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Dies mag aus Marketingsicht nicht unbegründet sein, denn immerhin saßen im Nürnberger Ärzteprozess auch Vertreter von Madaus Pharma auf der Anklagebank. Aufgrund von Tierversuchen der Firma Madaus zur Behandlung von Phosphorbrandbomben-Wunden mit einem Tetrachlorkohlenstoff und Echinacea-Präparaten hatte ein KZ-Arzt in Buchenwald 1943 grausame Versuche an fünf Insassen vorgenommen. Für diese Menschenversuche ist die Firma selbst nicht direkt verantwortlich, aber wenn der Firmengründer Hans Madaus die SS damals nicht auf diese Tierversuche aufmerksam gemacht hätte, wäre es nicht zur Fortführung der Versuche in Buchenwald gekommen. Ein Dr. Friedrich Koch, Leiter des Madau'schen Biologischen Instituts, der die Tierversuche ursprünglich vorgenommen hatte, hatte 1944 von den Menschenversuchen erfahren und daraufhin ein Manuskript bei einer Fachzeitschrift eingereicht, um sich die wissenschaftliche Priorität zu sichern. Ein Massensterilisationsvorhaben der Nazis mit Pflanzensaft aus Echinacea, den Dr. Gerhard Madaus und Dr. Koch an Ratten und anderen Tieren geprüft hatten, blieb im Planungsstadium stecken, da die Pflanze damals in Deutschland nur mühsam zu kultivieren war und sich weitere, von der SS bei Madaus in Auftrag gegebene Tierversuche zu lange hinzogen.<ref name=’math’> Matthiesen S: Madaus im 'Dritten Reich'. Einschüchterungsversuche gegen Veröffentlichung. Skeptiker, 15, 18-19, 2002</ref> Da die Verquickung Dr. Gerhard Madaus weder in der eigenen Firmenchronik noch in Dissertationsschriften von Firmenmitarbeitern der heute in Köln operierenden Madaus AG erwähnt ist, sollte man auf das Selbstverständnis der Firma kurz eingehen.
 
Dies mag aus Marketingsicht nicht unbegründet sein, denn immerhin saßen im Nürnberger Ärzteprozess auch Vertreter von Madaus Pharma auf der Anklagebank. Aufgrund von Tierversuchen der Firma Madaus zur Behandlung von Phosphorbrandbomben-Wunden mit einem Tetrachlorkohlenstoff und Echinacea-Präparaten hatte ein KZ-Arzt in Buchenwald 1943 grausame Versuche an fünf Insassen vorgenommen. Für diese Menschenversuche ist die Firma selbst nicht direkt verantwortlich, aber wenn der Firmengründer Hans Madaus die SS damals nicht auf diese Tierversuche aufmerksam gemacht hätte, wäre es nicht zur Fortführung der Versuche in Buchenwald gekommen. Ein Dr. Friedrich Koch, Leiter des Madau'schen Biologischen Instituts, der die Tierversuche ursprünglich vorgenommen hatte, hatte 1944 von den Menschenversuchen erfahren und daraufhin ein Manuskript bei einer Fachzeitschrift eingereicht, um sich die wissenschaftliche Priorität zu sichern. Ein Massensterilisationsvorhaben der Nazis mit Pflanzensaft aus Echinacea, den Dr. Gerhard Madaus und Dr. Koch an Ratten und anderen Tieren geprüft hatten, blieb im Planungsstadium stecken, da die Pflanze damals in Deutschland nur mühsam zu kultivieren war und sich weitere, von der SS bei Madaus in Auftrag gegebene Tierversuche zu lange hinzogen.<ref name=’math’> Matthiesen S: Madaus im 'Dritten Reich'. Einschüchterungsversuche gegen Veröffentlichung. Skeptiker, 15, 18-19, 2002</ref> Da die Verquickung Dr. Gerhard Madaus weder in der eigenen Firmenchronik noch in Dissertationsschriften von Firmenmitarbeitern der heute in Köln operierenden Madaus AG erwähnt ist, sollte man auf das Selbstverständnis der Firma kurz eingehen.
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Eine der Ursachen für diese fragwürdige Haltung scheint der Umstand zu sein, dass sich der heutige Madaus-Vorstand nicht als direkter Nachfolger der im Dritten Reich agierenden Firma Madaus empfindet. Nach Matthiesen (2002) erklärte der Vorstand der Madaus AG gegenüber der Kölner Stadtrevue im November 2001, dass die Firma Dr. Madaus & Co. nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet worden sei. Rechtsnachfolgerin sei der Volkseigene Betrieb (VEB) Arzneimittelwerke Dresden geworden. Den Wiederaufbau in Köln hätten die Brüder des ehemaligen Firmengründers Gerhard Madaus, nämlich Friedemund und Hans Madaus, im Jahre 1947 begonnen.<ref name=’math’></ref>
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Eine der Ursachen für diese fragwürdige Haltung scheint der Umstand zu sein, dass sich der heutige Madaus-Vorstand nicht als direkter Nachfolger der im Dritten Reich agierenden Firma Madaus empfindet. Nach Matthiesen (2002) erklärte der Vorstand der Madaus AG gegenüber der Kölner Stadtrevue im November 2001, dass die Firma Dr. Madaus & Co. nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet worden sei. Rechtsnachfolgerin sei der Volkseigene Betrieb (VEB) Arzneimittelwerke Dresden geworden. Den Wiederaufbau in Köln hätten die Brüder des ehemaligen Firmengründers Gerhard Madaus, nämlich Friedemund und Hans Madaus, im Jahre 1947 begonnen.<ref name='math'></ref>
    
