Gerald Hüther

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Gerald Hüther (Bild: ARD)

Gerald Hüther (geb. 15. Februar 1951 in Emleben/Gotha) ist ein Neurobiologe und Buchautor aus Göttingen, der durch umstrittene Ansichten zu ADHS auf sich aufmerksam macht. Daneben tritt er als Schulkritiker in Erscheinung.

Allgemeines

Tätigkeit an der Universität Göttingen

Hüther studierte Biologie in Leipzig. Nach seiner Flucht nach Westdeutschland forschte er am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen im Bereich Neurobiologie. Seine Habilitation erfolgte 1988 im Fachbereich Medizin der Universität Göttingen. An der dortigen Psychiatrischen Klinik übernahm er als Naturwissenschaftler die Leitung des 1995 neu gegründeten Fachbereichs Neurobiologische Grundlagenforschung. Seit 2006 ist er zwar noch unspezifisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Göttinger Psychiatrischen Universitätsklinik aufgeführt, jedoch lassen sich in den von der Abteilung regelmäßig veröffentlichten Forschungsberichten der letzten Jahre keine Anhaltspunkte für eine neurobiologische Forschungstätigkeit Hüthers finden. Während in den Berichten der Psychiatrischen Klinik Göttingen der Jahre 2003 bis 2005 der Name Hüther noch gelistet ist, taucht er seit 2006 nicht mehr auf.[1][2] Zu seiner derzeitigen Tätigkeit sagt Hüther über sich selbst auf seiner Webseite:

"Er rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]"[3]

Hüther hält in größeren Abständen Vorträge an der Universität, z.B. Anfang 2012 am pädagogischen Seminar zum Thema "Lernen im Kindesalter".[4] Einem Zeitungsbericht vom August 2013 zufolge habe sich Hüthers Tätigkeit für die Universität darauf beschränkt, dass er "in den vergangenen sechs Jahren einmal einen 90-minütigen Vortrag samt Diskussion vor angehenden Biologielehrern gehalten" habe.[5] Er beziehe jedoch ein regelmäßiges Gehalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Falsche Titulierungen

Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden falschen Angaben zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten als Dr. med, Dr. med habil., Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.[6][7][8][9][10][11] Selbst Peter Schipek, der als Webmaster für Hüthers Webseite "Win Future" verantwortlich ist,[12] bezeichnete Hüther auf seiner Homepage lernwelt.at trotz besseren Wissens über einen längeren Zeitraum weiterhin als "Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.[13] Diese Funktion hat Gerald Hüther aber bereits seit mehreren Jahren nicht mehr inne. Hüther selbst scheint zumindest nichts zu unternehmen, um die Verbreitung solcher Fehlinformationen zu korrigieren.

Typische Darstellung der Person Hüthers, hier auf der Internetseite seines Projekts Win-Future[14]

Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung

Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.[15] In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern "ein Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der Zeit mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".[5] In einem kurz nach dem Zeitungsartikel erschienenen Interview von 3sat/ZDF äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei lediglich eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen.[16]

Auffassungen zu ADHS

Hypothesen zur Entstehung von ADHS

Hüther vertritt eine vom allgemeinen Stand der Forschung abweichende Theorie. Er behauptet u.a., dass ADHS durch einen Überschuss an Dopamin im Striatum (einem Teil des Großhirnes) zustande komme.[17][18] Dieser Ansatz wird von anderen Wissenschaftlern nicht geteilt, weil weder neurobiologische noch klinische Befunde diese Hypothese untermauern.

Nach Hüthers Auffassung besteht für ADHS zwar auch eine angeborene Anlage, die Störung soll sich aber, bedingt durch die Plastizität des Gehirns, allein durch erzieherische Maßnahmen lindern lassen oder gar nicht erst zum Ausbruch kommen.[19] Eine erbliche Komponente für die Entstehung von ADHS lehnt Hüther ab. Die Ursachen für ADHS sind ihm zufolge rein psychologischer und pädagogischer Natur. Die Behandlung von ADHS mit Methylphenidat (Ritalin®) sieht Hüther als "chemische Notlösung" an. Zitat:

"Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die so genannten ADHS-Kinder."[20]

Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch Scientology propagierten Psychiatriekritik[21], von Vertretern der Psychoanalyse, ADHS- bzw. Ritalinkritikern sowie auch aus der Esoterik- und Anthroposophenszene[22] ein. Beispielsweise stützt Hans Tolzin seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther.[23] Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientologynahe Ritalinkritik-Webseite, die sich ihrerseits auf Hüther beruft. Mit dem KVPM-Preisträger Paul Runge traf Hüther 2003 bei einem von Helmut Bonney veranstalteten Seminar mit bekannten Ritalinkritikern zusammen.

Parkinson-Hypothese und Experimente mit Ratten

Häufig verweist Hüther auf Experimente an insgesamt 5 Ratten, mit denen er nachgewiesen haben will, dass die Langzeitgabe von Methylphenidat das Entstehungsrisiko für eine spätere Parkinson-Krankheit stark erhöhe. Allerdings wird im Abstract der Studie mit den Ratten ein mögliches Parkinson-Risiko nicht erwähnt, sondern dass die frühzeitige Gabe von Methylphenidat die Dopamin-Transporterdichte signifikant und nachhaltig reduziert, was eher eine Bestätigung für die Wirksamkeit von Methylphenidat bei ADHS ist.[24]

Kritikpunkte an den Schlussfolgerungen zu den Ratten-Experimenten sind vor allem, dass man mit der geringen Anzahl von nur 5 Versuchstieren keine validen und signifikanten Ergebnisse liefern kann und dass in der Praxis, wo Methylphenidat bereits seit 40 Jahren angewendet wird, keine Parkinson-Fälle in Folge dieses Medikamentes auftraten. Der Zusammenhang zwischen einer Langzeit-Methylphenidatgabe im Kindesalter und einem erhöhten Risiko, später an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, ist mittlerweile widerlegt.[25][26][27] Bei ADHS ist die Dopamin-Transporterdichte im striatofrontalen Gehirnbereich erhöht, während die Dopamin-Produktion normal ist. Bei Parkinson hingegen liegt das Problem im striatonigralen Gehirnbereich, hierbei degenerieren die Zellen, die das Dopamin produzieren, in der Substantia nigra. Darum wird zu wenig Dopamin hergestellt. Dafür funktionieren bei Parkinson die Dopamin-Transporter normal. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (DGKJPP) distanzierte sich nachdrücklich von Hüthers Aussagen hierzu.[28]

Hüther vertritt jedoch weiterhin seine Parkinson-Hypothese und verweist auf seine Rattenversuche, beispielsweise 2010 in der Schweizer Zeitschrift Pädiatrie:[29]

"In Tierversuchen hatte ich schon vor über zehn Jahren zusammen mit anderen herausgefunden, dass die dauerhafte Verabreichung von Methylphenidat die Ausreifung dopaminerger Projektionen hemmt. Die Tiere erhalten dadurch ein schwächer ausgebildetes dopaminerges System. Welche Spätfolgen das hat und ob das auch bei Kindern, die mit Ritalin behandelt wurden, so ist, weiss ich nicht. Da das Parkinson-Syndrom durch Degeneration dopaminerger Neuronen entsteht, könnten Personen, die sehr früh und über einen langen Zeitraum mit Methylphenidat behandelt worden sind und im Alter Parkinson bekommen, diese Störungen ein paar Jahre früher entwickeln."

Aktivitäten

Publikationen und Vorträge

Von Hüther gibt es mittlerweile unzählige populärwissenschaftliche Artikel und Interviews zu ADHS, zu Schul- und Erziehungsfragen, aber auch zu ganz anderen Themen, etwa zu Geld.[30] Auf seiner Internetseite verzeichnet er 13 populärwissenschaftliche Bücher, die er im Zeitraum 2002 bis 2013 als Autor oder Mitautor verfasst hat.

Bisweilen driftet Hüther in esoterische Anschauungen ab. Dies kommt z.B. in seiner Ansicht zum Ausdruck, mit der er wissenschaftlich unhaltbaren Therapien wie Handauflegen eine Heilwirkung zuschreibt (die er in der für ihn üblichen Weise "erklärt", in diesem Fall damit, dass "alte Rituale" zu einer "Neu-Verschaltung im Gehirn" führten, welche die Heilung begünstige).[31] In der Ankündigung eines Vortrags von Hüther im Jahr 2009 heißt es, dass "jeder Mensch bewusst oder ungewusst eine spirituelle Haltung entwickelt und dass es eines Bewusstwerdungsprozesses dieser spirituellen Haltung bedarf, damit Spiritualität in verantwortliches Handeln umgesetzt werden kann."[32]

Auch in politischer Hinsicht zeigt Hüther wenig Berührungsangst: 2007 veröffentlichte er einen Artikel zu seinen Vorstellungen über das Lernen in der Zeitschrift Sezession,[33] die der Neuen Rechten zuzuordnen ist.

