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| Die '''Anthroposophische Medizin''' ist ein [[Esoterik|esoterisch]]-mystisches Konzept und gründet auf der Lehre des Österreichers [[Rudolf Steiner]], der [[Theosophie|theosophisch]] inspirierten [[Anthroposophie]]. Die theoretische Basis der anthroposophischen Medizinlehre entwickelte der Nichtmediziner Steiner selbst in den 1920er Jahren. Die Ärztin [[Ita Wegman]] gründete 1921 die erste Anthroposophische Klinik in Arlesheim (Schweiz). | | Die '''Anthroposophische Medizin''' ist ein [[Esoterik|esoterisch]]-mystisches Konzept und gründet auf der Lehre des Österreichers [[Rudolf Steiner]], der [[Theosophie|theosophisch]] inspirierten [[Anthroposophie]]. Die theoretische Basis der anthroposophischen Medizinlehre entwickelte der Nichtmediziner Steiner selbst in den 1920er Jahren. Die Ärztin [[Ita Wegman]] gründete 1921 die erste Anthroposophische Klinik in Arlesheim (Schweiz). |
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− | Die wahlweise als [[Parawissenschaft]] oder [[Pseudowissenschaft]] anzusehende anthroposophische Medizin entzieht sich heutigen rationalen Erklärungsansätzen eines neutralen externen Beobachters, dem die entsprechenden esoterischen oder magischen Fähigkeiten zum Verständnis nicht eingeräumt werden. Behauptungen aus antroposophischen Kreisen wissenschaftlich überprüfbar zu sein gibt es, und es gibt auch entsprechende Versuche Heilerfolge demonstrieren zu können. Die gleichzeitig erhobenen Ansprüche auf nicht falsifizierbares okkultes Wissen das der Lehre zu Grunde läge, macht diese jedoch dann zu einer Pseudowissenschaft. Andererseits wird in parawissenschaftlicher Weise eine externe Bewertung dadurch erschwert oder unmöglich gemacht, dass sachliche Kritik als ''Unverständnis der Methode'' immunisierend gekennzeichnet wird. | + | Die wahlweise als [[Parawissenschaft]] oder [[Pseudowissenschaft]] anzusehende anthroposophische Medizin entzieht sich heutigen rationalen Erklärungsansätzen eines neutralen externen Beobachters, dem die entsprechenden esoterischen oder magischen Fähigkeiten zum Verständnis nicht eingeräumt werden. Es gibt Behauptungen aus antroposophischen Kreisen, wissenschaftlich überprüfbar zu sein, und es gibt auch entsprechende Versuche, Heilerfolge demonstrieren zu können. Die gleichzeitig erhobenen Ansprüche auf nicht falsifizierbares okkultes Wissen, das der Lehre zu Grunde läge, macht diese jedoch dann zu einer Pseudowissenschaft. Andererseits wird in parawissenschaftlicher Weise eine externe Bewertung dadurch erschwert oder unmöglich gemacht, dass sachliche Kritik immunisierend als ''Unverständnis der Methode'' gekennzeichnet wird. |
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| Die anthroposophische Medizin ist streng auf Aussagen des verstorbenen Rudolf Steiner fixiert, die dieser aus seiner okkulten Schau einer [[Akasha-Chronik]] gewonnen haben will. Dies erschwert etwaige Versuche einer Reform oder Anpassung an heutige Erkenntnisse aus der Medizin. | | Die anthroposophische Medizin ist streng auf Aussagen des verstorbenen Rudolf Steiner fixiert, die dieser aus seiner okkulten Schau einer [[Akasha-Chronik]] gewonnen haben will. Dies erschwert etwaige Versuche einer Reform oder Anpassung an heutige Erkenntnisse aus der Medizin. |
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| ==Lehre== | | ==Lehre== |
− | Nach Ansicht der Anthroposophen gliedere sich der Mensch in vier Ebenen, den sogenannten ''Wesensgliedern'', die sich aber zum Teil nur Eingeweihten und Begabten zeigten, und sich damit teilweise der Betrachtung entzögen. Diese sind: | + | Nach Ansicht der Anthroposophen gliedere sich der Mensch in vier Ebenen, den sogenannten ''Wesensgliedern'', die sich aber zum Teil nur Eingeweihten und Begabten zeigten und sich damit teilweise der Betrachtung entzögen. Diese sind: |
| *Der physische Leib | | *Der physische Leib |
| *Der [[Ätherleib|ätherische Leib]] | | *Der [[Ätherleib|ätherische Leib]] |
