Zeile 49: |
Zeile 49: |
| Tesla erkannte die speziellen Vorteile des dreiphasigen Wechselstroms (mit 120 Grad Phasenverschiebung und gleichmäßiger Belastung von drei Stromleitern) jedoch nicht und konzentrierte sich in der Folgezeit auf ein- und zweiphasige Maschinen mit Wechselstrom hoher Frequenzen (125 Hz und 133 Hz). Letztlich scheiterte er beim Bau eines brauchbaren Induktionsmotors und verließ Pittsburgh und die Westinghouse Company unbefriedigt im Jahre 1889. Westinghouse stellte die Entwicklungen dieses Maschinentyps daraufhin ganz ein. Im Juli 1889 schloss Tesla mit dem Industriellen George Westinghouse zwei Abkommen über den Verkauf von Wechselstrompatenten ab und arbeitete in der Westinghouse Electric Co. in Pittsburgh an der Entwickung von Wechselstrommotoren. Erst nachdem die AEG mit den Dobrovolsky-Maschinen zweifelsfrei bewiesen hatte, dass zuverlässige dreiphasige Induktionsmotoren gebaut werden können, begann Westinghouse 1892 mit eigenen Entwicklungen dreiphasiger Motoren, die 1893 zum Erfolg führten. Allerdings ohne Mitwirkung Teslas, der sich inzwischen anderen Themen zugewandt hatte.<ref>http://www.eti.kit.edu/1390.php</ref> Zuvor klagte der italienische Physiker Ferraris gegen die Tesla-Patente. | | Tesla erkannte die speziellen Vorteile des dreiphasigen Wechselstroms (mit 120 Grad Phasenverschiebung und gleichmäßiger Belastung von drei Stromleitern) jedoch nicht und konzentrierte sich in der Folgezeit auf ein- und zweiphasige Maschinen mit Wechselstrom hoher Frequenzen (125 Hz und 133 Hz). Letztlich scheiterte er beim Bau eines brauchbaren Induktionsmotors und verließ Pittsburgh und die Westinghouse Company unbefriedigt im Jahre 1889. Westinghouse stellte die Entwicklungen dieses Maschinentyps daraufhin ganz ein. Im Juli 1889 schloss Tesla mit dem Industriellen George Westinghouse zwei Abkommen über den Verkauf von Wechselstrompatenten ab und arbeitete in der Westinghouse Electric Co. in Pittsburgh an der Entwickung von Wechselstrommotoren. Erst nachdem die AEG mit den Dobrovolsky-Maschinen zweifelsfrei bewiesen hatte, dass zuverlässige dreiphasige Induktionsmotoren gebaut werden können, begann Westinghouse 1892 mit eigenen Entwicklungen dreiphasiger Motoren, die 1893 zum Erfolg führten. Allerdings ohne Mitwirkung Teslas, der sich inzwischen anderen Themen zugewandt hatte.<ref>http://www.eti.kit.edu/1390.php</ref> Zuvor klagte der italienische Physiker Ferraris gegen die Tesla-Patente. |
| | | |
− | 1892 reiste Tesla nach London, Paris, Belgrad und in seine Heimat. | + | 1892 reiste Tesla nach London, Paris, Belgrad und in seine Heimat. Am 13. März 1895 brannte sein Laboratorium in der New Yorker South Fifth Avenue völlig nieder, ebenso eine benachbarte Firma. Da er nicht versichert war, verlor er nach eigenen Angaben 50.000 US Dollar, was einen schweren Rückschlag für ihn bedeutete.<ref>http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9C05EFDC103AE533A25757C1A9659C94649ED7CF Artikel über den Brand in der New York Times vom 14.3.1895</ref> |
− | Am 13. März 1895 brannte sein Laboratorium in der New Yorker South Fifth Avenue völlig nieder, ebenso eine benachbarte Firma. Da er nicht versichert war, verlor er nach eigenen Angaben 50.000 US Dollar, was einen schweren Rückschlag für ihn bedeutete.<ref>http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9C05EFDC103AE533A25757C1A9659C94649ED7CF Artikel über den Brand in der New York Times vom 14.3.1895</ref> | |
| | | |
| Tesla wird auch der Bau eines funkferngesteuerten Modellbootes mit der Bezeichnung "Telautomaton" zugeschriebben. Dieses Boot (einige Bilder des Bootsinneren sind im Internet zu sehen) wurde herkömmlich-elektrisch durch Batterien angetrieben.<ref>http://www.psiram.com/ge/images/0/0d/Tesla_Telautomaton2.jpg</ref> | | Tesla wird auch der Bau eines funkferngesteuerten Modellbootes mit der Bezeichnung "Telautomaton" zugeschriebben. Dieses Boot (einige Bilder des Bootsinneren sind im Internet zu sehen) wurde herkömmlich-elektrisch durch Batterien angetrieben.<ref>http://www.psiram.com/ge/images/0/0d/Tesla_Telautomaton2.jpg</ref> |
| | | |
| Im Jahre 1891 wurde Tesla US-amerikanischer Staatsbürger. | | Im Jahre 1891 wurde Tesla US-amerikanischer Staatsbürger. |
| + | |
