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Ist es möglich, einen Motor zu bauen, der mit einem Liter Wasser betankt einen Eisenbahnzug über Hunderte von Kilometern befördern kann? Der 1827 geborene US-Amerikaner John Keely gab vor, eine solche Wundermaschine entwickeln zu können. Damit wurde er zu einem der erfolgreichsten Betrüger der Technikgeschichte.
 
Ist es möglich, einen Motor zu bauen, der mit einem Liter Wasser betankt einen Eisenbahnzug über Hunderte von Kilometern befördern kann? Der 1827 geborene US-Amerikaner John Keely gab vor, eine solche Wundermaschine entwickeln zu können. Damit wurde er zu einem der erfolgreichsten Betrüger der Technikgeschichte.
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Erstaunlich schnell fand John Keely Investoren, die insgesamt 5 Millionen Dollar bereitstellten, um mit dem scheinbar genialen Erfinder die "Keely Motor Company" zu gründen. Natürlich sahen sie ihre Einlagen nie wieder. Umso erstaunlicher ist es, dass Keelys Betrügereien über 25 Jahre lang nicht aufflogen und erst nach seinem Tod die Wahrheit ans Licht kam. Einige Unverbesserliche sind noch heute von den Erfindungen Keelys überzeugt.
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Erstaunlich schnell fand John Keely Investoren, die insgesamt 5 Millionen Dollar bereitstellten, um mit dem scheinbar genialen Erfinder die "Keely Motor Company" zu gründen. Natürlich sahen sie ihre Einlagen nie wieder. Umso erstaunlicher ist es, dass Keelys Betrügereien über 25 Jahre lang nicht aufflogen und die Wahrheit erst nach seinem Tod ans Licht kam. Einige Unverbesserliche sind noch heute von den Erfindungen Keelys überzeugt.
    
John Ernst Worrel Keelys Leben wäre sicherlich anders verlaufen, wenn er eine angemessene Schulbildung erfahren hätte. Genau dies blieb ihm jedoch verwehrt. Nachdem seine Eltern früh verstorben waren, wuchs Keely bei seinen Großeltern auf und verließ bereits mit 12 Jahren die Schule, um das Handwerk des Zimmermanns zu lernen. Später verdingte er sich als Eisenbahn-Mechaniker, Maurer, Verkäufer und zeitweise sogar als Musiker. Seine fehlende Bildung kompensierte er mit einer außergewöhnlichen handwerklichen Begabung. Außerdem war er ein begnadeter Selbstdarsteller. Mit diesen Fähigkeiten ausgestattet gelang ihm eine erstaunliche Karriere.
 
John Ernst Worrel Keelys Leben wäre sicherlich anders verlaufen, wenn er eine angemessene Schulbildung erfahren hätte. Genau dies blieb ihm jedoch verwehrt. Nachdem seine Eltern früh verstorben waren, wuchs Keely bei seinen Großeltern auf und verließ bereits mit 12 Jahren die Schule, um das Handwerk des Zimmermanns zu lernen. Später verdingte er sich als Eisenbahn-Mechaniker, Maurer, Verkäufer und zeitweise sogar als Musiker. Seine fehlende Bildung kompensierte er mit einer außergewöhnlichen handwerklichen Begabung. Außerdem war er ein begnadeter Selbstdarsteller. Mit diesen Fähigkeiten ausgestattet gelang ihm eine erstaunliche Karriere.
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==Betrüger mit Ausstrahlung==
 