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| ==Die Störung des Gleichgewichts der Wesensglieder== | | ==Die Störung des Gleichgewichts der Wesensglieder== |
− | Krankheiten entstünden dadurch, dass nicht exakt beschriebene Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ebenen sich nicht konform den dazugehörigen anthroposophischen Annahmen verändern würden. Nach Steiner erkrankt der Mensch, wenn das unterstellte harmonische Gleichgewicht der Wesensglieder zueinander gestört sei, was durch eine falsche Erziehung oder Ernährung im Kindesalter entstehen könne. Eine nicht ''entwicklungsgerechte Erziehung'' im anthroposophischen Sinne habe gesundheitliche Folgen. Organische oder psychische Erkrankungen wie die Schizophrenie oder Tuberkulose sind nach Steiner hauptsächlich auf ''falsche Erziehung'' zurückzuführen, seine Waldorf-Erziehung beuge daher Krankheiten vor. | + | Krankheiten sollen dadurch entstehen, dass nicht exakt beschriebene Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Ebenen sich nicht konform den dazugehörigen anthroposophischen Annahmen verändern würden. Nach Steiner erkrankt der Mensch, wenn das unterstellte harmonische Gleichgewicht der Wesensglieder zueinander gestört sei, was durch eine falsche Erziehung oder Ernährung im Kindesalter entstehen könne. Eine nicht ''entwicklungsgerechte Erziehung'' im anthroposophischen Sinne habe gesundheitliche Folgen. Organische oder psychische Erkrankungen wie die Schizophrenie oder Tuberkulose sind nach Steiner hauptsächlich auf ''falsche Erziehung'' zurückzuführen, seine Waldorf-Erziehung beuge daher Krankheiten vor. |
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| Alle Krankheiten werden aus anthroposophischer Sicht entsprechend den vier Wesenskräften in vier Typen eingeteilt: | | Alle Krankheiten werden aus anthroposophischer Sicht entsprechend den vier Wesenskräften in vier Typen eingeteilt: |
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| ==Krankheit als Karma== | | ==Krankheit als Karma== |
− | In der anthroposophischen Medizin wird zusätzlich zu erziehungsbedingten Ursachen der Störung von Wesensgliedern auch Einflüssen aus dem Vorleben des Menschen eine Rolle zugesprochen: dem esoterischen Phänomen des [[Karma]], gegen das, laut Steiner, ''selbstverständlich'' nicht geheilt werden könne. <ref>[...] da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...] Aus: Rudolf -Steiner-Gesamtausgabe, GA, Bd. 316, S. 121</ref> Hierbei sind nicht die bekannten genetischen oder epigenetischen Ursachen von Krankheit gemeint, diese waren zu Steiners Zeiten zwar als Erbkrankheiten bekannt (und ihre molekulare Basis in Umrissen bekannt), sondern Verfehlungen im anthroposophischen Sinne aus dem Vorleben würden sich im heutigen Leben manifestieren. Nach Steiner ließen sich ''seelische und geistige Fehler'' des Vorlebens in bestimmten aktuellen Symptomen nachweisen. Unterstellter Egoismus im Vorleben hätte eine ''schwache Organisation'' als karmische Konsequenz. ''Lügenhaftigkeit'' in einem früheren Leben zeige sich darin, dass die inneren Organe unrichtig gebaut seien. Im Falle einer damaligen ''ausgeprägten Lieblosigkeit'' sei der Betreffende dafür sensibilisiert, sich durch das Pockenvirus im heutigen Leben anzustecken, und ein Mensch, dessen früheres Leben zu stark von ''Affekten und Emotionen'' geprägt war, habe jetzt die Anlage zur Diphtherie. Der Patient wird also hiermit indirekt verantwortlich für seine eigene Erkrankung gemacht, wobei die unterstellten moralischen Kategorien Steiners Anthroposophie überlassen bleiben. Krankheit wird zum Schicksal des Nachkommen einer ''verfehlten'' Vorgeburt. | + | In der anthroposophischen Medizin wird zusätzlich zu erziehungsbedingten Ursachen der Störung von Wesensgliedern auch Einflüssen aus dem Vorleben des Menschen eine Rolle zugesprochen: dem esoterischen Phänomen des [[Karma]], gegen das laut Steiner ''selbstverständlich'' nicht