| Der US-amerikanische Sergeant Tarence C. Dixon aus Ft. Bragg wurde 2012 angeklagt, als HIV-Positiver seine HIV-Infektion vier Frauen verheimlicht zu haben, mit den er kondom-geschützten Geschlechtsverkehr hatte. Dixon wurde mit einem Routine HIV-Suchtest als HIV-positiv erkannt. Er saß acht Monate Untersuchungshaft ab und wurde unehrenhaft aus der US-Armee entlassen. Er wurde festgenommen, nachdem er von einer Frau beschuldigt worden war, sie anlässlich eines Streits angegriffen zu haben. Er wurde wegen der Gewaltanwendung zu 120 Tagen Haft verurteilt, aber nicht wegen des Verschweigens seines HIV-Status (''innocent of aggravated assault''). Der Freispruch in diesem Anklagepunkt erfolgte aufgrund der Verwendung der Kondome und der weiteren Umstände. Der Richter betonte in seinem Urteil, dass die AIDS-Erkrankung bei Anwendung geeigneter Medikamente derzeit nicht mehr eine tödliche Krankheit sei, sondern vielmehr als eine chronische Krankheit anzusehen sei. | | Der US-amerikanische Sergeant Tarence C. Dixon aus Ft. Bragg wurde 2012 angeklagt, als HIV-Positiver seine HIV-Infektion vier Frauen verheimlicht zu haben, mit den er kondom-geschützten Geschlechtsverkehr hatte. Dixon wurde mit einem Routine HIV-Suchtest als HIV-positiv erkannt. Er saß acht Monate Untersuchungshaft ab und wurde unehrenhaft aus der US-Armee entlassen. Er wurde festgenommen, nachdem er von einer Frau beschuldigt worden war, sie anlässlich eines Streits angegriffen zu haben. Er wurde wegen der Gewaltanwendung zu 120 Tagen Haft verurteilt, aber nicht wegen des Verschweigens seines HIV-Status (''innocent of aggravated assault''). Der Freispruch in diesem Anklagepunkt erfolgte aufgrund der Verwendung der Kondome und der weiteren Umstände. Der Richter betonte in seinem Urteil, dass die AIDS-Erkrankung bei Anwendung geeigneter Medikamente derzeit nicht mehr eine tödliche Krankheit sei, sondern vielmehr als eine chronische Krankheit anzusehen sei. |
− | Zwei OMSJ-Mitglieder sagten vor dem Militärgericht im Falle Dixon aus und erklärten, dass die verwendeten HIV-Suchtests nicht zur Diagnose von AIDS oder einer HIV-Infektion geeignet seien. In einer Internetveröffentlichung von OMSJ wurde der Freispruch fälschlich damit erklärt, dass die HIV-Tests nicht ausreichend zuverlässig eine HIV-Infektion anzeigten.<ref>http://www.omsj.org/issues/ustd</ref> Der Wortlaut des Urteils wird von OMSJ nicht dazu zitiert. Die gleich Aussage ist auch beim [[Kopp-Verlag]] zu finden. Autor Ethan Huff wiederholt in einem Artikel bei "Kopp-Online", dass Dixon wegen unzuverlässiger HIV-Tests freigesprochen worden und HIV-negativ sei.<ref>Ethan A. Huff: "HIV-Tests erweisen sich als unzuverlässig: Soldat in AIDS-Fall freigesprochen", Kopp-Online, 11.6.2012</ref> | + | Zwei OMSJ-Mitglieder sagten vor dem Militärgericht im Falle Dixon aus und erklärten, dass die verwendeten HIV-Suchtests nicht zur Diagnose von AIDS oder einer HIV-Infektion geeignet seien. In einer Internetveröffentlichung von OMSJ wurde der Freispruch fälschlich damit erklärt, dass die HIV-Tests nicht ausreichend zuverlässig eine HIV-Infektion anzeigten.<ref>http://www.omsj.org/issues/ustd</ref> Der Wortlaut des Urteils wird von OMSJ nicht dazu zitiert. Die gleich Aussage ist auch beim [[Kopp-Verlag]] zu finden. Autor Ethan Huff (NaturalNews) wiederholt in einem Artikel bei "Kopp-Online", dass Dixon wegen unzuverlässiger HIV-Tests freigesprochen worden und HIV-negativ sei.<ref>Ethan A. Huff: "HIV-Tests erweisen sich als unzuverlässig: Soldat in AIDS-Fall freigesprochen", Kopp-Online, 11.6.2012</ref> |
