Änderungen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:  
Der Name des Films (''Haus der Zahlen'') leitet sich aus Leungs Ansicht ab, dass statistische Zahlen zur HIV-Infektion und AIDS-Kranken durch eine internationale Verschwörung fingiert und manipuliert seien. Eine Diskussion zum Zustandekommen der WHO-Zahlen unterbleibt jedoch. Nach Leungs Meinung werde die Bedeutung der weltweiten Armut unterbewertet, da diese der eigentliche Grund für die AIDS-Todesfälle sei. Auch (ältere) AIDS-Medikamente wie AZT seien seiner Laienmeinung nach einer der Gründe für den Tod von HIV-Infizierten. Des Weiteren lässt der Filmemacher durchblicken, dass er Zweifel daran habe, ob es das HI-Virus überhaupt gebe.
 
Der Name des Films (''Haus der Zahlen'') leitet sich aus Leungs Ansicht ab, dass statistische Zahlen zur HIV-Infektion und AIDS-Kranken durch eine internationale Verschwörung fingiert und manipuliert seien. Eine Diskussion zum Zustandekommen der WHO-Zahlen unterbleibt jedoch. Nach Leungs Meinung werde die Bedeutung der weltweiten Armut unterbewertet, da diese der eigentliche Grund für die AIDS-Todesfälle sei. Auch (ältere) AIDS-Medikamente wie AZT seien seiner Laienmeinung nach einer der Gründe für den Tod von HIV-Infizierten. Des Weiteren lässt der Filmemacher durchblicken, dass er Zweifel daran habe, ob es das HI-Virus überhaupt gebe.
   −
Im Film sind Interviews mit verschiedenen Forschern (darunter [[Luc Montagnier]]), "AIDS denialists" und ausgesuchten AIDS-Patienten zu finden. Mehrere im Film interviewte Personen erklärten nach Veröffentlichung, unter falschen Angaben zum Interview bewogen worden zu sein und dass der Film selbst [[Pseudowissenschaft]] fördere.<ref>Catsoulis, Jeanette: Artikel "AIDS Seen From a Different Angle" in der "New York Times" vom 4.9.2009. [http://movies.nytimes.com/2009/09/04/movies/04house.html]</ref> 18&nbsp;im Film interviewte Wissenschaftler erklärten inzwischen, dass ihre Antworten im Sinne derart "zurecht geschnitten" worden seien, dass sie zu Leungs Absichten passten. So habe er damit den falschen Eindruck erwecken wollen, dass die Wissenschafts-Community über AIDS uneins sei. Zwei Interviewte, Neil Constantine und Robin Weiss, nennen Beispiele dafür, wie ihre Aussagen von Leung ganz offensichtlich falsch wiedergegeben worden seien.<ref>http://www.aidstruth.org/features/2009/constantine-and-weiss</ref>
+
Im Film sind Interviews mit verschiedenen Forschern (darunter [[Luc Montagnier]]), "AIDS denialists" und ausgesuchten AIDS-Patienten zu finden. Mehrere im Film interviewte Personen erklärten nach Veröffentlichung, unter falschen Angaben zum Interview bewogen worden zu sein und dass der Film selbst [[Pseudowissenschaft]] fördere.<ref name="Catsoulis_NYT">Catsoulis, Jeanette: Artikel "AIDS Seen From a Different Angle" in der "New York Times" vom 4.9.2009. [http://movies.nytimes.com/2009/09/04/movies/04house.html]</ref> 18&nbsp;im Film interviewte Wissenschaftler erklärten inzwischen, dass ihre Antworten im Sinne derart "zurecht geschnitten" worden seien, dass sie zu Leungs Absichten passten. So habe er damit den falschen Eindruck erwecken wollen, dass die Wissenschafts-Community über AIDS uneins sei. Zwei Interviewte, Neil Constantine und Robin Weiss, nennen Beispiele dafür, wie ihre Aussagen von Leung ganz offensichtlich falsch wiedergegeben worden seien.<ref>http://www.aidstruth.org/features/2009/constantine-and-weiss</ref>
    
