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| Der englische Arzt und bekannte Chirurg William Cullen (1712-1790) entwickelte ähnliche Vorstellungen. Zur Zeit der deutschen Romantik vertraten Andreas Röschlaub (1712-1790) und Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) die Thesen des Brownianismus. | | Der englische Arzt und bekannte Chirurg William Cullen (1712-1790) entwickelte ähnliche Vorstellungen. Zur Zeit der deutschen Romantik vertraten Andreas Röschlaub (1712-1790) und Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) die Thesen des Brownianismus. |
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− | Vitalist war auch der Erfinder der [[Homöopathie]], [[Samuel Hahnemann]]. Für ihn war Krankheit ein Geschehen dynamischer Natur, bei dem die Lebenskraft Veränderungen immaterieller Natur erfährt. Folgerichtig bemühte sich Hahnemann die Gegenkräfte des Körpers anzuregen und die Heilung durch anregende bzw. dämpfende Reize herbeizuführen.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> Die Grundtheorie der Erkrankungsentstehung bei Hahnemann stimmt mit dem Konzept des Brownianismus überein. Nur die therapeutischen Konsequenzen (Hahnemann: ähnliches mit ähnlichem heilen versus Brownianismus: Gleichgewicht zwischen Reizüberflutung und Reizmangel anstreben) waren verschieden. Hahnemanns Lehre hat sich als einziges vitalistisches Krankheits- und Therapiekonzept des 18./19. Jahrhunderts in die heutige Zeit hinüberretten können.
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| Das Konzept der Lebenskraft konnte allerdings nicht dauerhaft etabliert werden. Johann C. Reil (1759-1813) aus Halle vertrat schon 1796 die Meinung, dass man über diese Kraft nichts aussagen könne, solange die Chemie keine Auskunft über die Grundstoffe des Körpers und ihrer Eigenschaften gäbe.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> | | Das Konzept der Lebenskraft konnte allerdings nicht dauerhaft etabliert werden. Johann C. Reil (1759-1813) aus Halle vertrat schon 1796 die Meinung, dass man über diese Kraft nichts aussagen könne, solange die Chemie keine Auskunft über die Grundstoffe des Körpers und ihrer Eigenschaften gäbe.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> |
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| Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts - begründet durch Hans Driesch (1867-1941) und basierend auf den Lehren von Gustav von Bunge (1889) - trat der sog. Neovitalismus in Erscheinung. Als Grundlage der Autonomie der Lebensvorgänge wurde die Entelechie, eine Art zielbewusster Fähigkeit jeden lebendigen Wesens, angesehen. Das Leben war demnach eine Erscheinung seelischer Art. Auf die medizinische Therapie hatten diese neovitalistischen Vorstellungen aber keinen Einfluss.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> | | Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts - begründet durch Hans Driesch (1867-1941) und basierend auf den Lehren von Gustav von Bunge (1889) - trat der sog. Neovitalismus in Erscheinung. Als Grundlage der Autonomie der Lebensvorgänge wurde die Entelechie, eine Art zielbewusster Fähigkeit jeden lebendigen Wesens, angesehen. Das Leben war demnach eine Erscheinung seelischer Art. Auf die medizinische Therapie hatten diese neovitalistischen Vorstellungen aber keinen Einfluss.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> |
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| + | ==Lebenskraft in der Homöopathie== |
| + | Vitalist war auch der Erfinder der [[Homöopathie]], [[Samuel Hahnemann]]. Hahnemanns Lehre hat sich als einziges vitalistisches Krankheits- und Therapiekonzept des 18./19. Jahrhunderts in die heutige Zeit hinüberretten können. Für ihn war Krankheit ein Geschehen dynamischer Natur, bei dem die Lebenskraft Veränderungen immaterieller Natur erfährt. In den letzten Auflagen seines Werks "Organon der Heilkunst" beschreibt Hahnemann die "Verstimmung der Lebenskraft" als Krakheitsursache. Dementsprechend bemühte sich Hahnemann "Gegenkräfte des Körpers" anzuregen und die Heilung durch anregende bzw. dämpfende Reize herbeizuführen.<ref>Haas H:''Ursprung, Geschichte und Idee der Arzneimittelkunde''. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim, Band 1, 1981</ref> Anhänger der klassischen Homöopathie nach Hahnemann sehen Heilungen nicht direkt durch die Anwendung homöopathischer Arzneimittel, sondern durch eine "Korrektur der Lebenskraft". Das ähnliche Arzneimittel soll demnach beim Erkrankten die Lebenskraft, die unsichtbar und nur an ihren Wirkungen zu erkennen sei, wieder in "geordneten Bahnen fließen lassen".<ref name="Enders">Norbert Enders, Maria Steinbeck, Eberhard Gottsmann, ''Homöopathie. Eine Einführung in Bildern'', Seite 56 bis 60, Karl F. Haug Verlag, 1996, ISBN 3-7760-1559-4</ref><ref name="xxxxx">Edeltraut und Peter Friedrich, ''Charaktere homöopathischer Arzneimittel Band 3'', Seite 9, Traupe-Vertrieb, 1999, ISBN 3-9802834-3-7</ref> Die Grundtheorie der Erkrankungsentstehung bei Hahnemann stimmt mit dem Konzept des Brownianismus überein. Nur die therapeutischen Konsequenzen (Hahnemann: ähnliches mit ähnlichem heilen versus Brownianismus: Gleichgewicht zwischen Reizüberflutung und Reizmangel anstreben) waren verschieden. |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |