Kapanadze-Generator

Tariel Kapanadze

Blockschaltbild des Generators laut Patentschrift. 1: Schalter, 2: Kondensator, 4: Hochfrequenzgenerator, 6: Transformator, Primärwicklung, 7: Frequenzeinsteller ("frequency adjuster"), 9: Frequenzstabilisator, 10: Transformator, Sekundärwicklung, 11: Sekundärer Frequenzeinsteller, 15: Externe Spannungsquelle zum Starten

Ein von Kapanazde vorgestellter Versuchsaufbau seines Generators mit angeblicher 100 kW Ausgangsleistung

Nachbauversuch eines Bastlers

Als Kapanadze-Generator wird eine Erfindung des Georgiers Tariel Kapanadze bezeichnet, die elektrische Energie aus dem Nichts erzeugen soll, also ein Perpetuum Mobile darstellen würde. Die Anordnung ist in der Freie-Energie-Szene populär geworden und es kursieren etliche Berichte von Nachbauversuchen. Von Kapanadze selbst wurden mehrere Versionen präsentiert, eine davon soll angeblich eine Leistung von 100 kW abgeben können. Glaubhafte Untersuchungen oder Bestätigungen solcher Angaben von unabhängiger Seite sind nicht bekannt geworden.

Der Generator

Der Generator wird mit Hilfe einer externen Spannungsquelle, z.B. einer Batterie, in Betrieb genommen. Diese wird automatisch abgeschaltet, sobald die Anordnung Energie liefert. Zusammen mit einem Metin Türk hat Kapanadze 2007 versucht, seine Erfindung in der Türkei zum internationalen Patent anzumelden. Danach besteht die Schaltung aus einem nicht näher spezifizierten Hochfrequenzgenerator, dessen Ausgangsspannung einem Transformator zugeführt wird. Wesentliche Bestandteile der Schaltung sind außerdem zwei "Frequenzstabilisatoren" bzw. "Frequenzeinsteller" ("frequency adjuster"); was damit gemeint sein könnte, geht aus der Patentschrift nicht hervor.

Warum die Anordnung die zusätzliche Energie liefern und woher diese stammen soll, ist ebenfalls völlig unklar. In einem Interview habe Kapanazde gesagt, sie werde der Umgebung ("the environment") entnommen. In dem Interview aus dem Jahr 2009 beruft sich Kapanazde auch auf Nikola Tesla und sagt, eigentlich handele es sich bei seinem Generator um eine Erfindung von Tesla. Wichtig für das Funktionieren des Generators sei eine "automatische Resonanz" zwischen der Primär- und der Sekundärwicklung des Transformators, ein Prinzip, dass Kapanadze entdeckt habe. Dazu enthalte seine Anordnung ein Bauelement namens "Resonator", dessen Funktionsweise aber bis zur Erteilung eines Patents geheim gehalten werde. In der Patentschrift ist von Resonanzvorgängen oder einem Resonator keine Rede.

Energie-Transformator

Eine sehr ähnliche Erfindung wie der Generator wurde von Kapanadze und Türk unter der Bezeichnung "Energy Transformer" zum Patent angemeldet. Die Anordnung wird aus einer Batterie oder einer anderen Gleichspannungsquelle gespeist und besteht im Kern aus einem herkömmlichen Transformator. Weitere Komponenten, über die keine Einzelheiten mitgeteilt werden, sind auf der Primärseite des Transformators ein "main board" und ein Filter, das die vom main board gelieferte "Frequenz stabilisieren" soll, sowie sekundärseitig ein "Stromverstärker" und ein "frequency adjuster". Die aus technischer Sicht unsinnigen Ausführungen zur Funktionsweise gipfeln in Aussagen wie

The economical energy transformer improved with this invention aims to receive a constant energy and fixing the voltage of this energy, increase the current value, in other words, to produce more amount of energy than the received energy.

Oder

The economical energy transformer improved with this invention has to receive the electric energy having constant voltage and current value and emit this energy with constant voltage but higher current value.

D.h. auch diese Erfindung wäre ein Perpetuum Mobile und ist prinzipiell funktionsuntüchtig.