==Betrüger mit Ausstrahlung==
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Ab etwa 1856 experimentierte Keely in seiner Freizeit mit kleinen Motoren. Solche Tüfteleien waren damals nichts Ungewöhnliches, denn es gab bereits erste primitive Antriebsmaschinen, und so mancher Bastler versuchte, die bestehenden Modelle weiterzuentwickeln. So führte Keely bis zu seinem 45. Lebensjahr ein unauffälliges Leben. Um das Jahr 1872 sollte sich dies jedoch entscheidend ändern, als dem Hobbymechaniker vermeintlich eine bedeutende Erfindung glückte. Er nannte sie Kugelmotor. Es handelte sich dabei um einen kleinen aber erstaunlich flinken Motor, der scheinbar nichts weiter als eine hohle Kugel als Antrieb benötigte. Mit diesem Gerät konnte Keely zwei Geschäftsleute beeindrucken, die dem Tüftler Geld für weitere Experimente zur Verfügung stellten.
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Ab etwa 1856 experimentierte Keely in seiner Freizeit mit kleinen Motoren. Solche Tüfteleien waren damals nichts Ungewöhnliches, denn es gab bereits erste primitive Antriebsmaschinen, und so mancher Bastler versuchte, die bestehenden Modelle weiterzuentwickeln. So führte Keely bis zu seinem 45. Lebensjahr ein unauffälliges Leben. Um das Jahr 1872 sollte sich dies jedoch entscheidend ändern, als dem Hobbymechaniker vermeintlich eine bedeutende Erfindung glückte. Er nannte sie Kugelmotor. Es handelte sich dabei um einen kleinen, aber erstaunlich flinken Motor, der scheinbar nichts weiter als eine hohle Kugel als Antrieb benötigte. Mit diesem Gerät konnte Keely zwei Geschäftsleute beeindrucken, die dem Tüftler Geld für weitere Experimente zur Verfügung stellten.
    
Der Kugelmotor markierte den Anfang einer langen Reihe von Maschinen, die Keely in den folgenden Jahrzehnten baute. Fast alle davon zeichneten sich dadurch aus, dass sie scheinbar fast ohne Treibstoff eine Antriebskraft entwickelten, die selbst heute noch jeden Hochleistungsmotor in den Schatten stellen würde. Hätte auch nur eines seiner Geräte wirklich funktioniert, dann hätte man damit bis auf den heutigen Tag alle Energieprobleme der Welt lösen können. Der uralte Traum einer nie versiegenden Energiequelle – und damit eines Perpetuum mobile – hätte sich damit erfüllt. Keely sah sich zwar selbst nie als Perpetuum-mobile-Entwickler, doch seine Erfindungen lassen kaum eine andere Einordnung zu.
 
Der Kugelmotor markierte den Anfang einer langen Reihe von Maschinen, die Keely in den folgenden Jahrzehnten baute. Fast alle davon zeichneten sich dadurch aus, dass sie scheinbar fast ohne Treibstoff eine Antriebskraft entwickelten, die selbst heute noch jeden Hochleistungsmotor in den Schatten stellen würde. Hätte auch nur eines seiner Geräte wirklich funktioniert, dann hätte man damit bis auf den heutigen Tag alle Energieprobleme der Welt lösen können. Der uralte Traum einer nie versiegenden Energiequelle – und damit eines Perpetuum mobile – hätte sich damit erfüllt. Keely sah sich zwar selbst nie als Perpetuum-mobile-Entwickler, doch seine Erfindungen lassen kaum eine andere Einordnung zu.
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Mit starken Worten und seiner Fähigkeit zur Selbstdarstellung konnte Keely etwa ein Dutzend Geschäftsleute aus Philadelphia und New York von seinen Plänen überzeugen. 1874 gründete er mit diesen die "Keely Motor Company", um seine Motoren in ein marktfähiges Produkt weiterzuentwickeln. Zunächst zahlten verschiedene Investoren eine Million Dollar ein, später stieg diese Summe sogar auf 5 Millionen. Keely nutzte diesen Geldsegen zu weiteren Experimenten und versäumte es dabei nicht, den weltmännischen und großzügigen Unternehmer zu spielen.
 
