Reinkarnation

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Als Reinkarnation (von lateinisch "re–in–carne" Wiederfleischwerdung auch Palingenese, Wiedergeburt) werden Vorstellungen verstanden dass eine Seele sich nach dem Tode in einem anderen Wesen erneut manifestieren könne und ist eng mit dem Karmagedanken verknüpft. In der Regel wird in den verschiedenen Reinkarnationslehren von vielen tausend Verkörperungen jeder "Seele" ausgegangen die möglich seien.

Der Reinkarnationsglaube ist in vielen fernöstlichen Religionen zu finden, so im Hinduismus, wo er frühestens am Anfang des ersten Jahrtausends v. Chr. sich durchsetzte, und des Buddhismus. Durch viele Erdenexistenzen hindurch soll der Mensch seine "Erlösung" (im Sinne der Auflösung von Atman ins Brahman) bewirken, was konkret heisst, die Kette der Inkarnationen abzubrechen. Heute berufen sich Vertreter moderner Reinkarnationsvorstellungen gerne auf diese alten Religionen – meist zu Unrecht, denn im Hinduismus und Buddhismus wird im Gegensatz zu modernen Konzepten das "Immer-Wieder-Geboren-Werden-Müssen" als Fluch verstanden.

Aber diese Vorstellung hat auch eine lange Tradition im jüdisch-esoterischen Glauben der Kabbala, Mystik des Islam, Hinduismus und Buddismus. Auch im frühen Christentum und innerhalb sogenannter der ketzerischen mittelalterlichen Katharer spielte der Reinkarnationsgedanke eine Rolle.

Der Reinkarnationsgedanke spielt in vielen esoterischen Lehren wie der Anthroposophie, der Theosophie, dem Rosenkreuzertumeine Rolle sowie in Sekten und sektenähnlichen Organisationen wie Scientology und Universelles Leben

Reinkarnationstherapie

Der Reinkarnationsglaube ist heute die Grundlage sogenannter alternativmedizinischer Reinkarnationstherapien. Im späten 20. Jahrhundert entstanden Glaubensgemeinschaften und Sekten in denen Reinkarnationsvorstellungen eine bedeutende Rolle spielen, darunter Universelles Leben, das sich auf die Prophetie von Gabriele Wittek beruft, und das Neuheidentum (Neopaganismus).

Einen enormen Popularisierungsschub erfuhr das Thema Reinkarnation in den 1950er Jahren durch den Fall Bridey Murphy: die US-Amerikanerin Virginia Tighe berichtete unter Hypnose von einer früheren Inkarnation als „Bridey Murphy“ im 19. Jahrhundert in Irland, sprach dabei selbst irisch und machte erstaunlich detaillierte Angaben. Ein Zeitungsbericht darüber löste in den USA ein regelrechtes „Reinkarnationsfieber“ aus, und etliche Angaben Tighes konnten bei Nachforschungen in Irland bestätigt werden. Es ergaben sich jedoch auch Unstimmigkeiten, und schließlich konnte der Fall weitgehend dadurch erklärt werden, dass Virginia Tighe in ihrer Jugend intensiven Kontakt mit irischen Einwanderern gehabt hatte, darunter eine Frau mit dem Geburtsnamen Bridey Murphy.

Ein neues Thema in der Reinkarnationsdebatte des 20. Jahrhunderts ist die empirische Reinkarnationsforschung innerhalb der Parapsychologie. Ein Vertreter der Reinkarnationsforschung ist beispielweise der emeritierte Biomathematiker Joachim Hornung.

Begriff der Seelenwanderung

Manchmal wird auch "Seelenwanderung" als Synonym gebraucht. Das ist jedoch nicht korrekt, denn der Begriff "Seelenwanderung" geht von der abendländisch-westlichen Vorstellung einer individuellen "Seele" im Sinne einer unteilbaren, unverwechselbaren Persönlichkeit aus, während die fernöstlichen Vorstellungen von "Reinkarnation" gerade die Auflösung des "Selbst" erstreben. "Atman" ist gerade nicht das "individuelle Ich", das die Existenz überdauert, sondern wesensgleich mit "Brahman", der überindividuellen "göttlichen" Transzendenz, an welcher Atman, das die einzelnen Existenzen durchfließt, teilhat, um am Ende der Verkörperungen ins Meer des Brahman zu münden und sich aufzulösen (Nichtung, Entselbstung, Nirwana als Ziel).

Bedeutende Reinkarnierte

Frank Beckenbauer ist ein Beispiel für eine reinkarnierte Person: ...Ich habe schon einige Male gelebt – als Tier und als Pflanze... meinte er.

Siehe auch