Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V.

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Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein[1], der Ärzte mit impfkritischen Ansichten in sich vereint und sich für eine „individuelle Impfentscheidung“ ausspricht. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als Impfgegner.[2] Viele der Mitglieder sind Kinderärzte und/oder Homöopathen.

Sitz des Vereines ist der Gerhard-Kienle-Weg 4 in 58313 Herdecke, 1. Vorsitzender ist der anthroposophische Kinderarzt Michael Friedl aus Heidelberg, der Stefan Schmidt-Troschke abgelöst hat. Der 2. Vorsitzende ist Steffen Rabe. Ein aktives Mitglied ist der Mitgründer Martin Hirte, weitere Mitglieder sind u.a. Lothar Hollerbach, Christoph Tautz und Karl Fromme.[3][4]

Ziele des Vereins

Der Verein sieht sich nach eigenem Verständnis als Befürworter einer „individuellen Impfentscheidung“ bzw. eines „alternativen Impfplanes“, letztlich also der Durchsetzung impfkritischer Positionen. Dazu betreibt er eine entsprechende Lobbyarbeit vor allem in Form von Veröffentlichungen, Vorträgen und „Impfberatungen“, die jedoch Eltern eher verunsichern als aufklären, indem Infektionskrankheiten eher verharmlost und sogenannte Impfschäden dramatisiert werden. Daneben wird bestimmten Krankheiten ein „individueller Wert“ für den Betroffenen zugesprochen, vor allem den Masern.

Wuppertaler Manifest

Die Ziele des Vereins "Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V." werden in dem sogenannten „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der "1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen" am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:[5]

Auch müssen mögliche langfristige Folgen von Impfprogrammen besser und unabhängig vom Einfluss und den Interessen der Impfstoffhersteller untersucht und bedacht werden. Dabei kommen insbesondere in Betracht:

  • negative Auswirkungen auf die Reifung des Immun- und Nervensystems vor allem junger Säuglinge,
  • der zunehmende Verlust der robusten, durch Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Erreger erworbenen Immunität in der Bevölkerung und deren Ersatz durch eine kürzere und weniger kompetente Impf-Immunität,
  • das Verschieben von Krankheiten in komplikationsträchtigere Altersgruppen und die Ausbreitung neuer Erreger oder Erregertypen als Folge großflächiger Eliminations- und Eradikationsprogramme.

Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.

Quellenverzeichnis