwiegend über Hintergründe, die nicht in den Mainstreammedien erscheinen. Ich setze mich kritisch auseinander mit Entwicklungen der Finanzpolitik, Flüchtlingspolitik und alles was Bürger interessiert. Hintergrundinformationen, die manche lieber verschweigen würden...
Sie betreibt den Videoblog "Games of Truth", der offensichtlich Zuschauer aus dem rechtspopulistischen und AFD-nahen Bereich bedienen möchte und unter anderem Verschwörungstheorien verbreitet. Zimmermann war lange Zeit freie Mitarbeiterin des WDR und agierte nach dem Ende ihrer Tätigkeit beim WDR als Medienkritikerin. Nach eigenem Bekunden widme sie sich Recherchen zu Themen die von anderen Medien gemieden werden oder "die woanders meist unterdrückt werden." Ihre Aktivitäten führten zur Intervieweinladung durch die russischen Staatssender RT Deutsch und Sputnik, sowie zu positiver Resonanz bei rechten Zeitungen und Zeitschriften wie "Junge Freiheit" oder "Preussischer Anzeiger" sowie Oliver Janich, Contra Magazin, Marc Dassen bei Compact-Online und auf der offiziellen facebook-Seite der AfD.
Claudia Zimmermann studierte Politik und Soziologie in München. Bevor sie für den WDR tätig wurde, war sie in der Pressestelle der Lufthansa tätig.
Tätigkeit für den WDR, Kontroversen und Abdriften in die Trutherszene
Claudia Zimmermann war fast 24 Jahre lang als freie Journalistin für den WDR tätig. Sie berichtete vor allem vom WDR-Studio in Aachen aus über Themen aus den Niederlanden. In einem Interview (Sendung "De stemming") mit dem niederländischen Sender L1 behauptete sie am 17. Januar 2016: „Wir sind natürlich angewiesen, ein bisschen pro Regierung zu berichten.“ Einen später erklärte Zimmermann auf der WDR-Website: „Ich habe an dieser Stelle Unsinn geredet. Unter dem Druck der Live-Situation in der Talkrunde habe ich totalen Quatsch verzapft. Mir ist das ungeheuer peinlich. Denn ich bin niemals als freie Journalistin aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine bestimmte Richtung zuzuspitzen“.[1] Ihre Aussage vom 17. Januar 2016 steht dabei in einem Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015/2016 in Köln. Debattiert wurde in Folge ob zu Tätern oder Tätergruppen ihre Nationalität und Herkunft als Mgranten bekannt gemacht werden soll. Für ihre Aussage erntete Zimmermann viel Kritik und der WDR reagierte mit einer Stellungnahme der stellvertretenden WDR-Unternehmenssprecherin Ingrid Schmitz: „Das entspricht in keiner Weise der Haltung, den Werten und dem Programmauftrag des Unternehmens“. Die Berichterstattung des WDR erfolge nach „höchsten journalistischen Standards und auf einer klaren gesetzlichen Grundlage – ausgewogen und unabhängig“.[2]. Zwei Tage später verfassten die freien Mitarbeiter des WDR einen offenen Brief mit der Überschrift „Wir bekommen keine politischen Vorgaben!“.[3] Am 22. Januar wird Zimmermann von der Rheinischen Post interviewt und sie erklärte bei dieser Gelegenheit nicht vom WDR zu einem Dementi gedrängt worden zu sein. Auf Terrorangriffe in Paris angesprochen erklärt sie dann: Unausgesprochen haben sich fast alle Journalisten über Jahre einen Maulkorb auferlegt, so wie auch die Polizei und die Politik. Wir haben doch alle die Tatsachen verschwiegen, political correctness falsch verstanden ..und.. „Niemals gab es senderintern Anweisungen, merkelfreundlich zu berichten. Nur, es gibt auch eine gefühlte Wirklichkeit. Ich habe das eben so empfunden, dass man als Journalist in diesen Monaten, als die Flüchtlinge kamen und manche dann auch straffällig wurden, nicht allzu kritisch berichten sollte“[4] Der von Zimmermann genannte "Maulkorb" entspricht keinem WDR-Erlass sondern dem Artikel 12 des Pressekodex für journalistisches Arbeiten, in dem er heisst: In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.[5]
Ihre Äusserungen zum Arbeitgeber WDR führten nicht zu einer "Entlassung". Allerdings erhielt Zimmermann in Folge weniger Aufträge. Sie verfasste Artikel zum Thema Kryptowährungen und Finanzen. Sie änderte auch ihr Vokabular und sprach vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Staatsfernsehen und von Systemmedien. Claudia Zimmermann war daraufhin Thema zahlreicher Artikel in Medien wie Propagandaschau, "Unzensuriert.at" (FPÖ-nah), Compact Online, Epoch Times oder RT Deutsch. Ein Interview mit RT Deutsch wurde auch Klagemauer TV von Sektengründer Ivo Sasek wiederholt.
2017 gründet Zimmermann ihren Youtube Videoblog Game of Truth.
Blog Games of Truth
Claudia Zimmermann betreibt seit 2017 den Blog Games of Truth. Sie produziert dazu mit einer weiteren Hilfsperson Videos, die bei Youtube erscheinen und und durch Werbeeinblendungen unterbrochen werden. Zusätzlich verfügt sie über Kanäle bei Bitchute, Vimeo und Telegram. Sie ist auch im russischen sozialen Netzwerk VK präsent. Zur Wahl des Namens für ihren Blog schreibt sie:
- Games of Truth - Spiele der Wahrheit - denn die Wahrheit ist nicht immer das, was wir glauben zu erkennen. Ich habe diesen Kanaltitel gewählt, weil ich ein Fan bin von Game of Thrones und es ausserdem ein wunderbares Buch gibt vom Philosophen Michel Foucault - Die Wahrheit wird bestimmt von Regeln und es gibt immer neue Strategien, um die Wahrheit zu definieren. So ist es auch mit unseren Medien. Ein Ereignis - verschiedene Sichtweisen, je nachdem was man hervorhebt oder weglässt. Ich nenne es inzwischen oft Propaganda, da viele Journalisten zu Pressesprecher verkommen sind, so scheint es.