Zusammen mit Jirina Prekop, der Erfinderin der fragwürdigen Festhalte-Therapie, verfasste er das Buch Auf Schatzsuche bei unseren Kindern.[34]

Schulkritik

Hüther tritt vor allem als Kritiker des bestehenden Bildungsssystems auf und plädiert für eine "Kultur der Potenzialentfaltung". Dafür wirbt er mit plakativen Aussagen wie "Jedes Kind ist hochbegabt",[35] die jetzigen Schulen bildeten vor allem "gehorsame Pflichterfüller" und "Auswendiglerner" heran, "Spaß am Lernen das ist das wichtigste", der "Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten", und man müsse sich "stärker von den Interessen der Schüler und weniger von kultusministeriellen Vorgaben leiten lassen".[36] Vereinzelt wurde dem erziehungswissenschaftlichen Laien Hüther vorgeworfen, dass solche Aussagen populistische Gemeinplätze darstellen.[5] Seinen Äußerungen zu Fragen der Pädagogik versucht Hüther, einen naturwissenschaftlich fundierten Anstrich zu geben. Dazu streut er Formulierungen ein wie "aus neurobiologischer Sicht", es würden "neuroplastische Botenstoffe ausgeschüttet" ("neuroplastische Botenstoffe" ist ein von Hüther erfundener Begriff[37]), oder er spricht davon, dass Erfahrungen, die ein Schüler macht, sich "in seinem Frontallappen in Form komplexer Netzwerke verdichten".

Sinn-Stiftung

Hüther war wissenschaftlicher Leiter der "Sinn-Stiftung", einer als gemeinnützig eingetragenen Stiftung mit dem Ziel, „dass Menschen durch Entwicklungs-Impulse in der Gemeinschaft über sich hinaus wachsen und ihr menschliches Potential entfalten“ und die Medikation mit Methylphenidat durch eine Art Erlebnispädagogik zu ersetzen. Aufgrund von Differenzen kam es jedoch 2013 zur Trennung im gegenseitigen Einvernehmen.[38]

Stern-Alm.jpg
DVD "Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin" aus der "Edition Hüther"

Das Alm-Projekt

Als wissenschaftlicher Leiter der Sinn-Stiftung war Hüther der Hauptverantwortliche für das Projekt "Via nova" dieser Stiftung, bei dem im Jahr 2009 elf Jungen mit ADHS im Alter zwischen 8 und 14 Jahren zwei Monate auf einer Alm in Südtirol verbrachten, wobei die Medikamente abgesetzt wurden. Dieser Aufenthalt wurde vom Veranstalter als Therapie bei ADHS angepriesen und in den Medien als Alternative zur medikamentösen Behandlung verkauft. So wurde als Ziel dieser Maßnahme Folgendes genannt und als Titelgeschichte im stern[39] präsentiert:

  • Neue Wege im Umgang mit AD(H)S-Konstellationen, wissenschaftlich begleitet, zu erproben und aufzuzeigen – und so in der öffentlichen Diskussion um AD(H)S Impulse zu setzen
  • Neue Wege für betroffene junge Menschen und ihre Familien zu initiieren – Impulse zu geben
  • Die professionellen Unterstützer sehen sich als Team mit unterschiedlichen Ressourcen und Rollen.
  • Die „Empfänger“ und ihr soziales Umfeld (Eltern, Familie, Freunde, ...) werden als privates System betrachtet.
  • Lehrer, medizinisch-therapeutisch-pädagogische Fachkollegen und z.B. Sporttrainer im heimischen Umfeld haben eine wichtige Rolle zum Langzeittransfer.
  • Die Realisierung und Evaluation erfolgt in Zusammenarbeit mit einem hochqualifizierten Kompetenz-Team aus Medizin, Therapie, Wissenschaft, Pädagogik und Praxis.

Während z.B. auf der Internetseite von Hans-Reinhard Schmidt von einem Erfolg des Projektes geschrieben wird, kann dies im Gegensatz dazu anhand der Berichte von Eltern teilnehmender Kinder nicht bestätigt werden: Sechs von elf teilnehmenden Jungen wechselten nach dem Alm-Camp die Schule bzw. waren aufgrund ihres Verhaltens vom Schulausschluss bedroht. Der ADHS Deutschland e.V. schreibt dazu:[40]

Nicht einer, wie in „stern“-Artikel und ZDF-Reportage zum Zeitpunkt ihres Entstehens mitgeteilt, sondern vier der Jungen nehmen inzwischen wieder Medikamente. Ihre Eltern sind nicht zu „sehr mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt“, so dass sie ihre Kinder „nicht auffangen können“, wie es der „stern“ im Fall des einen Jungen suggeriert. Sie stehen nur an derselben Stelle, an der sie vor dem Alm-Camp waren, das zumindest diesen Kindern nicht allzu viel geholfen hat.