geheilt werden könne. <ref>[...] da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...] Aus: Rudolf -Steiner-Gesamtausgabe, GA, Bd. 316, S. 121</ref> Hierbei sind nicht die bekannten genetischen oder epigenetischen Ursachen von Krankheit gemeint - diese waren zu Steiners Zeiten zwar als Erbkrankheiten bekannt (ebenso in Umrissen ihre molekulare Basis) -, sondern Verfehlungen im anthroposophischen Sinne aus dem Vorleben sollen sich im heutigen Leben manifestieren. Nach Steiner ließen sich ''seelische und geistige Fehler'' des Vorlebens in bestimmten aktuellen Symptomen nachweisen. Unterstellter Egoismus im Vorleben habe eine ''schwache Organisation'' als karmische Konsequenz. ''Lügenhaftigkeit'' in einem früheren Leben zeige sich darin, dass die inneren Organe unrichtig gebaut seien. Im Falle einer damaligen ''ausgeprägten Lieblosigkeit'' sei der Betreffende dafür sensibilisiert, sich im heutigen Leben durch das Pockenvirus anzustecken, und ein Mensch, dessen früheres Leben zu stark von ''Affekten und Emotionen'' geprägt war, habe jetzt die Anlage zur Diphtherie. Der Patient wird also hiermit indirekt verantwortlich für seine eigene Erkrankung gemacht, wobei die unterstellten moralischen Kategorien Steiners Anthroposophie überlassen bleiben. Krankheit wird zum Schicksal des Nachkommen einer ''verfehlten'' Vorgeburt. |
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| Derartige als ''gestört'' bezeichnete Wechselwirkungen sind aus anthroposophischer Sicht mit proprietäten esoterisch anmutenden diagnostischen Methoden erkennbar. | | Derartige als ''gestört'' bezeichnete Wechselwirkungen sind aus anthroposophischer Sicht mit proprietäten esoterisch anmutenden diagnostischen Methoden erkennbar. |
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| ==Krankheit als Chance zum Aufstieg zu ''Höherem''== | | ==Krankheit als Chance zum Aufstieg zu ''Höherem''== |
− | Neben dem Konzept der karmisch-schicksalshaften Krankheitsentwicklung, wird Krankheiten in der anthroposophischen Medizin auch eine positive Rolle zugemessen: ''durchgemachte'', erduldete Krankheiten führten nämlich zu einer ''Höherentwicklung''. Daher seien bestimmte Infektionskrankheiten des Kindesalters gut für die Entwicklung der Kinder, und [[Impfkritik|Impfungen]] werden zumeist abgelehnt. Infektionskrankheiten im Kindesaltern seien laut Steiner "Ergebnisse eines vorgeburtlichen Entschlusses" und seien dem Menschen als Chance gegeben "sein Wesensgliedergefüge neu zu ordnen" und zu bewältigen "was noch aus einem früheren Leben als unbewältigt zurückgeblieben ist". | + | Neben dem Konzept der karmisch-schicksalshaften Krankheitsentwicklung wird Krankheiten in der anthroposophischen Medizin auch eine positive Rolle zugemessen: ''durchgemachte'', erduldete Krankheiten führten nämlich zu einer ''Höherentwicklung''. Daher seien bestimmte Infektionskrankheiten des Kindesalters gut für die Entwicklung der Kinder, daher werden [[Impfkritik|Impfungen]] zumeist abgelehnt. Infektionskrankheiten im Kindesalter seien laut Steiner "Ergebnisse eines vorgeburtlichen Entschlusses" und dem Menschen als Chance gegeben, "sein Wesensgliedergefüge neu zu ordnen" und zu bewältigen, "was noch aus einem früheren Leben als unbewältigt zurückgeblieben ist". |
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| In Folge sind immer wieder Masernepidemien im Umfeld von Waldorf-Schulen und -Kindergärten, in denen die Glaubensinhalte des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner mit Pädagogik und Medizin vermischt werden, zu beobachten. Anthroposophisch orientierte Ärzte lassen Impfungen nur in Ausnahmefällen zu. | | In Folge sind immer wieder Masernepidemien im Umfeld von Waldorf-Schulen und -Kindergärten, in denen die Glaubensinhalte des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner mit Pädagogik und Medizin vermischt werden, zu beobachten. Anthroposophisch orientierte Ärzte lassen Impfungen nur in Ausnahmefällen zu. |