| + | Tesla litt zunehmend unter psychischen Zwangsstörungen. Dabei spielte die Zahl Drei eine besondere Rolle. So wird berichtet, dass Tesla vor dem Begehen eines Gebäudes den entsprechenden Häuserblock erst drei Mal umlaufen musste, bestimmte Kleidungsstücke wurden nach dreimaligem Gebrauch weggeworfen usw. |
| | | |
| ===Colorado Springs=== | | ===Colorado Springs=== |
| [[image:Tesla_Colorado.jpg|Versuchsgebäude von Tesla in Colorado Springs, 1899-1900|left|thumb]] | | [[image:Tesla_Colorado.jpg|Versuchsgebäude von Tesla in Colorado Springs, 1899-1900|left|thumb]] |
| [[image:Teslaspule1.jpg|Teslas Versuche mit Hochspannungstransformator (Tesla-Transformator/Teslaspule) in Colorado Springs (USA)|300px|thumb]] | | [[image:Teslaspule1.jpg|Teslas Versuche mit Hochspannungstransformator (Tesla-Transformator/Teslaspule) in Colorado Springs (USA)|300px|thumb]] |
− | Von 1899 bis 1900 lebte Tesla für acht Monate in Colorado Springs, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Colorado, die auf etwa 1.900 m Höhe liegt. Tesla soll diesen Ort wegen seiner Höhenlage und der dort häufigen Gewitter ausgewählt haben. Dort angekommen, wurde er von Journalisten sofort gefragt, was er dort wolle und vor allem, ob er Versuche mit drahtloser Kommunikation machen wolle, da sich inzwischen nach den Hertz-Versuchen die Existenz elektromagnetischer Wellen herumsprach. Tesla schwieg jedoch zunächst zu seinen Vorhaben. Er zog in ein Hotel, wo er wegen seiner Ängste vor Mikroben täglich 18 (also durch 3 teilbar) frische Handtücher verlangt. In Colorado Springs wollte Tesla Versuche mit Hochspannung machen, die in seinem kleineren Labor in New York offenbar nicht möglich waren. Er ließ dort ein hölzernes Experimentiergebäude mit einer Art Antenne bauen, an deren Ende sich eine Kupferkugel befand. Tesla gab die Antennenhöhe mit 60 Fuß an, was etwa 18 Meter entspricht, und sich möglicherweise auf den oberen geraden Teil bezieht. Wenn man das Bild links ausmisst, ergibt sich eine Gesamthöhe vom Erdboden bis zur Antennenspitze von etwa 35 Metern. Meist wird die Höhe dieser Struktur auf Webseiten der Tesla-Anhänger mit 70 Metern angegeben. In diesem Gebäude erzeugte Tesla sehr hohe Wechselspannungen mit meterlangen Koronaentladungen. Tesla meinte, hierbei Spannungen bis zu zwölf Millionen Volt erzeugt zu haben. Als Frequenz kann von etwa 50 KHz ausgegangen werden. | + | Von 1899 bis 1900 lebte Tesla für acht Monate in Colorado Springs, einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Colorado, die auf etwa 1.900 m Höhe liegt. Tesla soll diesen Ort wegen seiner Höhenlage und der dort häufigen Gewitter ausgewählt haben. Dort angekommen, wurde er von Journalisten sofort gefragt, was er dort wolle und vor allem, ob er Versuche mit drahtloser Kommunikation machen wolle, da sich inzwischen nach den Hertz-Versuchen die Existenz elektromagnetischer Wellen herumsprach. Tesla schwieg jedoch zunächst zu seinen Vorhaben. Er zog in ein Hotel, wo er wegen seiner Ängste vor Mikroben täglich 18 (also eine durch 3 teilbare Zahl) frische Handtücher verlangt. In Colorado Springs wollte Tesla Versuche mit Hochspannung machen, die in seinem kleineren Labor in New York offenbar nicht möglich waren. Er ließ dort ein hölzernes Experimentiergebäude mit einer Art Antenne bauen, an deren Ende sich eine Kupferkugel befand. Tesla gab die Antennenhöhe mit 60 Fuß an, was etwa 18 Meter entspricht, und sich möglicherweise auf den oberen geraden Teil bezieht. Wenn man das Bild links ausmisst, ergibt sich eine Gesamthöhe vom Erdboden bis zur Antennenspitze von etwa 35 Metern. Meist wird die Höhe dieser Struktur auf Webseiten der Tesla-Anhänger mit 70 Metern angegeben. In diesem Gebäude erzeugte Tesla sehr hohe Wechselspannungen mit meterlangen Koronaentladungen. Tesla meinte, hierbei Spannungen bis zu zwölf Millionen Volt erzeugt zu haben. Als Frequenz kann von etwa 50 KHz ausgegangen werden. |
| | | |
| In Colorado Springs setzte Tesla auch Empfänger mit rotierenden Kohärern ein. Durch die Rotation wurden die kleinen Metallpartikel darin ständig durchmischt. Mit einem derartigen primitiven Empfänger will Tesla Signale vom Planeten Mars empfangen haben, wie er schreibt. | | In Colorado Springs setzte Tesla auch Empfänger mit rotierenden Kohärern ein. Durch die Rotation wurden die kleinen Metallpartikel darin ständig durchmischt. Mit einem derartigen primitiven Empfänger will Tesla Signale vom Planeten Mars empfangen haben, wie er schreibt. |