Die Mutter eines Jungen, der am Projekt teilgenommen hat, berichtet:[41]

Ich wähnte die Kinder oben am Berg in einer gemütlichen, warmen Hütte und war entsetzt, als wir nach drei Wochen zum ersten und einzigen mal zu Besuch kommen durften und ich feststellte, dass oben auf dem Berg 16 Menschen in einer winzigen Hütte von etwa 40m² ohne Strom, ohne sanitäre Anlagen und ohne Heizung lebten. Die kleine Hütte war völlig verrußt und verraucht, weil der Ofen immer wieder eine dicke Portion Rauch in die Hütte blies. Die Kinder waren verwahrlost: Sie kämmten sich in der ganzen Zeit so gut wie nie die Haare, putzten nur höchst selten die Zähne, da dies bei zuckerfreier Ernährung angeblich nicht so wichtig sei, und wuschen sich nur gelegentlich an einem Kuhtrog. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie dabei hatten, wurden in den 8 Wochen kein einziges Mal richtig gewaschen.
Auch die Gesundheitsfürsorge stimmte nicht. Obwohl in den ersten 2 Wochen fast alle Kinder Durchfallerkrankungen hatten und später eine hochfieberhafte Streptokokkenangina die Runde machte, wurde weder ich als Kinderärztin, die sich erboten hatte und außerdem ein „medizinisches Notfallpaket“ auf Bitten des Veranstalters zusammengestellt und mitgegeben hatte, noch ein anderer Kinderarzt je um Rat gefragt. Mein Kleiner unternahm fünf Wochen lang mit einer Streptokokkeninfektion körperliche Höchstanstrengungen. Antibiotika lehnte man nämlich genauso ab wie MPH. All dies erfuhr ich jedoch erst im Nachhinein, da man uns Eltern jeglichen Kontakt zu unseren Kindern untersagte. Angeblich habe man auf der Alm auch keinen Handyempfang – meine Kinder berichteten jedoch, dass man einige Meter von der Hütte entfernt durchaus gut hatte telefonieren können.
Am Elternbesuchswochenende sind einige Kinder komplett dekompensiert. Sie schüttelten sich vor Heulkrämpfen oder blickten apathisch ins Leere und flehten ihre Eltern an, sie mitzunehmen. Ein 13-jähriger drohte mit Suizid, wenn seine Eltern ihn nicht mitnähmen, was mir als nicht völlig zu unterschätzende Gefahr erschien. Man nahm diese Gefühlsabstürze der ADHSler aber gar nicht wirklich ernst.
Im Übrigen erschütterte mich auch, wie wenig informiert die Projektleiter über ADHS waren. Man versicherte uns Eltern, man habe ein Ärzteteam im Hintergrund, falls es zu Entzugserscheinungen nach Absetzen der Medikation kommen sollte, was medizinisch ein Quatsch ist. Auch erzählte man mir, meine Söhne hätten gewiss kein ADHS, da sie stundenlang ganz konzentriert Kaulquappen aus dem Bächlein vor der Hütte retten könnten. Man betonte immer wieder, wie wunderbar und einzigartig diese Kinder alle wären, und kehrte die Probleme im Alltag und in der Schule schlichtweg unter den Tisch. Ganz subtil wurde uns wiederholt suggeriert, dass die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder nur durch mangelnde Akzeptanz durch uns Eltern und unsere Erziehungsunfähigkeit zustande kämen.
Bei den so genannten Elterntrainings handelte es sich im Wesentlichen um spirituelle Kreise, in denen wir angehalten wurden, „traumatische Erlebnisse mit unseren Kindern“ zu berichten und uns alle als Gruppe zusammengehörig zu fühlen. Sie wirkten sehr ideologisch, dabei wenig sachlich und seriös.

Nicht nur beim stern, auch in anderen Journalistenkreisen unterschiedlicher politischer Couleur fand Hüther mit seinem Alm-Projekt unkritische Aufnahme. So verfasste Anja Röhl (Stieftochter von Ulrike Meinhof) in der Tageszeitung Junge Welt eine "Polemik gegen den massenhaften Ritalin-Konsum", in der sie meint, dass Hüther bewiesen habe, "daß einfache Outdoor-Aktivitäten Ritalin ersetzen können". Auch schrieb sie, "Botenstoffunregelmäßigkeiten an den Synapsen" (eine typische, wissenschaftlich anmutende Äußerung im Stile Hüthers) seien nicht die "genetische Ursache der ADHS, sondern Folge von Angst, Vernachlässigung, Fernsehkonsum u.ä.".[42]

