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| Kolloidales Silber wird in Deutschland, aber auch anderen Ländern aggressiv über MLM-Networks vermarktet, obwohl es für die beworbenen Zwecke ungeeignet und unwirksam ist. Mögliche Gesundheitsgefahren werden durch (oft unerfahrene) MLM-Verkäufer entweder geleugnet oder sind diesen aufgrund fehlender Fachkenntnisse unbekannt. Vermarktet wird nicht nur kolloidales Silber, sondern häufig auch Geräte und Zubehör zur elektrischen Selbstherstellung von kolloidalem Silber. | | Kolloidales Silber wird in Deutschland, aber auch anderen Ländern aggressiv über MLM-Networks vermarktet, obwohl es für die beworbenen Zwecke ungeeignet und unwirksam ist. Mögliche Gesundheitsgefahren werden durch (oft unerfahrene) MLM-Verkäufer entweder geleugnet oder sind diesen aufgrund fehlender Fachkenntnisse unbekannt. Vermarktet wird nicht nur kolloidales Silber, sondern häufig auch Geräte und Zubehör zur elektrischen Selbstherstellung von kolloidalem Silber. |
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− | Werbung für kolloidales Silber findet sich neben zahlreichen fragwürdigen und absurden Gesundheitsratschlägen auch auf den Webseiten des Finanzmaklers Michael Mross mit dem Namen MMNews.<ref>MMNews, dexweb GmbH, Unter den Linden 23, D-10117 Berlin. Michael Mross</ref> | + | Werbung für kolloidales Silber findet sich auch auf den Webseiten eines Michael Mross mit dem Namen MMNews.<ref>MMNews, dexweb GmbH, Unter den Linden 23, D-10117 Berlin. Michael Mross</ref> |
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| ==Rechtliche Lage== | | ==Rechtliche Lage== |
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| *Beispiele für den leichtsinnigen Umgang mit dem Begriff der Argyrie: Häufig machen sich die Verkäufer von kolloidalem Silber nicht die Mühe, die Rechtschreibung dieser Erkrankung zu prüfen. Die Folge sind groteske Falschschreibungen. Agryreia ist eine Pflanze und Agyrie eine genetisch bedingte neurologische Fehlbindung, die nichts mit der durch Silber verursachten Argyrie zu tun hat. Deutsche werbende Webseiten für kolloidales Silber lassen sich in "Argyrieseiten" und "Agyrieseiten" sowie in "kolloidale" und "kollodiale" Seiten unterscheiden. Die "Agyrieseiten" findet man merkwürdigerweise oft auf pseudowissenschaftlichen "[[Hulda Clark]]"-Seiten. Vertippter Text ist hier nicht gemeint, sondern eine Schreibweise, die innerhalb eines Artikels gleichbleibt. Das Phänomen ist international. (Eine Google-Suche nach "collodial silver" -colloidal bringt über 5.400 Treffer) | | *Beispiele für den leichtsinnigen Umgang mit dem Begriff der Argyrie: Häufig machen sich die Verkäufer von kolloidalem Silber nicht die Mühe, die Rechtschreibung dieser Erkrankung zu prüfen. Die Folge sind groteske Falschschreibungen. Agryreia ist eine Pflanze und Agyrie eine genetisch bedingte neurologische Fehlbindung, die nichts mit der durch Silber verursachten Argyrie zu tun hat. Deutsche werbende Webseiten für kolloidales Silber lassen sich in "Argyrieseiten" und "Agyrieseiten" sowie in "kolloidale" und "kollodiale" Seiten unterscheiden. Die "Agyrieseiten" findet man merkwürdigerweise oft auf pseudowissenschaftlichen "[[Hulda Clark]]"-Seiten. Vertippter Text ist hier nicht gemeint, sondern eine Schreibweise, die innerhalb eines Artikels gleichbleibt. Das Phänomen ist international. (Eine Google-Suche nach "collodial silver" -colloidal bringt über 5.400 Treffer) |
