Hans Peter Dürr

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Hans-Peter Dürr (geb. 7. Oktober 1929 in Stuttgart, und nicht zu verwechseln mit dem Ethnologen Hans Peter Duerr) ist ein deutscher Kernphysiker. Bis 1997 war Dürr Direktor am Max-Planck-Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München. Er ist zugleich ein weltweit bedeutender Sprecher der Umwelt- und Friedensbewegung und war von 1985-1991 im Vorstand von Greenpeace Deutschland, und für die Pugwash-Bewegung tätig. Der Atomenergiegegner Dürr ist auch Träger des alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award 1987) und Mitglied des Club of Rome. 1987 gründete er in Starnberg die Initiative Global Challenges Network. In seinem Spätwerk widmete sich Dürr zunehmend Themen außerhalb seines eigentlichen Fachgebiets, darunter erkenntnistheoretischen und gesellschaftspolitischen Fragen.

Erstaunlich ist die Tatsache, dass Dürr es als renommierter Physiker für notwendig erachtete, umstrittener Täger eines Titels der Firma International Biographical Centre zu sein. So ernannte ihn diese Titelhandelsfirma zum International Scientist of the Year 2002, einem völlig wertlosen Titel [1].


Dürr als Zeuge esoterischer Konzepte

Dürr wird in der Esoterikszene gerne zur Bewerbung pseudowissenschaftlicher Konzepte und Glaubenssysteme herangezogen. Ein Beispiel dafür ist die Global-Scaling-Masche. Dürr-Zitate und Interviews finden sich dementsprechend bei Raum und Zeit und im PM-Magazin [2]. Im PM-Magazin fragte Dürr entsprechend: Steckt Gott im Quant?

Ausgangspunkt für die beliebten Dürr-Zitate in der Esoterikszene sind seine Aussagen zu längst übeholten Konzepten eines mechanistisch-atomistischen Weltbildes, die aus dem physikalischen Verständnis des 19. Jahrhunderts stammen. Unverständnis im Esoterikumfeld über moderne physikalische Zusammenhänge führt zu einer Hinwendung zu einem schwammig formulierten quantenmechanisch- ganzheitlichen Weltbild, das aufgrund spekulativer Elemente reichlich Platz für Glaubensinhalte unterschiedlichster Art lässt. Dem von Dürr angeführten sogenannten Außenweg durch wissenschaftliche Untersuchung sei ein Innenweg gegenübergestellt, der dem Betrachter die Platitüde klarmache, dass er Teil eines Ganzen sei. Beide Sichtweisen seien im Gegensatz zu Erkenntnissen des Zeitalters der Aufklärung als komplementär anzusehen, die nicht mehr als einander ausschließende Gegensätze anzusehen wären.

Auch das Projekt rechtsgesinnter Anhänger von Verschwörungstheorien, Secret-TV, zitiert Dürr [3].

Dürr und die Inexistenz von Materie

Nach Dürr existiere Materie nicht. Die Materie sei lediglich ein Konstrukt des Menschen zur Lebenserleichterung und um ..Entscheidungen treffen zu können. Materie, sagt Dürr, ..ist nur die Schlacke des Geistes.. Die Welt sei nicht aus greifbarer Materie zusammengesetzt, sondern unbestimmbar aus etwas Immateriellem, Geistigem.

Quellennachweise