==Interviewpartner Christine Maggiore==
 
==Interviewpartner Christine Maggiore==
Zeile 15: Zeile 15:     
==Rezeption==
 
==Rezeption==
Der Film wurde allgemein kritisch bewertet. Insbesondere wurde Leungs Behauptung zurückgewiesen, er habe sich dem Thema aus "objektiver Sicht" genähert. Mehrfach wurde der Film als ein Mix aus AIDS-Leugnung und [[Verschwörungstheorie]]n bezeichnet. In diesem Sinne äußerte sich die renommierte Fachzeitschrift "The Lancet".<ref>Burki T (2009). "House of Numbers". Lancet Infect Dis 9 (12): 735. doi:10.1016/S1473-3099(09)70316-0. [http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099%2809%2970316-0/fulltext]</ref> In der New York Times war von einem "weaselly support pamphlet for AIDS denialists" die Rede.<ref>Catsoulis, Jeanette: Artikel "AIDS Seen From a Different Angle" in der "New York Times" vom 4.9.2009. [http://movies.nytimes.com/2009/09/04/movies/04house.html]</ref> Das "The Wall Street Journal" nannte den Inhalt Verschwörungstheorien von "Personen, die die Wahrheit hinter einfach allem wüssten".<ref>David Aaronovitch, "A Conspiracy-Theory Theory. How to fend off the people who insist they know the 'real story' behind everything", "The Wall Street Journal", 21.12.2009. [http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704238104574602042125998498.html]</ref> Autor und Arzt Ben Goldacre schrieb in "The Guardian", dass der Film "House of Numbers" eine "AIDS-denialist Propaganda" sei.<ref>Ben Goldacre: "House of Numbers". The Guardian, 26.9.2009. [http://www.badscience.net/2009/09/house-of-numbers]</ref> Die Zeitung "Portland Oregonian" kritisierte Leung als "not being entirely honest with viewers," und prangerte den Film wegen "selective editing, anomalies and anecdotes, unsupported conclusions... and suppression of inconvenient facts." an.<ref>[http://www.oregonlive.com/movies/index.ssf/2010/01/review_house_of_numbers_blurs.html 'House of Numbers' blurs facts on HIV], Portland Oregonian, Hall, Stan, January 21, 2010. </ref>
+
Der Film wurde allgemein kritisch bewertet. Insbesondere wurde Leungs Behauptung zurückgewiesen, er habe sich dem Thema aus "objektiver Sicht" genähert. Mehrfach wurde der Film als ein Mix aus AIDS-Leugnung und [[Verschwörungstheorie]]n bezeichnet. In diesem Sinne äußerte sich die renommierte Fachzeitschrift "The Lancet".<ref>Burki T (2009). "House of Numbers". Lancet Infect Dis 9 (12): 735. doi:10.1016/S1473-3099(09)70316-0. [http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099%2809%2970316-0/fulltext]</ref> In der New York Times war von einem "weaselly support pamphlet for AIDS denialists" die Rede.<ref name="Catsoulis_NYT" /> Das "The Wall Street Journal" nannte den Inhalt Verschwörungstheorien von "Personen, die die Wahrheit hinter einfach allem wüssten".<ref>David Aaronovitch, "A Conspiracy-Theory Theory. How to fend off the people who insist they know the 'real story' behind everything", "The Wall Street Journal", 21.12.2009. [http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704238104574602042125998498.html]</ref> Autor und Arzt Ben Goldacre schrieb in "The Guardian", dass der Film "House of Numbers" eine "AIDS-denialist Propaganda" sei.<ref>Ben Goldacre: "House of Numbers". The Guardian, 26.9.2009. [http://www.badscience.net/2009/09/house-of-numbers]</ref> Die Zeitung "Portland Oregonian" kritisierte Leung als "not being entirely honest with viewers," und prangerte den Film wegen "selective editing, anomalies and anecdotes, unsupported conclusions... and suppression of inconvenient facts." an.<ref>[http://www.oregonlive.com/movies/index.ssf/2010/01/review_house_of_numbers_blurs.html 'House of Numbers' blurs facts on HIV], Portland Oregonian, Hall, Stan, January 21, 2010. </ref>
 +
 
 +
{{OtherLang|ge=House of Numbers|en=House of Numbers}}
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
3.915

Bearbeitungen