MCS-Kranke, die laut "Bild-Zeitung" unter einer so genannten "Chemie-Allergie" leiden soll (Bild: Bild Zeitung)[1]

Chemophobie (auch Chemonoia, engl. chemophobia, gelegentlich fälsch "Chemie-Allergie") bezeichnet als spezifische Phobie eine irrationale Angst und auf einem Vorurteil aufbauende Phobie vor Substanzen nicht natürlichen Ursprungs, oder Substanzen denen ein nicht natürlicher Ursprung unterstellt wird. Die IUPAC-Definition beschreibt die Chemophobie als

„irrationale Angst vor chemischen Substanzen“ (ohne sachlichen Grund)[2]

Ein Sonderfall stellt die Phobie vor dem Chemieunterricht in der Schule dar. Substanzen werden von Chemophobikern als Vitamin C anders wahrgenommen als Ascorbinsäure, obwohl es sich um die gleiche Substanz handelt. Zutatenlisten von Lebensmitteln wird dabei eine große Bedeutung zugemessen.

"Chemischen" Substanzen und synthetisch hergestellten Substanzen wird dabei pauschal eine schädliche Auswirkung auf die eigene Gesundheit oder die Natur beigemessen. Chemophobiker zeigen häufig einen Hang zu einem besonderen Ernährungsstil, der als gesund und "natürlich" empfunden wird, bis hin zur Orthorexia Nervosa, der krankhaften Suche nach einer gesunden Ernährung. Paradoxer Weise wird dabei gleichzeitig die Gefährlichkeit tatsächlich toxischer Substanzen natürlichen Ursprungs (Gifte von Pflanzen oder Tieren, Frassgifte) nicht wahrgenommen. Chemophobiker ignorieren die Tatsache daß sämtliche Stoffe mit denen sie in Berührung kommen chemisch definierbar sind. Auch Dosis-Effekt Beziehungen werden ignoriert, nach denen für einzelne toxische Substanzen eine Mindestmenge oder Mindestkonzentration vorhanden sein muss um eine Giftwirkung auszulösen.

Gelegentlich wird auch die Krankheit Multiple Chemical Sensitivity (MCS) mit einer Chemophobie in Zusammenhang gebracht.

Siehe auch

Literatur (englisch)

Weblinks

Quellennachweise