Mit starken Worten und seiner Fähigkeit zur Selbstdarstellung konnte Keely etwa ein Dutzend Geschäftsleute aus Philadelphia und New York von seinen Plänen überzeugen. 1874 gründete er mit diesen die "Keely Motor Company", um seine Motoren in ein marktfähiges Produkt weiterzuentwickeln. Zunächst zahlten verschiedene Investoren eine Million Dollar ein, später stieg diese Summe sogar auf 5 Millionen. Keely nutzte diesen Geldsegen zu weiteren Experimenten und versäumte es dabei nicht, den weltmännischen und großzügigen Unternehmer zu spielen.
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Bis 1875 baute Keely in seiner Werkstatt in Philadelphia sechs unterschiedliche Maschinen. Diese trugen so schöne Namen wie Kugelmotor, hydraulischer Motor, unabhängiges Flugrad, Umwandlungsmaschine, Multiplikator, automatischer Wasserheber und hydropneumatische pulsierende Vaku-Maschine (teilweise hatte dieselbe Maschine mehrere Namen). Alle Geräte hatten gemeinsam, dass sie sich ohne erkennbaren Antrieb bewegten. Noch wohlklingender waren die Erklärungen, die Keely für seine angeblichen Erfindungen parat hatte. Der Kugelmotor, so sagte er, funktioniere, weil er den "Äther gefangen genommen" habe. Als Äther bezeichnete man im 19. Jahrhundert ein angeblich allgegenwärtiges, unsichtbares Material. Heute weiß man, dass dieses Material nicht existiert.
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Bis 1875 baute Keely in seiner Werkstatt in Philadelphia sechs unterschiedliche Maschinen. Diese trugen so schöne Namen wie Kugelmotor, hydraulischer Motor, unabhängiges Flugrad, Umwandlungsmaschine, Multiplikator, automatischer Wasserheber und hydropneumatische pulsierende Vaku-Maschine (teilweise hatte dieselbe Maschine mehrere Namen). Allen Geräte war gemeinsam, dass sie sich ohne erkennbaren Antrieb bewegten. Noch wohlklingender waren die Erklärungen, die Keely für seine angeblichen Erfindungen parat hatte. Der Kugelmotor, so sagte er, funktioniere, weil er den "Äther gefangen genommen" habe. Als Äther bezeichnete man im 19. Jahrhundert ein angeblich allgegenwärtiges, unsichtbares Material. Heute weiß man, dass dieses Material nicht existiert.
    
Die meisten von Keelys frühen Maschinen beruhten auf der "Disintegration von Wasser", die von einem Bauteil namens Liberator durchgeführt wurde. Niemand konnte sich darunter etwas vorstellen. Keelys Einfallsreichtum beim Erfinden neuer Fachbegriffe stand seinen handwerklichen Fähigkeiten kaum nach. So schwadronierte er von einer Theorie der sympathischen Schwingungen, von einer vibrierenden Harmonie des Weltganzen, von einer Physik der Liebe, vom Gesetz der harmonischen Vibrationen und vom Gesetz der chemischen Morphologie. Seine Wortungetüme waren derart unverständlich, dass sogar Keelys Anhänger um die Veröffentlichung eines Glossars baten. Diesem Wunsch kam der Erfinder jedoch nie nach.
 
Die meisten von Keelys frühen Maschinen beruhten auf der "Disintegration von Wasser", die von einem Bauteil namens Liberator durchgeführt wurde. Niemand konnte sich darunter etwas vorstellen. Keelys Einfallsreichtum beim Erfinden neuer Fachbegriffe stand seinen handwerklichen Fähigkeiten kaum nach. So schwadronierte er von einer Theorie der sympathischen Schwingungen, von einer vibrierenden Harmonie des Weltganzen, von einer Physik der Liebe, vom Gesetz der harmonischen Vibrationen und vom Gesetz der chemischen Morphologie. Seine Wortungetüme waren derart unverständlich, dass sogar Keelys Anhänger um die Veröffentlichung eines Glossars baten. Diesem Wunsch kam der Erfinder jedoch nie nach.
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[[image:Keely3.jpg|Die Aktie der Keely Motor Company erreichte zu Spitzenzeiten das Siebenfache ihres Ausgabewerts|thumb]]
 