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| :"''Der gesunde Leib erscheint als Ebenbild der alles verbindenden und miteinander in Einklang bringenden Gottheit. Der kranke Leib macht Aufgaben und Anforderungen der geistigen Entwicklung sichtbar, die dem einzelnen Menschen und der Menschheit gestellt sind. Krankheit erscheint so als unbewusste Initiations-(Einweihungs-)erfahrung und zeigt damit deren Bedeutung im Gang der wiederholten Erdenleben an (s. S. 178 ff.). Denn alles, was der Mensch durchmacht und erlebt, ist unverlierbarer Bestandteil seiner weiteren Entwicklung. Was in einem Erdenleben als Krankheitserfahrung in der Unfreiheit durchlitten wird, zeigt sich in einem folgenden als angeborene Begabung zu einer seelischgeistigen Möglichkeit, die - bewusst ausgebildet - Freiheitserleben und Selbstbewusstsein erhöhen''." | | :"''Der gesunde Leib erscheint als Ebenbild der alles verbindenden und miteinander in Einklang bringenden Gottheit. Der kranke Leib macht Aufgaben und Anforderungen der geistigen Entwicklung sichtbar, die dem einzelnen Menschen und der Menschheit gestellt sind. Krankheit erscheint so als unbewusste Initiations-(Einweihungs-)erfahrung und zeigt damit deren Bedeutung im Gang der wiederholten Erdenleben an (s. S. 178 ff.). Denn alles, was der Mensch durchmacht und erlebt, ist unverlierbarer Bestandteil seiner weiteren Entwicklung. Was in einem Erdenleben als Krankheitserfahrung in der Unfreiheit durchlitten wird, zeigt sich in einem folgenden als angeborene Begabung zu einer seelischgeistigen Möglichkeit, die - bewusst ausgebildet - Freiheitserleben und Selbstbewusstsein erhöhen''." |
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− | Prophaner drückt sich die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) in ihrer "Leitlinie Masern und Masern-Impfung" aus:<ref>http://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Leitlinien/Masern-Leitlinie_2009.pdf</ref>
| + | Profaner drückt sich die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) in ihrer "Leitlinie Masern und Masern-Impfung" aus:<ref>http://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Leitlinien/Masern-Leitlinie_2009.pdf</ref> |
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| :"''Die Frage nach dem möglichen Sinn einer Krankheit wird heute in den Gremien, die wie die STIKO für öffentliche Impfempfehlungen verantwortlich sind, nicht gestellt, Krankheit muss verhindert bzw. ausgerottet werden. Masern sind eine typische Kinderkrankheit, die folgenden Gesichtspunkte beziehen sich deshalb auf Kinder vom 2.-12. Lebensjahr. Aufmerksame Eltern erleben gerade bei den Masern in typischer Weise eine Verwandlung, die ihr Kind dabei durchmacht, sie können unter diesem Aspekt die Masern ihres Kindes als sinnhaft erleben, als eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leib, aus der das Kind gestärkt hervorgehen kann''." | | :"''Die Frage nach dem möglichen Sinn einer Krankheit wird heute in den Gremien, die wie die STIKO für öffentliche Impfempfehlungen verantwortlich sind, nicht gestellt, Krankheit muss verhindert bzw. ausgerottet werden. Masern sind eine typische Kinderkrankheit, die folgenden Gesichtspunkte beziehen sich deshalb auf Kinder vom 2.-12. Lebensjahr. Aufmerksame Eltern erleben gerade bei den Masern in typischer Weise eine Verwandlung, die ihr Kind dabei durchmacht, sie können unter diesem Aspekt die Masern ihres Kindes als sinnhaft erleben, als eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leib, aus der das Kind gestärkt hervorgehen kann''." |