| Angenommen Soldat Dixon wäre wegen "unzuverlässiger HIV-Tests" freigesprochen worden, wäre dies allenfalls die Folge einer falschen Testanwendung in seinem Einzelfall. Denn die Sensitivität und die Spezifität der verschiedenen, sich ergänzenden HIV-Tests sind bekannt und dokumentiert. PCR-Tests erkennen direkt Bestandteile des HI-Virus und ELISA-Suchtests der 4. Generation (eingeführt ab 1999) erkennen direkt das p24-Antigen des HIV1. Eine HIV-Infektion kann nicht mit einem ELISA-Suchtest allein nachgewiesen werden, obwohl die Testaussage recht hoch ist. Die Sensitivität des ELISA-Test wird mit 99,9% angegeben. Dies bedeutet, dass von 1.000 HIV-positiven Patienten 999 als solche erkannt werden und einer ein falsch-negatives Ergebnis erhält. Die Spezifität beträgt 99,8%. Dies bedeutet, dass von 1.000 nicht HIV-Positiven 998 ein korrektes, negatives Ergebnis erhielten und nur 2 ein falsch-positives Ergebnis. Ein positives Testergebnis wird dem Getesteten aber erst dann mitgeteilt, wenn bei positivem ELISA-Test auch zusätzlich der teurere und aufwendigere Western-Blot Bestätigungstest positiv war. Für diesen Bestätigungstest beträgt die Spezifität etwa 99,9996%.<ref>Kleinman et al: False-Positive HIV-1 Test Results in a Low-Risk Screening Setting of Voluntary Blood Donation. JAMA. 280, Nr. 12, 1998, S. 1080-1085. PMID 9757856</ref> | | Angenommen Soldat Dixon wäre wegen "unzuverlässiger HIV-Tests" freigesprochen worden, wäre dies allenfalls die Folge einer falschen Testanwendung in seinem Einzelfall. Denn die Sensitivität und die Spezifität der verschiedenen, sich ergänzenden HIV-Tests sind bekannt und dokumentiert. PCR-Tests erkennen direkt Bestandteile des HI-Virus und ELISA-Suchtests der 4. Generation (eingeführt ab 1999) erkennen direkt das p24-Antigen des HIV1. Eine HIV-Infektion kann nicht mit einem ELISA-Suchtest allein nachgewiesen werden, obwohl die Testaussage recht hoch ist. Die Sensitivität des ELISA-Test wird mit 99,9% angegeben. Dies bedeutet, dass von 1.000 HIV-positiven Patienten 999 als solche erkannt werden und einer ein falsch-negatives Ergebnis erhält. Die Spezifität beträgt 99,8%. Dies bedeutet, dass von 1.000 nicht HIV-Positiven 998 ein korrektes, negatives Ergebnis erhielten und nur 2 ein falsch-positives Ergebnis. Ein positives Testergebnis wird dem Getesteten aber erst dann mitgeteilt, wenn bei positivem ELISA-Test auch zusätzlich der teurere und aufwendigere Western-Blot Bestätigungstest positiv war. Für diesen Bestätigungstest beträgt die Spezifität etwa 99,9996%.<ref>Kleinman et al: False-Positive HIV-1 Test Results in a Low-Risk Screening Setting of Voluntary Blood Donation. JAMA. 280, Nr. 12, 1998, S. 1080-1085. PMID 9757856</ref> |