Das Alm-Projekt wurde auch 2010 durchgeführt, dabei kam es zu sexuellem Missbrauch der Kinder durch einen der Betreuer. Öffentlich bekannt wurde dies erst Anfang 2013, nachdem der Sozialpädagoge Tibor Beregszaszy 2012 wegen anderer sexueller Übergriffe verhaftet worden war.[43][44][45] Bis 2011 propagierte Hüther das Alm-Projekt in gemeinsamen Vorträgen mit Beregszaszy.[46] Beregszaszy war auch auf einer DVD von Hüther mit einem Vortrag über das Almprojekt aus dem Jahr 2010 vetreten.[47] In einer zweiten Auflage 2012 wurde dieser Teil entfernt und Hüther als alleiniger Autor des Films genannt.

Win-Future

Hüther ist Gründer und zusammen mit dem Pädagogen Karl Gebauer (geb. 1939) Leiter eines "wissenschaftlichen interdisziplinären Netzwerkes für Entwicklungs- und Bildungsforschung", genannt Win-Future. Eigenen Aussagen zufolge behandele dieses Netzwerk "ein weites Spektrum der Neurobiologie" und solle "eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis" herstellen.[48] Mitglieder des Netzwerkes sind u.a. der ADHS/Ritalin-Kritiker Reinhard Voß und die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleben.[49] Dem Zustand der Webseite win-future.de im September 2013 nach zu urteilen ist die Aktivität des Netzwerks Ende 2010 zum Erliegen gekommen.

Verschiedenes

Hüther ist vielfältig aktiv und auch zunehmend in Gremien tätig, die Einfluss auf Politik und Behörden haben.

  • Beim Konzeptentwurf „Regionales Bildungsmanagement“ des Regionalverbandes Südniedersachsen e.V. wirkt er in der Projektgruppe „Qualitätskriterien“ mit. An diesem Projekt ist neben Wissenschaftlern auch das Niedersächsische Kultusministerium beteiligt.[50] Der Regionalverband Südniedersachsen e.V. ist ein Zusammenschluss südniedersächsischer Kommunen, bei dem vor allem Vertreter aus Politik und Behörden (z.B. Landräte) mitwirken.[51] Die Projektgruppe „Qualitätskriterien“ sieht auch die Einrichtung eines „runden Tisches“ für verhaltensauffällige Schüler vor. Daran sollen alle Institutionen teilnehmen, die sich um solche Schüler kümmern, wie z.B. Personen aus der Jugendhilfe, Polizei, Erziehungsberatung und der Schule - aber keine Kinder- und Jungendpsychiater, die eigentlichen Fachleute. Dieser runde Tisch ist für Hüther ein ideales Gremium zur Verbreitung seiner Ansichten über ADHS bei politischen und behördlichen Entscheidungsträgern, ohne durch fachliche Expertise kritisiert zu werden.
  • Hüther arbeitete an dem vom Sigmund-Freund-Institut in Frankfurt initiierten Projekt "ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung" mit, das einseitig auf erzieherische, psychologische bzw. psychoanalytische Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, und andererseits auf "ADHS-Prävention" setzt.[52]
  • Mehrfach war Hüther Referent bei den jährlich stattfindenden Lindauer Psychotherapiewochen.[53]
  • Hüther ist Beiratsmitglied des demographischen Netzwerkes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.[54]
  • Auf dem Deutschen Schulleiterkongress 2012 und 2013 war er Referent von Hauptvorträgen mit den Titeln Wie lassen sich Schulen in Lernwerkstätten verwandeln? (2012) und Potenzialentfaltung in Schulen (2013).[55][56]
  • 2012 gründete Hüther die Initiative "Schule im Aufbruch", unter anderem mit dem Ziel, einen Masterstudiengang "Potenzialentfaltungscoach" anzubieten.[57] Das "Herzstück" des zweijährigen Studiums sollen "12 6-tägige Lernreisen zu Orten gelungenen Lernens" sein.[58] Im März 2014 gab Hüther auf seiner Facebook-Seite Schwierigkeiten bei der Gründung des Studiengangs bekannt. Stattdessen werde nun ein kostenloser Online-Kurs mit dem Titel "Meine Schule transformieren – ein Reiseführer" angeboten, zu dem "keinerlei Vorkenntnisse notwendig" seien.
  • Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der "Offenen Akademie", einer Art Diskussionsforum, das nach eigener Darstellung "kritischen und fortschrittlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" die Möglichkeit geben soll, "ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum zur kritischen Prüfung vorzustellen, ohne Zugangsbeschränkungen durch schulische oder akademische Qualifikationen."[59]
  • Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Vereins Singende Krankenhäuser - internationales Netzwerk zur Förderung des Singens in Gesundheitseinrichtungen e.V.
  • Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Fürstenberg Institut GmbH, einer Unternehmensberatung.
  • Bei der Potsdamer Firma Institut für Mind-Body-Medizin wird Hüther als wissenschaftlicher Berater genannt.[60] Das Konzept der Mind-Body-Medizin vertritt die Auffassung, dass jeder Einzelne die Fähigkeit zur Selbsthilfe hat, z.B. durch Ernährung, Bewegung, Entspannung, Stressmanagement, mentales Training und Aufmerksamkeitstraining.[61]
  • Die Firma Com Unic GmbH aus Heidelberg bietet Management Coaching "unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Gerald Hüther" an.

