Periodensystem der Elemente nach Jan Scholten
Das Periodensystem der Elemente nach Jan Scholten ist eines von mehreren hundert bekannten Alternativen zum in der Chemie bekannten Periodensystem der Elemente nach Dmitri Mendelejew (1834–1907) und Lothar Meyer (1830–1895). Das Periodensystem nach Scholten wird aktuell in zwei Versionen veröffentlicht, und spielt alleine in einem Bereich der Homöopathie eine erkennbare Rolle, wo es einigen wenigen Homöopathen zur Wahl homöopathischer Mittel genutzt wird. Mit der klassischen Homöopathie nach Samuel Hahnemann ist dieses Prinzip einer Mittelwahl nicht kompatibel. Vielmehr besteht eine Beziehung zur Sankaran-Methode, einer der zahlreichen Varianten der Homöopathie. Zum einen wird es in zweidimensionaler Tabellenform, zum anderen in einer Spiralform dargestellt. Es ist jedoch nicht das einzige bekannte alternative Periodensystem in Spiral- oder Kreisform. Bereits vor der Erstbeschreibung des PSE von Mendelejew (1869), wurde 1862 ein spiralförmiges PSE von Chancourtois veröffentlicht. 1927 wurde von Charles Janet ein weiteres spiralförmiges PSE vorgestellt, welches gelegentlich in der Physik genutzt wird. Ein weiteres spiralförmiges PSE ist von Philip Stewart (Oxford) bekannt.
Unterscheidung zum PSE nach Mendelejew/ Meyer: das PSE von 1869 stellt alle bekannten chemischen Elemente (auch die, die nach 1869 entdeckt wurden) mit steigender Ordnungszahl und entsprechend ihren chemischen Eigenschaften in Perioden sowie Haupt- und Nebengruppen dar. Grundüberlegung ist dabei die Tatsache dass die unveränderlichen chemischen Eigenschaften der einzelnen Elemente von ihrer Ordnungszahl abhängen, also der Anzahl an Protonen im Atomkern.
Ähnlich wie beim in der Chemie genutzten PSE teilt Scholten die Elemente in seinem System nach ihrer Ordnungszahl in Gruppen (von ihm Serien und Stadien genannt) dar, denen er chemisch nicht ableitbare Phantasiebezeichnungen gibt. Genannt werden sieben Serien und 18 Stadien. Die Phantasiegruppenbezeichnungen sollen sich auf ihre postulierte Eignung in hömopathisch potenzierter (verdünnter) Anwendung beziehen, wobei der Erfinder sich dabei lediglich auf seine eigene, nicht wissenschaftlich veröffentlichte Erfahrung und eigene Versuche beruft.
Entsprechende Tabellen nach Scholten werden aktuell (2018) für knapp 10 Euro von zwei Homöopathieversandhändlern angeboten und enthalten groteske Rechtschreibfehler.
Periodensystem der Elemente nach Scholten und Homöopathie
Die einzelnen Gruppen ordnet Scholtens arbiträr bestimmten Phasen des menschlichen Lebens zu. Genannt werden sieben Serien mit Namen
- Wasserstoffserie Sein vor der menschlichen Existenz
- Kohlenstoffserie kindliches Ich mit kindlichen Ängsten und Vorlieben...Angst vor Krankheit und Tod
- Siliziumserie (auch Siliciumserie) Teenager-Zeit
- Eisenserie frühe Erwachsenenzeit
- Silberserie mittlere Altersstufe
- Goldserie reifes Alter
- Uranserie hohes Alter
Eine Sonderrolle spielt eine gesonderte Serien der Lanthaniden, die von Scholten zwischen Silber- und Goldserie eingeordnet werden.
Die Serien werden in maximal 18 Stadien aufgeteilt. Anwender die sich am PSE nach Scholten orientieren, sollen die einzelnen in den Serien (Querreihen) genannten Elemente nicht zwangsläufig Patienten der Serienaltersgruppe verordnen. Vielmehr sollen die Serien bildhaft gesehen werden. Patienten mit erkannten Beziehungsproblemen (egal welchen Alters) sollen demnach Mittel mit chemischen Elementen der Siliziumserie verordnet werden, weil die Siliziumserie einer Teenagerzeit zugeordnet wird, bei der zwischenmenschliche Beziehungen eine große Rolle spielen. Welches chemische Element aus der jeweiligen Serie eingesetzt werden soll, wird durch die Längsreihe (eines von 18 Stadien) festgelegt, die als "Entwicklungsstufen" verstanden werden. (von unsicher bis selbstbewusst)
Jan Scholten
Jan Scholten (geb. 1951) ist ein niederländischer Arzt, Homöopath und Sachbuchautor. Er ist auch Erfinder eines Systems zur Klassifizierung pflanzlicher Mittel, die in der Homöopathie eingesetzt werden.