[[image:Keely3.jpg|Die Aktie der Keely Motor Company erreichte zu Spitzenzeiten das Siebenfache ihres Ausgabewerts|thumb]]
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Andererseits mussten selbst die glühendsten Verehrer Keelys einräumen, dass dieser nie ein vermarktbares Produkt vorweisen konnte. So wurden die Aktionäre der Keely Motor Company im Laufe der Zeit ungeduldig, zumal das Vermögen des Unternehmens immer mehr zur Neige ging. Der Aktienkurs fiel immer weiter, und 1879 stand die Firma erstmals vor dem Bankrott. Keely fühlte sich ohnehin längst von seinen Investoren behindert und entwickelte daher einige Geräte, die seiner Meinung nach kein Firmenbesitz waren, da sie angeblich auf völlig neuen Ideen basierten. Da ohnehin niemand verstand, nach welchen seltsamen Prinzipien die Keely-Maschinen funktionierten, war diese Ansicht schwer zu widerlegen. Dennoch ließen sich die Investoren nicht so einfach übertölpeln, und so musste Keely 1879 einwilligen, zwei seiner angeblich neuen Entwicklungen (eine Kanone ohne Schießpulver und einen automatischen Wasserheber ohne nennenswerten Treibstoffbedarf) der Firma zu überschreiben. Dafür erklärten sich die Investoren dazu bereit, weiteres Kapital nachzuschießen.
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Andererseits mussten selbst die glühendsten Verehrer Keelys einräumen, dass dieser nie ein vermarktbares Produkt vorweisen konnte. So wurden die Aktionäre der Keely Motor Company im Laufe der Zeit ungeduldig, zumal das Vermögen des Unternehmens immer mehr zur Neige ging. Der Aktienkurs fiel immer weiter, und 1879 stand die Firma erstmals vor dem Bankrott. Keely fühlte sich ohnehin längst von seinen Investoren behindert und entwickelte daher einige Geräte, die seiner Meinung nach kein Firmenbesitz waren, da sie angeblich auf völlig neuen Ideen basierten. Da ohnehin niemand verstand, nach welchen seltsamen Prinzipien die Keely-Maschinen funktionierten, war diese Ansicht schwer zu widerlegen. Dennoch ließen sich die Investoren nicht so einfach übertölpeln, und so musste Keely 1879 einwilligen, der Firma zwei seiner angeblich neuen Entwicklungen (eine Kanone ohne Schießpulver und einen automatischen Wasserheber ohne nennenswerten Treibstoffbedarf) zu überschreiben. Dafür erklärten sich die Investoren bereit, weiteres Kapital nachzuschießen.
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Bereits zwei Jahre später war das Geld jedoch erneut aufgebraucht. Keely versuchte nun ein zweites Mal, die Keely Motor Company abzuschütteln, indem er verkündete, eine völlig neue Technik entdeckt zu haben, die mit seinen bisherigen Entwicklungen nichts zu tun hatte. Bis dahin galt der Liberator, der auf der "Disintegration von Wasser" beruhte, als vermeintlicher Energielieferant. Nun wollte Keely eine neue Energiequelle entdeckt haben, die er gewohnt nebulös als "ätherische Kraft" oder "Vibrationskraft" bezeichnete. Diese Kraft stammte angeblich von einer bis dahin unbekannten Flüssigkeit, die sich zwischen den Atomen befand. Die Energiegewinnung hatte laut Keely etwas mit musikalischen Schwingungen zu tun, weshalb er ab nun häufig Musikinstrumente oder Bestandteile davon in seinen Maschinen verarbeitete. Ein vermutlich nicht ganz unerwünschter Nebeneffekt war, dass die ohnehin seltsamen Apparate nun auch seltsame Geräusche von sich gaben. Man sieht, Keely ließ keinen Effekt aus, um sein Publikum zu beeindrucken.
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Bereits zwei Jahre später war das Geld jedoch erneut aufgebraucht. Keely versuchte nun ein zweites Mal, die Keely Motor Company abzuschütteln, indem er verkündete, eine völlig neue Technik entdeckt zu haben, die mit seinen bisherigen Entwicklungen nichts zu tun habe. Bis dahin galt der Liberator, der auf der "Disintegration von Wasser" beruhte, als vermeintlicher Energielieferant. Nun wollte Keely eine neue Energiequelle entdeckt haben, die er gewohnt nebulös als "ätherische Kraft" oder "Vibrationskraft" bezeichnete. Diese Kraft stammte angeblich von einer bis dahin unbekannten Flüssigkeit, die sich zwischen den Atomen befand. Die Energiegewinnung hatte laut Keely etwas mit musikalischen Schwingungen zu tun, weshalb er ab nun häufig Musikinstrumente oder Bestandteile davon in seinen Maschinen verarbeitete. Ein vermutlich nicht ganz unerwünschter Nebeneffekt war, dass die ohnehin seltsamen Apparate nun auch seltsame Geräusche von sich gaben. Man sieht, Keely ließ keinen Effekt aus, um sein Publikum zu beeindrucken.
    