- Unkritische und irreführende Behauptungen zu einem angeblichen "Parasitenproblem". Demnach sei jeder Mensch mit Parasiten infiziert. Wörtlich heisst es im Youtube-Kanal Game of Truth: ..Parasiten - Wie bleibe ich gesund...Parasiten bedrohen mehr und mehr die Gesundheit der Menschen weltweit, den meisten ist das aber so gut wie nicht bekannt oder bewußt. Die Erfahrung zeigt, dass das Ausleiten von Parasiten zu den wichtigsten Gesundheitsentscheidungen im 21. Jahrhundert gehört. Dazu beruft sich Zimmermann nicht auf Experten oder medizinische Fachgesellschaften, sondern ausschliesslich auf den Unternehmer Alexander Vulcaneanu (alias Alex Green, Alex Malik oder "Parasitenpapst"), der fragwürdige und gesundheitsgefährdende Produkte zur Behandlung des von Zimmermann imaginierten "Parasitenproblems" anbietet. Der Medizin- und Biologielaie Vulcaneanu ist ein bekannter Verbreiter diverser gängiger Verschwörungstheorien. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dasss er aus Angst vor EAN-Strichcodes grundsätzlich keine Kassenbons berührt und Flughafenscanner meidet. Ferner behauptet er, durch Chemtrails geschädigt zu werden. Er ruft dazu auf, bei Krebserkrankungen ärztlichen Rat zu meiden. Stattdessen rät er, Angebote des Scharlatans Leonard Coldwell anzunehmen und das nicht als Arzneimittel zugelassene MMS einzunehmen, vor dem Gesundheitsbehörden weltweit warnen. Er empfiehlt als Laie fragwürdige so genannte Parasitenkuren für 2000 € gegen angebliche Seilwürmer, von ihm "Ropewurm" genannt. Die "Seilwürmer" sind Artefakte, die im Darm aufgrund der Einnahme bestimmter Lebensmittel entstehen (siehe Einzelheiten im Artikel Seilwurm).
Zimmermann präsentiert Vulcaneanu unter dem Pseudonym "Alex Malik" in Youtube-Videos. Den tatsächlichen Namen von Vulcaneanu nennt sie nicht, sei es weil sie eine Recherche zu ihrem Interviewpartner versäumt hat oder weil sie ihn als scheinbar seriösen Gesprächspartner präsentieren möchte. Fälschlich behauptet Zimmermann bei Youtube dass Vulcaneanu seine Beratungen umsonst anbiete. Dass dies nicht den Tatsachen entspricht ergibt sich alleine aus den Rückmeldungen von Personen die Vulcaneanu oder seinen schweizer Verein kontaktierten und vergeblich versuchten versprochene Gratisinformationen zu erhalten. - Verbreitung von katastrophistischen Ansichten und Berichten zum Mobilfunkstandards 5G, der in Deutschland eingeführt wird und in mehreren Ländern wie der Schweiz bereits genutzt wird. Zimmermann zufolge sei der in Einführung befindliche 5G-Betrieb "gefährlich" und verkürze die Lebenszeit aller Menschen. Die neu installierten Mobilfunkantennen der neuen 5G-Netze würden demnach "alles verseuchen".
- Interview mit Matthias Rath.
- Claudia Zimmermann ist Anhängerin der in der Trutherszene populären Verschwörungstheorie so genannter Chemtrail. Sie benutzt in ihren Videos den Begriff Chemtrails synonym zu Geoengineering. Die deutlichen Unterschiede zum Begriff des Geoengineering und der dazu vorliegenden Fachliteratur werden von ihr ignoriert. Ihrer Meinung nach finde das gemeinte Geoengineering "im großen Rahmen" statt, womit sie aber letztendlich das "sprühen von Chemtrails" meint.
- Im Sinne der so genannten Klimalüge werden Angaben zum durch den Menschen (mit-)verursachten Klimawandel in Frage gestellt. So wird eine Mittelung der WMO von Dezember 2019 angezweifelt, die besagt dass die Jahre 2010 bis 2019 das bislang wärmste Jahrzehnt auf der Erde war. Entsprechende Daten waren zu diesem Zeitpunkt des 3. Dezember 2019 streng genommen noch vorläufig, da man bis zum 31. Dezember hätte warten müssen und die Daten aufbereiten müssen. Allerdings liegen ausreichend Daten vor, die belegen dass das Jahrzehnt 2010 bis 2019 das bisher wärmste Jahrzenht zu Land und zu Wasser war. Das belegen beispielsweise die Daten der US-amerikanischen NOAA und der NASA (GISS). (siehe rechts die Daten der NOAA)
Werke
- Kryptowährungen / Cryptocurrencies: Risiken und Chancen des Investments (2018), books on demand
- ICOs, Kryptowährungen und Blockchain: Geldwäsche war noch nie so einfach (2018), books on demand
- Buchreihe „Terroristen der Finanzmärkte“ (2017), books on demand
Weblinks
- https://www.belltower.news/games-of-truth-der-weg-einer-ehemaligen-tv-journalistin-in-die-verschwoerungswelt-82439/
- https://meedia.de/2017/07/27/meine-journalistische-karriere-in-deutschland-ist-zu-ende-die-bittere-bilanz-einer-wdr-journalistin-nach-ihrem-umstrittenen-zitat-in-der-fluechtlingskrise/