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− | *Sind Blaublütige Argyriker? Mitunter kann auf Werbeseiten für kommerzielle Silberkolloide die Vermutung gelesen werden, dass der Begriff blaues Blut für Aristokraten in einem Zusammenhang mit der Verwendung von silberhaltigem Geschirr oder Besteck in aristokratischen Kreisen stünde. Dafür werden jedoch keine Nachweise erbracht; die heute verbreitete Verwendung silberhaltigen Bestecks in allen Schichten der Bevölkerung und die entsprechend fehlenden Argyrien sprechen gegen eine solche Hypothese. Auch gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die einen einzigen Fall von Argyrie durch die Verwendung von Silbergeschirr belegen. Tatsache ist hingegen, dass der Begriff blaues Blut sich vom spanischen ''sangre azul'' ableitet, der vor Jahrhunderten Aristokraten bezeichnete, die im damaligen Spanien nicht körperlich in der Sonne arbeiten mussten und daher eine blasse Hautfarbe aufwiesen, auf der sich die bläulich durchschimmernden Venen deutlich besser abzeichnen. Sangre azul wurde dann in Folge allgemein auf Aristokraten übertragen. | + | *Sind Blaublütige Argyriker? Mitunter kann auf Werbeseiten für kommerzielle Silberkolloide die Vermutung gelesen werden, dass der Begriff blaues Blut für Aristokraten in einem Zusammenhang mit der Verwendung von silberhaltigem Geschirr oder Besteck in aristokratischen Kreisen stünde. Dafür werden jedoch keine Nachweise erbracht; die heute verbreitete Verwendung silberhaltigen Bestecks in allen Schichten der Bevölkerung und die entsprechend fehlenden Argyrien sprechen gegen eine solche Hypothese. Auch gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die einen einzigen Fall von Argyrie durch die Verwendung von Silbergeschirr belegen. Tatsache ist hingegen, dass der Begriff blaues Blut sich vom spanischen ''sangre azul'' ableitet, der vor Jahrhunderten Aristokraten bezeichnete, die im damaligen Spanien nicht körperlich in der Sonne arbeiten mussten und daher eine blasse Hautfarbe aufwiesen, auf der sich die bläulich durchschimmernden Venen deutlich besser abzeichnen. Der Begriff "Sangre azul" wurde dann in der Folge allgemein auf Aristokraten übertragen. |
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− | ==Normalwerte für Silber== | + | ==Grenzwerte für Silber== |
− | Für Erwachsene gelten im Blut Silberkonzentrationen von 0-3 nmol/l als Normalwerte. | + | Für Erwachsene gelten im Blut Silberkonzentrationen von 0-3 nmol/l als Normalwerte. Mit einer einfachen Konzentrationsbestimmung kann noch nicht auf eine Toxität auf den Organismus bzw. Stoffwechsel geschlossen werden, da diese wesentlich vom physikalisch-chemischen Zustand des Silbers (elementar, kolloidal, Nanopartikelgröße, Oxidationsform, Ionenkomplex) abhängt. Beim Menschen kann bereits eine Gesamtaufnahme von 1000 mg Silber zu ersten Symptomen einer Argyrie führen. |
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| + | Nach §11 der deutschen Trinkwasserverordnung beträgt die zulässige Silberhöchstkonzentration nach Wasseraufbereitung 0,080 mg/l. Der WHO-Grenzwert beträgt 0,1 mg/l. Dies ist vor allem bei Verwendung von Trinkwasserfiltern von Bedeutung, da das Auswaschen der Silberverbindungen in das aufbereitete Trinkwasser durchaus aktiv gewollt ist, um einen länger anhaltenden Konservierungseffekt zu erzielen. Für Verwendung als Lebensmittelfarbstoff (E 174), u.a. zur Verzierung von Pralinen, gibt es keinen Grenzwert. |
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| ==Siehe auch== | | ==Siehe auch== |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
