Tierhomöopathie
Unter Tierhomöopathie versteht man die Anwendung homöopathischer Methoden in der Veterinärmedizin oder durch Tierheilpraktiker. Hinsichtlich Wirksamkeit ist die Tierhomöopathie analog zur allgemeinen Homöopathie als Pseudowissenschaft einzuschätzen.
Besonderheiten
Da ein Tier bei der homöopathischen Anamneseerhebung nicht selbst Auskunft über sein Befinden geben kann, wird der Tierhalter befragt und die von diesem geäußerten Symptome der Behandlung zugrunde gelegt. Meist erfolgt die Auswahl des Mittels nach reinem Gutdünken.
Tiere und der Placebo-Effekt
Verfechter der Tierhomöopathie berufen sich darauf, dass Tiere keinen Placebo-Effekt zeigen und die Behandlung deswegen wirksam sei. Dennoch ist auch bei Tieren der Placeboeffekt nachweisbar und inzwischen auch durch Studien belegt. Er wird als Placebo by Proxy Effekt bezeichnet. Dieser resultiert aus einer intensiveren Zuwendung des Besitzers zum Tier. Tiere können die Körpersprache vertrauter Bezugspersonen verstehen. Erleben sie deren Vertrauensverhältnis zu einem ihnen unbekannten Therapeuten, so reagieren sie konditioniert im Sinn einer Placebowirkung.
Ebenso reagieren Tierhalter auf eine homöopathische Behandlung ihres Haustieres, indem sie eine bestimmte Erwartungshaltung haben, das Tier genauer beobachten und seine Symptome und/oder sein Verhalten entsprechend als Wirksamkeit der Behandlung interpretieren. Des Weiteren werden Spontanheilungen der Homöopathie zugeschrieben.
Weblinks
- Alles für die Katz?, Die Zeit online, abgerufen am 22. Mai 2013
- Auch bei Ratten wirkt der Placebo-Effekt, Süddeutsche Zeitung online vom 30. November 2012, abgerufen am 23. Mai 2013
- Anhäuser, Marcus: Bei Tieren gibt es (k)einen Placeboeffekt, Scienceblogs, Plazeboalarm vom 21. Juli 2010, abgerufen am 23. Mai 2013