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| Als nichtmedikamentöse Therapien finden bestimmte Massagen, gymnastisch-logopädische Übungen unter choreographischer Anleitung (Heileurythmie) und die anthroposophische Kunst- oder Maltherapie Verwendung. Es wird sogar erforscht, ob mittels Eurythmie "behandelter" Weizen "Eigenschaften vermittelt bekommt", die ihn als Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen geeignet macht (Siehe Bild). | | Als nichtmedikamentöse Therapien finden bestimmte Massagen, gymnastisch-logopädische Übungen unter choreographischer Anleitung (Heileurythmie) und die anthroposophische Kunst- oder Maltherapie Verwendung. Es wird sogar erforscht, ob mittels Eurythmie "behandelter" Weizen "Eigenschaften vermittelt bekommt", die ihn als Heilmittel bei rheumatischen Erkrankungen geeignet macht (Siehe Bild). |
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− | Die anthroposophische Medizin versteht sich selbst als eine zur wissenschaftlichen Medizin komplementäre Methode, und kann in diesem Falle als ein spirituell-[[Esoterik|esoterisch]] erweitertes Konzept für die Humanmedizin angesehen werden. Darüber hinaus sieht sich die anthroposophische Medizin als ein ''ganzheitliches'' Verfahren (siehe Konzept der [[Ganzheitlichkeit|Ganzheitsmedizin]] nach Issels) mit einer besonderen Arzt-Patient Beziehung, die der modernen Medizin abgesprochen wird. | + | Die anthroposophische Medizin versteht sich selbst als eine zur wissenschaftlichen Medizin komplementäre Methode und kann in diesem Falle als ein spirituell-[[Esoterik|esoterisch]] erweitertes Konzept für die Humanmedizin angesehen werden. Darüber hinaus sieht sich die anthroposophische Medizin als ein ''ganzheitliches'' Verfahren (siehe Konzept der [[Ganzheitlichkeit|Ganzheitsmedizin]] nach Issels) mit einer besonderen Arzt-Patient Beziehung, die der modernen Medizin abgesprochen wird. |
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| ==Anthroposophische Medizin als Geschäft== | | ==Anthroposophische Medizin als Geschäft== |
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| ==Kritische Sichtweise der anthroposophischen Medizin== | | ==Kritische Sichtweise der anthroposophischen Medizin== |
− | Der anthroposophischen Medizin fehlt (wie der Anthroposophie auch) ein wissenschaftlich überprüfbarer Kern. Viele ihrer Aussagen sind nicht falsifizierbar und daher unwissenschaftlich. Anthroposophische Ärzte müssen zwangsläufig über Sinne verfügen, die über die der bekannten Sinne der Physiologie hinausgehen. So soll der Äther-Leib dem Anthroposophieeingeweihten als hellrosafarbene [[Aura]], der Astral-Leib als rotviolette und der Ich-Leib als blaue Umhüllung des Menschen erscheinen. Jegliche Aura bilde um den physischen Leib eine farbige, eiförmige, bewegliche Wolke und sei der ''übersinnliche und sichtbare Ausdruck für die Wesenheit des Menschen''. Diese Aura sei jedoch nicht fotographisch abzubilden. | + | Der anthroposophischen Medizin fehlt (wie der Anthroposophie auch) ein wissenschaftlich überprüfbarer Kern. Viele ihrer Aussagen sind nicht falsifizierbar und daher unwissenschaftlich. Anthroposophische Ärzte müssen zwangsläufig über Sinne verfügen, die über die der Physiologie bekannten Sinne hinausgehen. So soll der Äther-Leib dem Anthroposophieeingeweihten als hellrosafarbene [[Aura]], der Astral-Leib als rotviolette und der Ich-Leib als blaue Umhüllung des Menschen erscheinen. Jegliche Aura bilde um den physischen Leib eine farbige, eiförmige, bewegliche Wolke und sei der ''übersinnliche und sichtbare Ausdruck für die Wesenheit des Menschen''. Diese Aura sei jedoch nicht fotografisch abzubilden. |
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| Präparate der anthroposophischen Medizin werden in Deutschland per Definition im Arzneimittelrecht nach anderen Richtlinien ([[Besondere Therapierichtungen|besondere Therapierichtungen]]) zugelassen als herkömmliche Medikamente. Insbesondere muss kein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden. | | Präparate der anthroposophischen Medizin werden in Deutschland per Definition im Arzneimittelrecht nach anderen Richtlinien ([[Besondere Therapierichtungen|besondere Therapierichtungen]]) zugelassen als herkömmliche Medikamente. Insbesondere muss kein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden. |