| + | *[https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:2XteMWVDr4AJ:www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_raet_von_nanosilber_in_lebensmitteln_und_produkten_des_taeglichen_bedarfs_ab.pdf+nanosilber+in+lebensmitteln+und+produkten_des_taeglichen_bedarf&hl=de&gl=de&pid=bl&srcid=ADGEESi_quqTpNKewWw6j6Zy0IDGiBra9g45ZZtNrZTE0L2BBFiQoLO9qUGcjK5rT8dyNdO8njM-vbTYmuCqo1Z_kqj6bWnGQCuavqCjGo5iCdK7S1-QJIQXwiAnZ5mRENUGYxD8X_4X&sig=AHIEtbSde4ujzsY8hXg0fdhzY52P1D60dA BfR rät von Nanosilber in Lebensmittel und Produkten des täglichen Bedarfs ab] Stellungnahme 024/2010 vom 28.12.2009 |
| + | *[http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/9/7/2/CH1180/CMS1288805248274/bmg_nanosilber_fassung_veroeffentlichung_final__mit_deckblaetter1.pdf Nanosilber in Kosmetika, Hygieneartikeln und Lebensmittelkontaktmaterialien] Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit, Februar 2010 |
| *[http://www.welt.de/gesundheit/article13575730/Nanosilber-soll-raus-aus-Neurodermitis-Cremes.html Nanosilber soll raus aus Neurodermitis-Cremes] auf www.welt.de 02.09.2011 | | *[http://www.welt.de/gesundheit/article13575730/Nanosilber-soll-raus-aus-Neurodermitis-Cremes.html Nanosilber soll raus aus Neurodermitis-Cremes] auf www.welt.de 02.09.2011 |
| *[http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2008/nr.-1-jan.feb.-2008/quacksalberei-silber-kolloidales.php Flüssiges Silber statt Antibiotika?] Gute Pillen - Schlechte Pillen 2008/01, S. 11 | | *[http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2008/nr.-1-jan.feb.-2008/quacksalberei-silber-kolloidales.php Flüssiges Silber statt Antibiotika?] Gute Pillen - Schlechte Pillen 2008/01, S. 11 |
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| *[http://dermatology.cdlib.org/111/case_reports/argyria/wadhera.html Wadhera, A., Fung, M.: Systemic argyria associated with ingestion of colloidal silver] Dermatology Online Journal 11 (1): 12 | | *[http://dermatology.cdlib.org/111/case_reports/argyria/wadhera.html Wadhera, A., Fung, M.: Systemic argyria associated with ingestion of colloidal silver] Dermatology Online Journal 11 (1): 12 |
| *[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2861249/?tool=pubmed Kwon, Lee et al: A Case of Argyria Following Colloidal Silver Ingestion] | | *[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2861249/?tool=pubmed Kwon, Lee et al: A Case of Argyria Following Colloidal Silver Ingestion] |
− | *[http://www.webanstrich.de/rosemary Rosemary´s Story. The Side Effects of Silver Supplements that Salesmen Don't Tell You About] | + | *[http://www.webanstrich.de/rosemary Rosemary´s Story. The Side Effects of Silver Supplements that Salesmen Don't Tell You About] |
| + | *[http://www.springermedizin.at/artikel/14166-verdacht-auf-zyanose Verdacht auf Zyanose. Was hat die Blaufärbung der Haut mit einem Wasserkocher zu tun?] SpringerMedizin.at 24.11.2009 (MMW-Fortschr.Med. Nr. 44/2009, 30) |
| *[http://www.blick.ch/news/kurios/dieser-mann-ist-ganz-blau-im-gesicht-79135 Dieser Mann ist ganz blau im Gesicht] www.blick.ch Aktualisiert am 03.01.2012 | | *[http://www.blick.ch/news/kurios/dieser-mann-ist-ganz-blau-im-gesicht-79135 Dieser Mann ist ganz blau im Gesicht] www.blick.ch Aktualisiert am 03.01.2012 |
| *[http://www.krone.at/index.php?http%3A//wcm.krone.at/krone/S25/object_id__87133/hxcms/ Amerikaner lebt seit 14 Jahren mit blauem Gesicht] www.krone.at am 21.12.2007 | | *[http://www.krone.at/index.php?http%3A//wcm.krone.at/krone/S25/object_id__87133/hxcms/ Amerikaner lebt seit 14 Jahren mit blauem Gesicht] www.krone.at am 21.12.2007 |