Zitate

Nach Hüther ist ADHS eine erfundene Krankheit:

  • "ADHS ist zunächst nicht mehr als die Bezeichnung für eine Sammlung von Symptomen, die man bei Kindern beobachten kann. Mediziner sind gezwungen, für bestimmte Behandlungen bestimmte Namen zu erfinden. Sie definieren Krankheiten, um die Behandlung bei den Krankenkassen abrechnen zu können, und genau das ist bei ADHS geschehen."[20]

Zur Erblichkeit von ADHS:

  • "Das wird von den Protagonisten der orthodoxen Kinder- und Jugendpsychiatrie zwar seit 20 Jahren behauptet. Es gibt dafür aber bis heute keine Beweise, nur Vermutungen. Die Zwillings- und Familienstudien zeigen zwar, dass es Häufungen gibt innerhalb einer Familie. Aber das hat erst mal nichts mit Genetik zu tun. Deshalb muss man diese Studien kritisch hinterfragen."[20]

Zu den Profiteuren von ADHS:

  • "Den größten Nutzen ziehen die betroffenen Eltern. Sie haben ein immenses Interesse daran, dass jemand kommt, der sagt: Es ist genetisch bedingt. Es gibt schließlich nichts Schlimmeres für Eltern als die Gefahr, etwas falsch gemacht zu haben. Deshalb werden eine definierte Krankheit und eine entsprechende Behandlung ausdrücklich begrüßt."
  • "Die zweite Gruppe sind die Kinder- und Jugendpsychiater, die ihre gesamte Laufbahn dem Umstand verdanken, dass sie Veröffentlichungen gemacht haben, in denen sie oft nichts anderes untersucht haben als den Einsatz von Medikamenten."
  • "Dazu kommt die Gruppe der Mediziner draußen auf dem Land, die sich freut, wenn ihnen jemand dankbar ist, weil sie toll kuriert haben, und die auch ein Erfolgserlebnis braucht. Der Effekt zu sehen, dass man nach einer halben Stunde plötzlich ein ausgewechseltes Kind hat, ist schon sehr beeindruckend."
  • "Und dann kommt die Pharmaindustrie, die damit gut Geld verdient. Aber die muss sich gar nicht so sehr um die Propagierung ihres Medikaments kümmern, weil die andern so starke Kräfte sind."
  • "Nicht zu vergessen die Lehrer! Viele von Ihnen können natürlich mit diesen Kindern überhaupt nichts anfangen. Sie sind froh, wenn sie endlich ruhig werden, egal, womit das geschieht, und wenn dies mit einer Tablette geht, ist ihnen das auch recht."[20]

Wenn man Hans-Reinhard Schmidt Glauben schenken darf, gab Hüther anlässlich einer Veranstaltung in Köln im Jahre 2002 unautorisiert konkrete Therapieanweisungen zum Umgang mit Methylphenidat.[62] Eltern von betroffenen Kindern habe er geraten, Methylphenidat immer nur als Notlösung und nur dann, wenn das Kind ein überentwickeltes dopaminerges System hat, anzuwenden. Auf die Frage, wie lange, habe er gesagt:

  • "Zwei Wochen. Und dann absetzen und im Rahmen einer familienbezogenen Psychotherapie sehen, ob das Kind Fortschritte gemacht hat. Wenn ja, um so besser. Wenn nein, dann Ritalin wieder für ca. 2 Wochen geben (vielleicht schon geringer dosiert), wieder absetzen und nachsehen, welche Fortschritte die Familientherapie macht, und so weiter."

