Webseite von Volldraht im Jahre 2020
Maik Geikler (Bild: twitter)

Volldraht ist der Name einer seit Herbst 2016 unregelmässig erscheinden Zeitung aus dem Spektrum der deutschen Reichsbürgerbewegung, die aus dem Projekt "Vision D" von Jörn Baumann ("JB") entstand. Volldraht erscheint parallel auch auf einer Webseite. Die hinter Volldraht stehenden Personen sind Anhänger einer deutschen Monarchie. Schwerpunkt der Volldraht - Aktivitäten ist das Bundesland Meklenburg Vorpommern. Nach eigenen Angaben sei die Auflage von anfangs 30.000 auf inzwischen 300.000 gestiegen.[1] Volldraht wird im Verfassungsschutzbericht 2020 aufgeführt und dabei dem Reichsbürger-Milieu zugeschrieben.

Als Inhaberin wird 2023 Janet Timm aus Güstrow genannt.[2] Als Hauptredakteuer wird Jörn Baumann genannt, der offenbar der eigentliche Betreiber von Volldraht zu sein scheint. Die genannte Adresse wurde mehrmals geändert. So wurde zuvor eine Anschrift in Dargun (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) genannt, und davor eine Adresse in Stocksee (Kreis Segeberg).

Der bereits genannte Jörg Baumann (JB) versprach im Namen von Volldraht Seile und Holz spendieren zu wollen, um Galgen für die deutschen Regierungsmitglieder bauen zu können.[3]

Neben der Produktion der Zeitung und Webseite werden auch Flublätter mit Absendeadresse von Volldraht verteilt, zum Beispiel in Briefkästen. Als typische Gegner der Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 heisst es in einem Flugblatt dass ein „Gruselkabinett aus therapiebedürftigen Politikern der Bevölkerung ohne Evidenz unbedingt eine Gen-Spritze verpassen“ wolle.

Maik Geikler a.k.a. „Großherzog Friedrich Maik“ und „König von Preußen“

Immobilienmakler Maik Geikler (geb. 1.11.1968 in Schwerin) gilt als einer der aktivsten Reichsbürger in Mecklenburg-Vorpommern. Er wählte die Phantasienamen "Großherzog Friedrich Maik 2 und "König von Preußen". Geikler behauptet, Enkel des Schweriner Großherzogs Friedrich Franz IV. zu sein, auf welchen er seinen Anspruch als Großherzog beider mecklenburgischen Staaten zurück führt. Laut eigenen Angaben sei er dabei von seiner Mutter, bei der es sich nach Geiklers Verständnis entweder um Barbara Prinzessin von Preußen oder Karin von Schaper handeln muss, aus Sicherheitsgründen bei einer mit dieser befreundeten Familie untergebracht worden. Bekannt wurde ihm dies dabei erst kurz vor dem Tod seiner Adoptivmutter, welche ihm angeblich eine Abstammungsurkunde und einen Besitznachweis für das Fürstentum Ratzeburg übergab.[4] Geikler erklärte sich letztlich am 21. Juli 2019 im Rahmen seiner behaupteten Erbrechte selbst zum Großherzog.[5]

Maik Geikler besitzt im Internet einen eigenen Online-Shop und liess eine eigene App für Mobiltelefone entwickeln. Aufgrund von internen Zerwürfnissen verlor er seinen Telegram-Kanal mit rund 20.000 Followern.[6] Neben seinem eigenen Namen[7] ließ sich Geikler auch das persönliche Wappen der Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz[8] als Wort- bzw. Bildmarke entsprechend der Klasse Nizza 36 (Dienstleistungen eines Immobilienmaklers) schützen.[9] Als Pressesprecher von Geikler wurde zeitweise Jörg Tobias Sommer genannt, später Christiane Paschka. Ein ehemaliger Anhänger von Geikler war der Österreicher Ricardo Leppe. Leppe distanzierte sich von "König" Geikler, nachdem er nach Deutschland reiste um Geikler Fragen zu stellen, und erfuhr dass alle Fragen zunächst von Geikler genehmigt werden sollten und zudem eine Gebühr von 30 € zu entrichten sei.

Der Verfassungsschutz nennt Maik Geikler in seinem Verfassungsschutzbericht 2022 und ordnet ihn der Reichsbürgerbewegung zu. Demnach wolle Geikler in Deutschland die Demokratie abschaffen und sich selbst zum neuen Herrscher machen.[10]

2020 hatte Geikler einen Brief an die Vereinten Nationen geschrieben und die Gründung einer neuen Monarchie gemeldet sowie das Ende des „Konstrukts BRD“. Die Vereinten Nationen reagierten nicht auf seinen Brief.

Zitate über Volldraht

  • ..Von der Aufmachung gleicht „Volldraht“ einem amateurhaften Vereins- oder Mitteilungsblatt beziehungsweise einer Schülerzeitung mit einem billigen Do-it-yourself-Layout. Thematisch sind alle Ausgaben ein wirrer Mix aus dem bekannten Repertoire von so genannten „Reichsideologen“, „Querfront“-Aktivisten, Querulanten, „Wutbürgern“, Esoterikern und selbst ernannten Gesundheitsaposteln. Polemisiert wird dabei fortwährend gegen die bestehende Staatsform und Legitimität der Verfassung. Missionarisch macht man in diesem Zusammenhang Werbung für die Anforderung eines Staatsangehörigkeitsausweises („gelber Schein“)...[11]

Weblinks

Quellennachweise