− | '''Sonofusion''' (''acoustic inertial confinement fusion (AICF), Bubble fusion'') bezeichnet hypothetische Fusionsprozesse durch Anwesenheit eines kurzzeitigen hohen Drucks durch Kavitation mit Schallwellen in einer Flüssigkeit. Anders als in der Presse gelegentlich behauptet, würde es sich dabei nicht um eine [[kalte Fusion]], sondern eine "heiße Fusion" handeln. | + | '''Sonofusion''' (''acoustic inertial confinement fusion (AICF), Bubble fusion'') bezeichnet hypothetische Fusionsprozesse durch Anwesenheit eines kurzzeitigen hohen Drucks durch Kavitation mit Schallwellen in einer Flüssigkeit. Anders als in der Presse gelegentlich behauptet, handelte es sich dabei nicht um eine [[kalte Fusion]], sondern eine "heiße Fusion". |
− | Der US-Wissenschaftler Rusi P. Taleyarkhan vom Oak Ridge National Laboratory berichtete im März 2002 im Magazin Science über die Möglichkeit, mit Hilfe von durch Schallwellen ausgelöster Kavitation eine kontrollierte Fusion herbeizuführen.<ref>R. P. Taleyarkhan, C. D. West, J. S. Cho, R. T. Lahey, R. I. Nigmatulin, R. C. Block. ''Evidence for Nuclear Emissions During Acoustic Cavitation''. Science, 295, 5561 (2002). Seiten 1868–1873. DOI=10.1126/science.1067589. ISSN=0036-8075</ref> Bei diesem Sonofusion oder auch Bläschenfusion genannten Vorgang sollen hohe Temperaturen, Drücke, Strahlungs- und Neutronendichten entstehen, die eine Kernfusion ermöglichen. Taleyarkhans Ergebnisse konnten allerdings nicht reproduziert werden. | + | Der US-Wissenschaftler Rusi P. Taleyarkhan vom Oak Ridge National Laboratory berichtete im März 2002 im Magazin Science über die Möglichkeit, mit Hilfe von durch Schallwellen ausgelöster Kavitation eine kontrollierte Fusion herbeizuführen<ref>R. P. Taleyarkhan, C. D. West, J. S. Cho, R. T. Lahey, R. I. Nigmatulin, R. C. Block. ''Evidence for Nuclear Emissions During Acoustic Cavitation''. Science, 295, 5561 (2002). Seiten 1868–1873. DOI=10.1126/science.1067589. ISSN=0036-8075</ref>. Bei diesem Sonofusion oder auch Bläschenfusion genannten Vorgang sollen hohe Temperaturen, Drücke, Strahlungs- und Neutronendichten entstehen, die eine Kernfusion ermöglichen. Taleyarkhans Ergebnisse konnten allerdings nicht reproduziert werden. |
− | Eine auf Betreiben der US-Marine eingerichtete Kommission von fünf Universitäten kam zu dem Ergebnis, dass Experimente einer anderen Gruppe, die die Ergebnisse zu bestätigen schienen, gefälscht waren. So war der Name eines beim Versuch nicht anwesenden Forschers als Mitautor angegeben worden. Zudem sollte die von zwei seiner Studenten durchgeführte Studie den Anschein einer externen Replikation erwecken.<ref>[http://www.faz.net/s/Rub163D8A6908014952B0FB3DB178F372D4/Doc~E30AC4CCC7CBA405C88726FDE528EAFAB~ATpl~Ecommon~Scontent.html Labortricksereien – Bis die Blase platzt. faz.net]</ref> Im August 2008 wurde Taleyarkhan von der Universität Purdue wegen unwissenschaftlichen Verhaltens (''scientific misconduct'') die Professur entzogen.<ref>Peter Gwynne: [http://physicsworld.com/cws/article/news/35580 ''Bubble-fusion researcher loses professorship.''] In: ''Physics World.'' (englisch)</ref> Er bleibt zwar weiterhin Mitglied der Fakultät, jedoch unter der Bezeichnung (''special graduate faculty''} und ohne das Recht, Doktoranden zu betreuen. | + | Eine auf Betreiben der US-Marine eingerichtete Kommission von fünf Universitäten kam zu dem Ergebnis, dass Experimente einer anderen Gruppe, die die Ergebnisse zu bestätigen schienen, gefälscht waren. So war der Name eines beim Versuch nicht anwesenden Forschers als Mitautor angegeben worden. Zudem sollte die von zwei seiner Studenten durchgeführte Studie den Anschein einer externen Replikation erwecken<ref>[http://www.faz.net/s/Rub163D8A6908014952B0FB3DB178F372D4/Doc~E30AC4CCC7CBA405C88726FDE528EAFAB~ATpl~Ecommon~Scontent.html Labortricksereien – Bis die Blase platzt. faz.net]</ref>. Im August 2008 wurde Taleyarkhan von der Universität Purdue wegen unwissenschaftlichen Verhaltens (''scientific misconduct'') die Professur entzogen<ref>Peter Gwynne: [http://physicsworld.com/cws/article/news/35580 ''Bubble-fusion researcher loses professorship.''] In: ''Physics World.'' (englisch)</ref>. Er bleibt zwar weiterhin Mitglied der Fakultät, jedoch unter der Bezeichnung ''special graduate faculty'' und ohne das Recht, Doktoranden zu betreuen. |