ANNA News
ANNA News (Abkhazian Network News Agency) ist eine Nachrichtenagentur aus Abchasien und mit Studios und Büro in Moskau. ANNA News wurde im Juli 2011 in Abchasien als Medienagentur zugelassen und veröffentlicht in russischer Sprache. Gründer und Leiter ist Marat Musin. Beiträge erscheinen bei Youtube und Rustube, sowie auf eigenen Webseiten. Die Zahl der Mitarbeiter soll 2013 bei 50 gelegen haben. Laut Marat Musin sind bei der Agentur auch Nichtjournalisten willkommen.
ANNA wurde vor allem wegen der Berichterstattung aus Syrien bekannt. Reporter von ANNA konnten (zum Teil eingebettet in Einheiten der russischen und syrischen Armee) aus Syrien über den Bürgerkrieg berichten, wobei bei Kampfhandlungen mindestens ein Reporter ums Leben kam. Bei dieser Gelegenheit wurde über eine Orientierung der Berichterstattung zu Gunsten des syrischen Staatspräsidenten Assad berichtet.
In den letzten Jahren berichtet ANNA News vermehrt über den Konflikt in der Ostukraine. Bei dieser Gelegenheit übernahm die Agentur Positionen der russischen Regierung oder von prorussischen Rebellen.
Nach Angaben die im September 2017 auf den entsprechenden Seiten der russischen Wikipedia zu finden sind, berichte ANNA als "Frontline-Nachrichtenagentur" in einem "Informationskrieg zwischen Russland und NATO" bevorzugt aus Regionen, wo geopolitische Interessen von Russland und dem Westen ins Spiel kommen und Konfrontationen stattfinden. Demnach sei die Gründung 2011 erfolgt um eine Berichterstattung aus Bürgerkrieg in Libyen möglich zu machen, und die Aufmerksamkeit auf Ereignisse zu lenken, die als Bedrohung für die Sicherheit Russlands wahrgenommen wurden.
Abchasien
Abchasien ist eine Region im Süden von Georgien und gehört völkerrechtlich zu Georgien. Abchasien wird als eigenständige souveräne Republik nur von Russland, Nicaragua, Venezuela sowie Nauru anerkannt. Georgien übt keinerlei Souveränität über das Gebiet aus.
Verbreitung von Verschwörungstheorien und Verwechselungsgeschichten
Der russische Staatsbürger, ehemalige FSB-Agent und militärische Rebellenführer der Ostukraine, Igor Girkin (Igor Strelkow), berichtete 18. Juli 2014 bei Ruskaia Wesna' über den am Vortage erfolgten Abschuss einer zivilen malaysischen Passagiermaschine mit Flugnummer MH17. Das Flugzeug war nach dem Untersuchungsbericht von einer Boden-Luftrakete des russischen Typs BUK abgeschossen worden, wobei alle 298 Personen an Bord getötet wurden. Am wahrscheinlichsten erscheint ein (versehentlicher) Abschuss durch prorussische Rebellen, da die Reichweite der Rakete begrenzt ist und der Start nur im nahen Umkreis des Absturzortes stattgefunden haben konnte, der damals von Rebellen kontrolliert wurde. Girkin stellte zum Abschuss eine absurde Hypothese ohne Belege vor. Demnach sei das Flugzeug ohne lebende Piloten mit Autopilot geflogen und an Bord hätten sich Leichen befunden. Girkin-Strelkow wurde später als einer der Personen bekannt, die sich kurz nach dem Abschuss am Telefon über den Abschuss unterhalten. Girkin ging dabei von einem Abschuss einer militärischen ukrainischen Antonov 26 durch eigene Kräfte aus und jubelte über den Abschuss.