Angela Masch
Angela Masch ist eine deutsche Geistheilerin und Reikilehrerin aus dem niedersächsischen Weyhe. Sie macht überregional durch ihre Aktivitäten zu Verschwörungstheorien über den Kinderhandel durch Jugendämter und analogen Themen auf sich aufmerksam. Sie vertrat dazu Positionen wie sie typisch sind für Anhänger der so genannten Reichsbürgerbewegung, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und die Legitimität von Behörden in Frage stellen. In Weyhe betreibt Angela Masch das Unternehmen "Senioren Pflege 24h Angela Masch".
Aktivitäten im pseudomedizinischen Bereich
Aktivitäten als vermeintliche Beschützerin von Kindern gegen Jugendämter
Anfang Juni 2015 verschwand der 12-jährige Dave M. aus einer betreuten Wohngruppe in Friedeburg, in der er und seine Schwester untergebracht waren. Der Junge galt als vermisst. Die Polizei äußerte bereits damals die Vermutung, dass es sich nicht um ein Gewaltverbrechen handele, sondern um den Versuch, sich behördlichen Anordnungen zu widersetzen. Kurz danach tauchten Videos auf, in denen der Junge diverse Suggestivfragen bezüglich seines Heimaufenthaltes beantwortete und dazu aufrief, die Suche nach ihm einzustellen. Erkennbar war, dass der Junge dabei vorfomulierte Mitteilungen verlas. Es stellte sich heraus dass die Videobotschaften zumindest zum Teil in der Wohnung von Angela Masch fabriziert wurden. Drei Wochen später (am 4. Juli) durchsuchte die Polizei mehrere Wohnungen und befreite den vermissten Dave, der bei Masch in Weyhe versteckt gehalten wurde. Außerdem wurden Datenträger und Telefone des Vaters beschlagnahmt. Ein Versuch durch Masch, den Jungen zu beeinflussen, wurde unterbunden. Der Junge sollte offenbar, wie schon Antonia S., zeitnah ins Ausland verbracht werden. Masch versuchte, den Polizeieinsatz später in Zusammenarbeit mit Jo Conrad noch propagandistisch auszuschlachten. Sowohl gegen den Vater von Dave als auch gegen Angela Masch und Jo Conrad wurde ein Strafverfahren wegen der Entziehung Minderjähriger eingeleitet. Die beiden Kinder sind gegenwärtig wieder in einer Betreuungseinrichtung außerhalb des Einflussbereichs ihres Vaters, für den bis Ende 2016 ein Kontaktverbot besteht, untergebracht.
Am 15. August 2017 wurde Angela Masch zu einer Haftstrafe von sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Mittäter Jo Conrad erhielt eine Geldstrafe von 4200 Euro.