Weblinks

Zu den Ursachen von ADHS:

Quellenverzeichnis

  1. http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2003-2005.pdf
  2. http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2006-2008.pdf
  3. http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php
  4. http://www.uni-goettingen.de/en/264841.html
  5. 5,0 5,1 5,2 Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013
  6. http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm
  7. http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf
  8. Gerald Hüther bei Wikipedia(bis Mai 2011unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner")
  9. Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen. Die Welt, 22 Juni 2007
  10. http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf
  11. http://www.offene-akademie.org/?page_id=52
  12. http://www.win-future.de/ueberuns/peterschipek.html
  13. http://www.lernwelt.at/begegnungen/begegnungenteil1/profdrghuether/index.html
  14. http://www.win-future.de/ueberuns/profdrgeraldhuether/ Aufruf am 17. September 2013
  15. Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse med.uni-goettingen.de erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse psychiatrie-uni-goettingen.de vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.
  16. Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: "Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei." 3sat, Sendung Kulturzeit vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz Vision Summit 2013
  17. Hüther G: Kritische Anmerkungen zu den bei ADHD-Kindern beobachteten neurobiologischen Veränderungen und den vermuteten Wirkungen von Psychostimulanzien (Ritalin®). Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie 2001;32(4):471. Das Manuskript dieses Aufsatzes wurde entgegen guter wissenschaftlicher Praxis vor seiner eigentlichen Veröffentlichung auf einer ritalinkritischen Internetpräsenz, dem Café Holunder von Hans-Reinhard Schmidt, unter dem Titel: "Exklusiv: Die HÜTHER-Studie" einschließlich einer persönlichen Stellungnahme von Hüther selbst zur allgemeinen Kenntnisnahme verbreitet, siehe www.ads-kritik.de/ADS-Kritik7.htm und www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm
  18. Gerald Hüther: Die Wirkungen von Ritalin® und ähnlichen Medikamenten
  19. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/0423/wissenschaft/0174/index.html
  20. 20,0 20,1 20,2 20,3 www.win-future.de/downloads/istdaszappelphilippsyndromeinekrankheit.pdf
  21. http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema/2306/872120/Leserbrief+an+den+Spiegel.html
  22. http://www.info3.de/ycms/printartikel_700.shtml
  23. http://anonym.to/?http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm
  24. Moll GH, Hause S, Rüther E, Rothenberger A, Huether G: Early methylphenidate administration to young rats causes a persistent reduction in the density of striatal dopamine transporters. J Child Adolesc Psychopharmacol. 2001;11(1):15-24
  25. http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat
  26. V. Roessner, T. Sagvolden, T. DasBanerjee, F.A. Middleton, S.V. Faraone, S.I. Walaas, A. Becker, A. Rothenberger, N. Bock (2010): Methylphenidate normalizes elevated dopamine transporter densities in an animal model of the attention-deficit/hyperactivity disorder combined type, but not to the same extent in one of the attention-deficit/hyperactivity disorder inattentive type. Neuroscience (in print, doi:10.1016/j.neuroscience.2010.02.073)
  27. http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat
  28. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Editorial vom 26. März 2002
  29. ADHS ist keine Krankheit! Interview mit Gerald Hüther. Pädiatrie 2/2010, 12-14
  30. Hirnforscher: Geld ist eine wunderbare Erfindung. finanzen.net, 18. Februar 2013 (Interview mit Gerlad Hüther, in dem er als "renommierter Psychiater" bezeichnet wird)
  31. Schulmedizin setzt auf Krebs-Heilung durch Handlauflegen. WAZ, 3. Februar 2011. Zitat: "Für Esch [gemeint ist der Gesundheitswissenschaftler Thomas Esch] ist es klar, dass alternative Heilmethoden wie Urzeit-Rituale Effekte in den Hirnregionen hervorrufen, die für die Selbstheilung zuständig sind. Zum gleichen Ergebnis kommt Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim/Heidelberg. Für ihn sind emotionale Reaktionen wie das Vertrauen zum Therapeuten für die Selbstheilung entscheidend. So überrascht es ihn nicht, dass Wunden allein durch Handauflegen heilen. Denn alte Rituale führten zu einer Neu-Verschaltung im Gehirn, die die Heilung begünstige.
