naive ausserwissenschaftliche Vorstellung zu schädlichen Auswirkungen von Wasseradern auf den Webseiten der Taramax GmbH

Anhänger der Radiästhesie sind der Meinung, mit Wünschelruten oder anderen Werkzeugen wie Pendeln in der Lage zu sein, unterirdische, wasserführende Schichten, so genannte Wasseradern, muten (= feststellen) zu können. Dabei gehen sie häufig davon aus, dass das Grundwasser in unterirdischen Wasserläufen wie in Bächen oder Flüssen verlaufe. Dies ist jedoch in Wirklichkeit nur sehr selten, nämlich in Karstgebieten, der Fall, wo natürliche Hohlräume vorliegen, die sich mit Wasser füllen können und auch unterirdische Flusssysteme bilden. Selbst hier, wo ein exaktes Wissen durch Höhlenforscher über den Verlauf des Wasserlaufes existiert, versagen Rutengänger regelmäßig. Sie könnten sich eine wesentlich höhere Glaubwürdigkeit verschaffen, wenn sie in besiedelten Gebieten Mitteleuropas trockene Stellen ausfindig machen würden, da man fast überall auf Grundwasser trifft. Normalerweise kommt Grundwasser innerhalb von Grundwasserleitern vor, das sind flächig ausgedehnte Gesteinsschichten.

In der Radiästhesie, aber auch allgemein in der esoterisch beeinflussten Alternativmedizin wird davon ausgegangen, dass diese Wasseradern schädliche Strahlen unbekannter Art absonderten, welche eine Ursache für Krankheiten seien oder gar durch Rutengehen o.ä. gefunden werden können. Dafür gibt es jedoch keinen wissenschaftlichen Beweis. Bezeichnend ist auch, dass Rutengänger schädliche Strahlung immer über einem Bett finden, auch wenn es gerade auf Anraten eines anderen Rutengängers schon verstellt wurde. Da die gemeinten "Wasseradern" im Sinne von "linearen Wasserkörpern" sich nur in verkarstetem Gestein oder zerklüftetem Fels abseits von üblichem Baugrund befinden, können von ihnen auch nicht die behaupteten gesundheitsschädlichen Effekte auf Hausbewohnern ausüben, wie „Radiästheten“ behaupten.

Was Rutengeher unter "Strahlen" verstehen, ist ebenso unbekannt. Die in der Physik bekannten Strahlungen, also elektromagnetische Strahlung und Partikelstrahlungen, können jedenfalls mittels Radiästhesie nicht gemessen werden. Es ist die Frage, warum eine nicht messbare, unbekannte Strahlung ausgerechnet durch wasserführende Schichten entstehen und ausgerechnet nur nach oben strahlen soll. Es ist nicht bekannt, dass Rutengeher einen seitlich liegenden Hang als "Störungsursache" ausgemacht hätten. Mitursache für den "Wünschelruteneffekt", den es tatsächlich gibt, ist vermutlich der Carpenter-Effekt.

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