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Stonehenge ist ein in der Jungsteinzeit begründetes und mindestens bis in die Bronzezeit genutztes monumentales Bauwerk in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, England, ca. 13 Kilometer nördlich von Salisbury. Es besteht aus einer Grabenanlage, die eine Megalithstruktur umgibt, welche wiederum von mehreren konzentrischen Steinkreisen gebildet wird. Der Autor Erich von Däniken ist der Auffassung, Stonehenge sei von Außerirdischen errichtet worden.[1]

Stonehenge zählt seit 1986 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Bedeutung in den neureligiösen Bewegungen

Neben der Bedeutung in der Archäologie wird Stonehenge seit einiger Zeit auch von Anhängern verschiedener esoterischer bzw. neureligiöser Strömungen genutzt. Bereits nach der Renaissance entstand ein zunehmendes Interessen an Themen, die sich mit dem Altertum und der Zeit davor befassten. So sah man Stonehenge als Tempel aus vorrömischer Zeit an, in dem Druiden wirkten. Vor allem der britische Altertumsforscher John Aubrey (1626–1697) brachte prähistorische Steinkreise wie z.B. Stonehenge mit den Druiden und der keltischen Religion in Verbindung. Dieser Zusammenhang ist heute historisch und archäologisch widerlegt.

Das Bauwerk lockte zunehmend Schaulustige an. Im August des Jahres 1905 versammelten sich ca. 700 Mitglieder des Ordens Ancient Order of Druids und nahmen 256 Anwärter in ihre Organisation auf. Auch heute noch bilden so genannte neuzeitliche Druiden einen Teil der neureligiösen Bewegung, speziell des Neopaganismus. Sie treffen sich regelmäßig in Stonehenge und halten dort ihre Zeremonien ab. Beliebte Zeitpunkte sind Sommer- und Wintersonnenwende sowie die Tag- und Nachtgleichen.

Zur Sommersonnenwende des Jahres 1972 wurde in Stonehenge das erste Mal das Stonehenge Free Festival veranstaltet. Dieses fand im Laufe der Jahre wachsenden Zuspruch; im Jahr 1984 trafen sich geschätzte 70.000 Besucher am Steinkreis und feierten bei Live-Musik und auch mit diversen druidischen und neuheidnischen Kulthandlungen die Sonnenwende.

Im Jahr 1985 kam es im Vorfeld des Festivals zu gewalttätigen Konflikten der Besucher mit der Polizei („Battle of the Beanfield“), worauf die Ordnungsbehörden das Festival in Stonehenge untersagten und das Gelände insbesondere zu den beiden Sonnenwenden und den Tag-und-Nachtgleichen für alle Besucher weiträumig sperrten. 1998 wurden kleine Gruppen von Neuheiden (darunter Druiden) wieder in den Steinkreis gelassen, und zur Jahrtausendwende erreichte der „Secular Order of Druids“ unter Berufung auf das Recht der freien Religionsausübung, dass das Versammlungsverbot für Stonehenge aufgehoben wurde.

Bedeutung in der Esoterik

Der Hobbyarchäologe Alfred Watkins (1855–1935) stellte in den 1920er Jahren eine Theorie auf, nach der die vorgeschichtlichen Megalith-Bauwerke – so auch Stonehenge – durch so genannte Ley-Linien, schnurgerade Linien, miteinander verbunden seien. Watkins dachte dabei an reale Wegverbindungen. Der Autor John Michell (geb. 1933) griff diese These auf; er deutete die Linien in seinem 1969 erschienenen Buch "The View over Atlantis" aber nicht mehr als Wege, sondern brachte die Ley-Linien in Zusammenhang mit erdmagnetischen Kraftfeldern und „Kraftzentren“.

Diese Auffassung fand in den folgenden Jahren unter den Anhängern der Esoterik bis in unsere Zeit hinein rasch zahlreiche Anhänger. So sollte Michells These Beleg dafür sein, dass die vorgeschichtlichen Erbauer von Stonehenge und vergleichbarer megalithischer Denkmäler noch in vollkommener Harmonie mit dem Kosmos lebten und solche „Kraftlinien“ und „-zentren“ erspüren konnten, an denen sie dann beispielsweise Tempel wie Stonehenge errichteten. Weder Physiker, Geologen, Historiker noch Archäologen fanden bisher Belege für diese Auffassung.

Quellen und Weblinks