  32. http://www.das-ganze-im-blick.de/Huether Ankündigung von Hüthers Vortrag mit dem Titel Spiritualität als geistige Haltung und als Grundlage für verantwortliches Handeln auf dem Kongress Das Ganze im Blick - Wissenschaft und Spiritualität für eine Neuorientierung in Erziehung und Gesellschaft vom 24. Juli 2009 bis 26. Juli 2009 in Freiburg
  33. Gerald Hüther: Der Sinn der Gewohnheit. Sezession 20, Oktober 2007, 32-36. Herausgeber der Zeitschrift sind Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek.
  34. Gerald Hüther, Jirina Prekop: Auf Schatzsuche bei unseren Kindern. Kösel-Verlag München; 5. Auflage 2011
  35. Gerald Hüther, Uli Hauser: Jedes Kind ist hochbegabt. Albrecht Knaus Verlag, München 22012
  36. Schulkritiker Gerald Hüther: "In jedem Kind steckt ein Genie". Spiegel Online, 21. August 2012
  37. Die anderweitig ungebräuchliche Bezeichnung "neuroplastische Botenstoffe" hat Hüther offenbar vom Begriff der Neuronalen Plastizität abgeleitet. Er meint damit Neurotransmitter wie Dopamin oder Endorphine
  38. "Erklärung zu Veränderung in der Sinn-Stiftung von Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels: Vorstand (Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels) und Präsident der Sinn-Stiftung, Prof. Dr. Gerald Hüther, haben sich nach reiflicher, längere Überlegung geeinigt, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. Wir sehen diese Trennung als Konsequenz einer sich schon seit längerer Zeit abzeichnenden Entwicklung. Im Laufe der Zusammenarbeit in der Sinn-Stiftung und im Zuge der praktischen Umsetzungen unserer gemeinsamen Vision sind die Vorstellungen darüber, wie sich die Sinn-Stiftung inhaltlich und strukturell positionieren soll, wo der Fokus liegt und wie ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet werden kann, zu unterschiedlich geworden, so dass uns allen eine weitere gemeinsame Führungsarbeit nicht mehr möglich erscheint." http://www.sinn-stiftung.eu/ueber-uns/stiftungsrat/praesident-des-stiftungsrates/index.html
  39. stern Nr. 45, 29 Oktober 2009
  40. http://www.adhs-deutschland.de/Home/Unser-Angebot/Leseecke/Leseecke-Medien/Adrians-neues-Leben.aspx
  41. http://www.adhs-deutschland.de/Home/Unser-Angebot/Leseecke/Leseecke-Medien/Erfahrungsbericht-einer-Mutter-zum-Almprojekt-der-Sinnstiftung.aspx
  42. Anja Röhl: Nur noch schlucken. Junge Welt, 19. November 2009
  43. Sexueller Missbrauch im ADHS Almprojekt. Göttinger Tageblatt, 18. März 2013
  44. Hüther wehrt sich gegen Missbrauchs-Bericht. NDR.de, 19. März 2013
  45. Christian Füller: Schweiz: Missbrauch bei der Alm-Therapie. Spiegel Online, 25. März 2013
  46. „Kinder brauchen Aufgaben“ – auch als Therapie. Göttinger Tageblatt, 6. Januar 2011
  47. Das Geheimnis des Gelingens - Vorzeigeprojekte für unsere Gesellschaft ("Edition Hüther"), Folge 1: Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin. DVD, ca. 85 min. AV1 Pädagogik-Filme, 34260 Kaufungen, 2011
  48. http://www.win-future.de/ueberuns/index.html
  49. http://www.win-future.de/netzwerkmitglieder/mitglieder-h-z/index.html
  50. http://bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Konzeptentwurf_Regionales_Bildungsmanagement.pdf, Seite 8: „Aus dem wissenschaftlichen Bereich sind die Beiträge […] des Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen, […] besonders hervorzuheben“ und 68
  51. http://www.regionalverband.de/verband_organigramm
  52. Marianne Leuzinger-Bohleber, Yvonne Brandl, Gerald Hüther (Hg.): ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung. Theorie, Forschung, Kontroversen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006
  53. Programm der Lindauer Psychiatriewochen 2007 (Hüther wird hier fälschlich als "Dr. med" angekündigt)
  54. http://demographie-netzwerk.de/ueber-ddn/beirat.html Aufruf am 19. September 2013 (Auch hier heißt es irreführend "Gegenwärtig leitet er die neu gegründete Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung in Göttingen und Mannheim/Heidelberg.")
  55. http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/dslk-2012/programm/das-kongress-programm-2012-schnelluebersicht.html
  56. http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/hauptvortraege/dslk-2013/programm/die-hauptvortraege-des-dslk-2013.html
  57. Hirnforscher übers Schulsystem: „Jeden Schüler für etwas begeistern“. taz.de, 5. September 2012
  58. http://schule-im-aufbruch.de/akademie/master-potenzialentfaltung/ Aufruf am 25. September 2013
  59. http://www.offene-akademie.org/?page_id=51
  60. http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0
  61. http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0
  62. http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik8.htm