Rainer Frentzel-Beyme

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Rainer Frentzel-Beyme

Rainer Frentzel-Beyme (geb. 10. Mai 1939) ist ein deutscher emeritierter Tropen- und Umweltmediziner und wohnt in Bremen. Frentzel-Beyme war Leiter des Bremer Instituts für präventive Sozialforschung.[1] Seine Abteilung "Epidemiologie der Umwelt und des Arbeitslebens" wurde Ende 2003 geschlossen.[2]

Frentzel-Beyme war vor allem auf dem Gebiet der Umweltforschung aktiv und gilt als Gegner der Anwendung von Funkwellen im Sinne von Elektrosmog. Er ist Mitglied der IGUMED (Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V.) und saß zeitweise im Vorstand. Die Igumed war Initiator des so genannten Freiburger Appells.[3] Des Weiteren ist Frentzel-Beyme Herausgeber der Zeitschrift "Umwelt-Medizin-Gesellschaft". Im Rahmen seiner Mobilfunkkritik behauptete er, dass die Häufigkeit der Verschreibung des Arzneimittels Ritalin bei Kindern mit dem Ausbau des Mobilfunk-Netz seit 1997 korreliere, als bestehe ein kausaler Zusammenhang. Er gilt auch als Verfechter des Autonomietrainings von Ronald Grossarth-Maticek, mit dem er (und mit Hans Eysenck) publizierte. Eine Kritik dazu: [4].

2007 warf der in der Elektrosmog-Debatte engagierte Biologe Alexander Lerchl Frentzel-Beyme vor, entlastendes Material zurückzuhalten, was dieser verneinte.

Engagement für ein unseriöses Produkt

In einem Artikel seiner Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft aus dem Jahr 2005[5][6] heißt es, der Erfinder des Scharlatanerie-Produktes Bioshield "[...] verwendete dazu ein einfaches physikalisches Prinzip, dass sich die Eigenschaften bestimmter Erd-Oxyde (Massen 57 bis 72 im Periodensystems nach Mendelejew) zu Nutze macht. Sobald der Bildschirm eingeschaltet wird und PEMS" (damit meint er pulsierende elektromagnetische Strahlen) "entweichen, werden die am Bildschirm in Minibehältern angebrachten Oxidlösungen erregt und annullieren durch ihre eigene Gegenphasen-Resonanz alle schädlichen Strahlen der Katodenbildschirme."

Im gleichen Artikel äußert sich Frentzel-Beyme auch zu LCD-Flachbildschirmen: "Nach ersten Vermutungen enthalten LCD-Bildschirme elektronische Elemente, die wiederum auf der gleichen Frequenz schwingen (7,25 Hertz) auf der auch die menschlichen Zellen untereinander kommunizieren und daher ähnliche Beschwerden auftreten wie auch bei den herkömmlichen Bildschirmen. Die formellen Resultate dieser Studie werden für Mitte 2005 erwartet."

Die genannte Studie soll ein "unabhängiges Laboratorium der SEIC SA in Genf" erstellt haben. SEIC ist aber erstaunlicherweise zugleich auch Entwickler und Vertreiber der Bioshield-Chips. Mit den genannten 7,25 Hz ist offenbar die extrem schwache Schumann-Strahlung gemeint (deren exakte Frequenz jedoch nicht genau angegeben werden kann, da es sich genauer um ein komplexes Spektrum handelt und einzelne Maxima unstet sind), die weltweit nachweisbar ist und aus der natürlichen Abstrahlung der weltweit stattfindenden Blitzentladungen stammt. Aufgrund der räumlichen Ausdehnung der Erdkugel kommt es bei bestimmten Frequenzen zu Resonanzerscheinungen. Diese elektromagnetische Strahlung natürlichen Ursprungs hat jedoch keine Entsprechung in einer etwaigen "Zellkommunikation" des Menschen in diesem Frequenzbereich.

Quellennachweise

  1. www.bips.uni-bremen.de
  2. http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2003/12/06/a0059
  3. www.elektrosmognews.de/Freiburger_Appell.pdf
  4. Croyle RT. Depression as a risk factor for cancer: renewing a debate on the psychobiology of disease. J Natl Cancer Inst 1998;90:1856-7
  5. http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft (Ausgabe 2/2005)
  6. http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/205_fb1.html