Keelys Anhänger sahen in der neuen Methode einen Fortschritt. Hatte der vermeintliche Erfinder bis dahin nur Wasser zu Energie verwandelt, so konnte er nun scheinbar aus jeder Art von Materie riesige Energiemengen erzeugen. Keelys Maschinen kamen nun erst recht einem Perpetuum mobile gleich.
 
Keelys Anhänger sahen in der neuen Methode einen Fortschritt. Hatte der vermeintliche Erfinder bis dahin nur Wasser zu Energie verwandelt, so konnte er nun scheinbar aus jeder Art von Materie riesige Energiemengen erzeugen. Keelys Maschinen kamen nun erst recht einem Perpetuum mobile gleich.
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Die Prognose einer gelben Ernte erfüllte sich jedoch nicht. Trotz seiner furiosen Demonstration konnte Keely keine neuen Geldgeber anwerben, und so stand die Firma 1881 wieder einmal vor der Pleite. Keely hatte jedoch Glück. Eine Witwe namens Clara Bloomfield-Moore, die von ihrem Mann ein größeres Vermögen geerbt hatte, las von Keely in der Zeitung und beschloss, dem scheinbar verkannten Genie unter die Arme zu greifen. Sie bot Keely eine Finanzspritze von 10.000 Dollar an. Dieser gab sich jedoch großzügig und war mit der Hälfte zufrieden. Darüber hinaus gewährte Bloomfield-Moore Keely eine monatliche Zuwendung, wodurch dessen Betrügereien erst einmal weiterlaufen konnten.
 
Die Prognose einer gelben Ernte erfüllte sich jedoch nicht. Trotz seiner furiosen Demonstration konnte Keely keine neuen Geldgeber anwerben, und so stand die Firma 1881 wieder einmal vor der Pleite. Keely hatte jedoch Glück. Eine Witwe namens Clara Bloomfield-Moore, die von ihrem Mann ein größeres Vermögen geerbt hatte, las von Keely in der Zeitung und beschloss, dem scheinbar verkannten Genie unter die Arme zu greifen. Sie bot Keely eine Finanzspritze von 10.000 Dollar an. Dieser gab sich jedoch großzügig und war mit der Hälfte zufrieden. Darüber hinaus gewährte Bloomfield-Moore Keely eine monatliche Zuwendung, wodurch dessen Betrügereien erst einmal weiterlaufen konnten.
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Weiterhin lenkte Keely mit furiosen Vorführungen davon ab, dass er nie etwas Handfestes vorzuweisen hatte. Einen seiner größten Erfolge erzielte er 1884, als er erstmals eine Maschine außerhalb seines Hauses präsentierte. Seine Investoren, die teilweise in New York lebten, hatten ihn zu diesem Schritt gezwungen. So verfrachtete Keely zwei Container per Zug nach Sandy Hook bei New York, wo das Spektakel stattfinden sollte. Dort wurden 300 Zuschauer Zeuge einer erneut perfekten Show. Im Gegensatz zu Keelys früheren Vorführungen stand dieses Mal nicht ein Motor, sondern eine "Dampfkanone" im Mittelpunkt, die wieder einmal ohne nennenswerte Energiequelle zu arbeiten schien. In einem theatralischen Auftritt feuerte Keely mit seinem Gerät Kugeln ab, die einen Durchmesser von etwa einem Inch (2,5 Zentimeter) hatten. 19 Schüsse gelangen ihm, wobei die Kugeln jeweils über 150 Meter durch die Luft flogen. Wie üblich, garnierte Keely seine Demonstration mit unverständlichen Worten, wobei er von "negativiertem Dampf" und "ätherischen Kräften" redete.
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Weiterhin lenkte Keely mit furiosen Vorführungen davon ab, dass er nie etwas Handfestes vorzuweisen hatte. Einen seiner größten Erfolge erzielte er 1884, als er erstmals eine Maschine außerhalb seines Hauses präsentierte. Seine Investoren, die teilweise in New York lebten, hatten ihn zu diesem Schritt gezwungen. So verfrachtete Keely zwei Container per Zug nach Sandy Hook bei New York, wo das Spektakel stattfinden sollte. Dort wurden 300 Zuschauer Zeuge einer erneut perfekten Show. Im Gegensatz zu Keelys früheren Vorführungen stand dieses Mal nicht ein Motor, sondern eine "Dampfkanone" im Mittelpunkt, die wieder einmal ohne nennenswerte Energiequelle zu arbeiten schien. In einem theatralischen Auftritt feuerte Keely mit seinem Gerät Kugeln ab, die einen Durchmesser von etwa einem Inch (2,5 Zentimeter) hatten. 19 Schüsse gelangen ihm, wobei die Kugeln jeweils über 150 Meter durch die Luft flogen. Wie üblich garnierte Keely seine Demonstration mit unverständlichen Worten, wobei er von "negativiertem Dampf" und "ätherischen Kräften" redete.
    
