Daniel Prinz
Daniel Prinz (Geburtsdatum und Geburtsort unbekannt) ist der Eigenname oder das Pseudonym eines deutschsprachigen Sachbuchautors und Verbreiters von Verschwörungsideologien, die in der politisch rechten Szene und entsprechenden Medien Anklang finden. Er selbst bezeichnet sich als Visionär. Der Name Daniel Prinz ist offensichtlich ein Pseudonym. Weder sein Verlag, der Amadeus-Verlag von Jan Udo Holey, noch einer der Internetblogs die Artikel von Prinz veröffentlichen, machen konkrete Angaben zur Person Daniel Prinz. Zu finden sind - wie auch bei Hanno Vollenweider - nur stilisierte Zeichnungen eines Konterfeis. Der Amadeus-Verlag verbreitet zwar ein Interview mit Prinz, die zu hörende Stimme stammt jedoch von einem Computergeneratur zum Vorlesen von Texten.
Mit "Daniel Prinz" gekennzeichnete Artikel finden sich im Blog Die Unbestechlichen und Pravda TV von Milan Nikolas Pravda. Seine Bücher erscheinen im für derartige Werke spezialisierten Amadeus-Verlag und werden auch über den Kopp-Verlag verbreitet.
Angaben zur Biographie
Zur Biographie und zum beruflichen Werdegang liegen nur Eigenangaben vor, die nicht überprüft werden können. Demnach sei er ursprünglich in der Finanzbranche im Aktien- und Derivatehandel tätig. Später will er sich (offensichtlich als Laie) für die Themen Ernährung und Gesundheit interessiert haben.
Weiterverbreitung bereits bekannter Verschwörungstheorien
In seinem Werk "Wenn das die Deutschen wüssten, dann hätten wir morgen eine Revolution" werden zahlreiche bereits szenebekannte Verschwörungstheorien wiederholt. Die Südwestpresse, die im Mai 2016 mit einigen Sätzen auf dieses Buch einging, sprach in diesem Zusammenhang von einer Aneinandereihung "kruder Theorien" die im Buch zu finden seien.[1] Laut Prinz würde die deutsche Reichsbürgerbewegung Recht haben mit ihrer abwegigen Annahme dass ein deutscher Staat nicht existiere, und in Wirklichkeit lediglich eine von Alliierten gesteuerte „Wirtschafts- und Verwaltungseinheit“ sei:
- ..Wussten Sie zudem, dass Gerichtsvollzieher in der BRD seit 2012 keine Beamten mehr sind oder dass die BRD selbst gar kein Staat ist - und auch nie war -, sondern eine von den Alliierten installierte Verwaltung, die großteils innerhalb einer „Firmenstruktur“ operiert?..
Die Bewohner Deutschlands seien demnach als "Angestellte" einer Firma anzusehen und diese seien als Sklaven anzusehen. Auch würden deutsche Personalausweise und Reispässe nicht die deutsche Staatsangehörigkeit bestätigen. Daher seien "fast alle Deutschen in ihrem eigenen Land staatenlos" meint Prinz. Als eine Art Beleg nennt Prinz in seiner Beweisnot für diese Behauptungen die Geschäftsordnung des deutschen Bundestags, die von ihrer Bezeichnung her ihn an Geschäfte einer Firma erinnern, genauso wie die "Agentur für Arbeit". Prinz wiederholt auch die in der Trutherszene populäre, aber nie bewiesene Ansicht dass es Bevölkerungsreduktionsprogramme gebe und Regierungen ein Interesse an einer Dezimierung der eigentlichen Bevölkerung hätten. Eine geheime, und ansonsten nicht näher beschriebene "Weltregierung" arbeite daran, die Weltbevölkerung auf 500 Millionen zu reduzieren. Beweise für derartige Ansichten und Ideologien werden jedoch nicht erbracht.
In seinem zweiten Werk "Wenn das die Menschheit wüsste..." geht der Autor wieder von einem geheimen Bevölkerungsvernichtungsprogramm aus. Demnach sei eine "Reduzierung" der Bevölkerung um zwei Drittel bis zum Jahr 2025 geplant. Dazu würde die Bundesregierung unbemerkt von der Öffentlichkeit Impfungen, Therapien gegen Krebs und so genannte Chemtrail einsetzen. Ziel sei sei insbesondere die Beseitigung "Nutzloser Esser" (siehe auch das dazu passende Werk der Verschwörungsideologin Gabriele Schuster-Haslinger). Auf welche Weise jedoch Impfungen, Krebs und Vergiftungen selektiv nutzlose Esser und nicht nützliche Esser treffen soll, legt der Autor nicht nachvollziehbar dar. Die seit langem dokumentierte beständige Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung und die steigende Überlebenswahrscheinlichkeit bei Krebserkrankungen wird vom Autor ignoriert. Der Autor geht in diesem Werk auch von einer "gewollten Abschaffung" der "Deutschen" und "nordischer Völker" durch eine "Migrantenflutung" aus, dabei ignorierend dass zahlreiche Länder südlich von Skandinavien und Mitteleuropa in der Vergangenheit eine viel größere Zahl von Flüchtlingen aufnahm.
Völlig spekulativ und Science Fiction bleiben auch unbewiesene Annahmen "deutscer Militärbasen" in der Antarktis, von Hohlerdebewohnern, Ausserirdischen und Mondbewohnern. Autor Prinz will sich dabei ungenannter hochrangiger Whistleblower bedienen.
Werke
- Daniel Prinz, Jan van Helsing (Herausgeber und Vorwort), Max von Frei (Mitwirkende): Wenn das die Deutschen wüssten...: ...dann hätten wir morgen eine (R)evolution! August 2014, Amadeus-Verlag
- Daniel Prinz, Jan van Helsing (Herausgeber): Wenn das die Menschheit wüsste...: Wir stehen vor den größten Enthüllungen aller Zeiten! Dezember 2017, Amadeus-Verlag