Frau Kamphuis wurde vor der Veröffentlichung ihres Artikels "Sonnenhut in Buchenwald" durch Madaus Pharma abgemahnt und aufgefordert, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Mit dieser Taktik sollte nicht nur die Publikation im Skeptiker, sondern auch in einer größeren Tageszeitung verhindert werden. Eigentliches Motiv für diese Aktion dürfte die schlechte finanzielle Situation der Firma Madaus seit 2001 gewesen sein. Die Firma hatte erfolglos über Jahre versucht, Mistelprodukte und Echinacea-Produkte in den USA auf den Markt zu bekommen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA stuft jedoch die Beimengung von Echinacea-Zubereitungen in Lebensmitteln so ein, dass das Endprodukt zum zulassungspflichtigen Arzneimittel wird. Deshalb scheiterte Madaus mehrfach, solche Produkte in den USA zu platzieren. Man wechselte in letzter Zeit in den Sektor diätetischer Lebensmittel zu medizinischen Zwecken, um wenigstens in Deutschland, das eine viel laxere Rechtslage in diesem Bereich toleriert, Umsätze zu generieren. Auch drohte Madaus eine Firmenübernahme im Jahr 2002, bei der eine schlechte Presse zu schlechtem Image geführt hätte. Offenbar versuchte man in der Marketingabteilung, diese negativen Schlagzeilen durch Einschüchterungsversuche zu vermeiden. Ein solches Verhalten ist leider die Regel in der Szene der "Naturheilkunde-Pharmafirmen".
 
Frau Kamphuis wurde vor der Veröffentlichung ihres Artikels "Sonnenhut in Buchenwald" durch Madaus Pharma abgemahnt und aufgefordert, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Mit dieser Taktik sollte nicht nur die Publikation im Skeptiker, sondern auch in einer größeren Tageszeitung verhindert werden. Eigentliches Motiv für diese Aktion dürfte die schlechte finanzielle Situation der Firma Madaus seit 2001 gewesen sein. Die Firma hatte erfolglos über Jahre versucht, Mistelprodukte und Echinacea-Produkte in den USA auf den Markt zu bekommen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA stuft jedoch die Beimengung von Echinacea-Zubereitungen in Lebensmitteln so ein, dass das Endprodukt zum zulassungspflichtigen Arzneimittel wird. Deshalb scheiterte Madaus mehrfach, solche Produkte in den USA zu platzieren. Man wechselte in letzter Zeit in den Sektor diätetischer Lebensmittel zu medizinischen Zwecken, um wenigstens in Deutschland, das eine viel laxere Rechtslage in diesem Bereich toleriert, Umsätze zu generieren. Auch drohte Madaus eine Firmenübernahme im Jahr 2002, bei der eine schlechte Presse zu schlechtem Image geführt hätte. Offenbar versuchte man in der Marketingabteilung, diese negativen Schlagzeilen durch Einschüchterungsversuche zu vermeiden. Ein solches Verhalten ist leider die Regel in der Szene der "Naturheilkunde-Pharmafirmen".
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