Keelys Auftritt in Sandy Hook kam bei den Investoren gut an. Im Nachhinein ist das schwer zu verstehen, denn nach dem damaligen Stand der Technik war es längst nichts Besonderes mehr, Kugeln auf diese Weise zu verschießen. Offensichtlich wunderte sich auch kaum jemand darüber, dass Keely seine bis dahin verwendeten Maschinen zuhause gelassen hatte, um stattdessen eine vergleichsweise unspektakuläre Kanone zu präsentieren. Erneut zeigte allerdings der Scientific American erstaunlich viel Durchblick. Er schrieb, die Dampfkanone sei "nicht mehr als ein plumpes Luftgewehr".
 
Keelys Auftritt in Sandy Hook kam bei den Investoren gut an. Im Nachhinein ist das schwer zu verstehen, denn nach dem damaligen Stand der Technik war es längst nichts Besonderes mehr, Kugeln auf diese Weise zu verschießen. Offensichtlich wunderte sich auch kaum jemand darüber, dass Keely seine bis dahin verwendeten Maschinen zuhause gelassen hatte, um stattdessen eine vergleichsweise unspektakuläre Kanone zu präsentieren. Erneut zeigte allerdings der Scientific American erstaunlich viel Durchblick. Er schrieb, die Dampfkanone sei "nicht mehr als ein plumpes Luftgewehr".
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Clara Bloomfield-Moore ließ sich von den beiden Experten zunächst nicht überzeugen. Sie holte stattdessen zusätzlich den Rat eines britischen Physikers ein. Überraschenderweise ließ sich dieser von Keely blenden, wonach Aussage gegen Aussage stand. Erst als der Physiker auf Bitte von Burk und Scott noch einmal genau hinsah, musste er schließlich seinen Irrtum eingestehen. Clara Bloomfield-Moore reagierte nun endlich – wenn auch nicht ausreichend – und kürzte die Zuwendungen für Keely auf 250 Dollar monatlich. Mit diesem Geld konnte Keely noch einmal über zwei Jahre lang an seinen Maschinen basteln. Eine Pleite blieb dem Tüftler dadurch weiterhin erspart. Von einer öffentlichen Demontage und einer zweifellos fälligen Gefängnisstrafe war Keely ohnehin nie ernsthaft bedroht.
 
Clara Bloomfield-Moore ließ sich von den beiden Experten zunächst nicht überzeugen. Sie holte stattdessen zusätzlich den Rat eines britischen Physikers ein. Überraschenderweise ließ sich dieser von Keely blenden, wonach Aussage gegen Aussage stand. Erst als der Physiker auf Bitte von Burk und Scott noch einmal genau hinsah, musste er schließlich seinen Irrtum eingestehen. Clara Bloomfield-Moore reagierte nun endlich – wenn auch nicht ausreichend – und kürzte die Zuwendungen für Keely auf 250 Dollar monatlich. Mit diesem Geld konnte Keely noch einmal über zwei Jahre lang an seinen Maschinen basteln. Eine Pleite blieb dem Tüftler dadurch weiterhin erspart. Von einer öffentlichen Demontage und einer zweifellos fälligen Gefängnisstrafe war Keely ohnehin nie ernsthaft bedroht.
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John Keely starb am 18. November 1898 an einer Lungenentzündung. Er wurde 71 Jahre alt. Nach seinem Tod ließ die Keely Motor Company sämtliche Geräte in Keelys Haus abtransportieren, um sie von einem Experten überprüfen zu lassen. Dieser schaffte es nicht, auch nur eine Maschine in Gang zu bringen. Dafür wurde diesem schnell klar, dass Keely betrogen hatte, denn einige der Geräte enthielten einen Federantrieb. Noch mehr Erfolg hatten Burk und Scott, die nicht die Maschinen, sondern das nun leer stehende Haus Keelys untersuchten. Zwei Stockwerke unterhalb des Vorführraums fanden sie eine Maschine, die Druckluft produzierte und diese über einen Schlauch nach oben abgab. Darüber hinaus entdeckten die beiden Magnete in den Wänden. Keelys Maschinenpark erwies sich somit als Sammlung von feder-, druckluft- und magnetbetriebenen Apparaten – von einem Energiewunder keine Spur.
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John Keely starb am 18. November 1898 an einer Lungenentzündung. Er wurde 71 Jahre alt. Nach seinem Tod ließ die Keely Motor Company sämtliche Geräte in Keelys Haus abtransportieren, um sie von einem Experten überprüfen zu lassen. Dieser schaffte es nicht, auch nur eine Maschine in Gang zu bringen. Dafür wurde ihm schnell klar, dass Keely betrogen hatte, denn einige der Geräte enthielten einen Federantrieb. Noch mehr Erfolg hatten Burk und Scott, die nicht die Maschinen, sondern das nun leer stehende Haus Keelys untersuchten. Zwei Stockwerke unterhalb des Vorführraums fanden sie eine Maschine, die Druckluft produzierte und diese über einen Schlauch nach oben abgab. Darüber hinaus entdeckten die beiden Magnete in den Wänden. Keelys Maschinenpark erwies sich somit als Sammlung von feder-, druckluft- und magnetbetriebenen Apparaten – von einem Energiewunder keine Spur.
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Clara Bloomfield-Moore starb wenige Monate nach Keely. Im Januar 1899 verkündete der Anwalt von Keelys Witwe, dass die gesamten Erfindungen von Keely Schwindel gewesen waren. Er wollte die Witwe damit offensichtlich schützen. Einige Teilhaber der Keely Motor Company versuchten allen Enthüllungen zum Trotz, in Keelys Erbe noch etwas Verwertbares zu finden. Sie gaben jedoch bald auf. Einer der größten Betrugsfälle der Technikgeschichte hatte damit nach 27 Jahren sein Ende gefunden.
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Clara Bloomfield-Moore starb wenige Monate nach Keely. Im Januar 1899 verkündete der Anwalt von Keelys Witwe, dass die gesamten Erfindungen von Keely Schwindel waren. Er wollte die Witwe damit offensichtlich schützen. Einige Teilhaber der Keely Motor Company versuchten allen Enthüllungen zum Trotz, in Keelys Erbe noch etwas Verwertbares zu finden. Sie gaben jedoch bald auf. Einer der größten Betrugsfälle der Technikgeschichte hatte damit nach 27 Jahren sein Ende gefunden.
    
Zu den Menschen, die Keely auch nach dessen Tod die Treue hielten, gehörte der Philosoph und Pädagoge [[Rudolf Steiner]]. Dieser ist vor allem als Erfinder der Waldorf-Schulen bekannt. 1906, als der gesamte Schwindel längst aufgedeckt war, sagte Steiner: "Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Keely einen Motor konstruiert hat, der nur ging, wenn er dabei war. Er hat damit den Leuten nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft, die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung setzen kann."<ref>GA 093 "Die Tempellegende und die Goldene Legende", p. 286</ref>
 
Zu den Menschen, die Keely auch nach dessen Tod die Treue hielten, gehörte der Philosoph und Pädagoge [[Rudolf Steiner]]. Dieser ist vor allem als Erfinder der Waldorf-Schulen bekannt. 1906, als der gesamte Schwindel längst aufgedeckt war, sagte Steiner: "Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Keely einen Motor konstruiert hat, der nur ging, wenn er dabei war. Er hat damit den Leuten nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft, die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung setzen kann."<ref>GA 093 "Die Tempellegende und die Goldene Legende", p. 286</ref>
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