Änderungen

Zeile 26: Zeile 26:     
==RQM und Konkurs der RQM-AG==
 
==RQM und Konkurs der RQM-AG==
Die Rapperswiler Raum-Quanten-Motoren AG (RQM) hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines ''Raumquantenmotors'' mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. Mit Hochglanzprospekten ''Die Energielösung für die Zukunft mit dem Raum-Quanten-Motor'' und einem Gemenge von technischen Begriffen wurde zum Investieren eingeladen. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein. "Strom aus dem großen Nichts" titelten auch Schweizer Zeitungen im Juni 1993. Die Firma versprach eine epochale "Trendwende in der Energiegewinnung", die Atom- und Wasserkraftwerke ablösen werde und wirtschaftlicher als Sonnenenergie sei. Der Motor sollte eine Art elektromagnetisches [[Perpetuum Mobile]] sein. Ab Mitte 1994 sollte das Hausmodell RQM25 mit einer Ausgangsleistung von 20-30 Kilowatt sowie das größere Modell RQM200 mit einer Leistung von 190-210 Kilowatt erhältlich sein und fünf mal billiger als ein thermisches Kraftwerk Energie produzieren können. Aber schon zu Beginn waren Kontakte zwischen dem Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG, Jean-Marie Lehner und dem Umfeld des Skandal umwitterten Finanzjongleurs Werner  K. Rey Anlass zur Vermutung, später einmal tüchtig "abzusahnen". Fünf Jahre später passierte nichts Relevantes, der geheimnisvolle Motor wurde nicht päsentiert. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte schon damals, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik).
+
Die Rapperswiler Raum-Quanten-Motoren AG (RQM) hatte zu Beginn der 1990er Jahre den Bau eines ''Raumquantenmotors'' mit sensationellem Wirkungsgrad angekündigt. Mit Hochglanzprospekten ''Die Energielösung für die Zukunft mit dem Raum-Quanten-Motor'' und einem Gemenge von technischen Begriffen wurde zum Investieren eingeladen. 1995 sollte der erste Prototyp des neuen Motors fertiggestellt sein. "Strom aus dem großen Nichts" titelten auch Schweizer Zeitungen im Juni 1993. Die Firma versprach eine epochale "Trendwende in der Energiegewinnung", die Atom- und Wasserkraftwerke ablösen werde und wirtschaftlicher als Sonnenenergie sei. Der Motor sollte eine Art elektromagnetisches [[Perpetuum Mobile]] sein. Ab Mitte 1994 sollte das Hausmodell RQM25 mit einer Ausgangsleistung von 20-30 Kilowatt sowie das größere Modell RQM200 mit einer Leistung von 190-210 Kilowatt erhältlich sein und fünf mal billiger als ein thermisches Kraftwerk Energie produzieren können. Aber schon zu Beginn waren Kontakte zwischen dem Hauptaktionär und Geschaftsführer der Raum-Quanten-Motoren AG, Jean-Marie Lehner, und dem Umfeld des Skandal umwitterten Finanzjongleurs Werner  K. Rey Anlass zur Vermutung, später einmal tüchtig "abzusahnen". Fünf Jahre passierte nichts Relevantes, der geheimnisvolle Motor wurde nicht präsentiert. Ein Blick in die Konstruktionspläne zeigte schon damals, dass die Theorie des neuen Motors fundamentale Naturgesetze missachtete (z.B. die der Thermodynamik).
   −
Im September 1997 kam es auf der RQM-Aktionärsversammlung zu kritischer Fragen aus dem zweihundertköpfigen Aktionärskreis, wann denn nun die Geräte in Produktion und in Verkauf gehen würden und damit die ersehnten Aktienerträge zu fließen begännen. Lehner reagierte mit einer erneutem Kapitalerhöhung von 4 auf 6 Millionen Schweizer Franken. Die RQM brauche neues Geld, um die im Prinzip zu bewältigenden technischen Probleme zu lösen. Der bisher größte Aktionär, die Leipziger Firma Genova, die mit 4 Millionen Franken Investitionen zu 25% an RQM beteiligt ist, sei zur Zeit nicht gewillt, weiter zu investieren. Sie verlor durch die Aktienerhöhung an Stimmrecht.
+
Im September 1997 kam es auf der RQM-Aktionärsversammlung zu kritischen Fragen aus dem zweihundertköpfigen Aktionärskreis, wann denn nun die Geräte in Produktion und in Verkauf gehen würden und damit die ersehnten Aktienerträge zu fließen begännen. Lehner reagierte mit einer erneutem Kapitalerhöhung von 4 auf 6 Millionen Schweizer Franken. Die RQM brauche neues Geld, um die im Prinzip zu bewältigenden technischen Probleme zu lösen. Der bisher größte Aktionär, die Leipziger Firma Genova, die mit 4 Millionen Franken Investitionen zu 25% an RQM beteiligt ist, sei zur Zeit nicht gewillt, weiter zu investieren. Sie verlor durch die Aktienerhöhung an Stimmrecht.
    
Am 21.&nbsp;Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850&nbsp;Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11&nbsp;Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.<ref>http://www.scientific.at/2000/roe_0008.htm</ref>
 
Am 21.&nbsp;Juli 1999 ging die RQM in Konkurs. Etwa 850&nbsp;Anleger hatten den Versprechungen der Firma geglaubt und Investitionen in der Höhe von 11&nbsp;Millionen Schweizer Franken getätigt. Das Geld ist verschwunden, die RQM wurde zahlungsunfähig.<ref>http://www.scientific.at/2000/roe_0008.htm</ref>
   −
Interessanterweise sieht der Inhaber der RQM die Ursache des Konkurses in der Feindseligkeit der so genannten ''Schulwissenschaften'', vor allem der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die ETH hatte den Raumquantenmotor als unbrauchbar und die zu Grunde liegende ''Raumquanten-Strömung'' als nicht existent bezeichnet. Auch Physiker der Universität Stuttgart und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) stellten die Baupläne ins Reich der Fabeln. Ein Teil der Anleger hält die Stellungnahmen der Wissenschaftler jedoch nach wie vor für eine Verschwörung ''rückständiger Forscher''.
+
Interessanterweise sieht der Inhaber der RQM die Ursache des Konkurses in der Feindseligkeit der so genannten ''Schulwissenschaften'', vor allem der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die ETH hatte den Raumquantenmotor als unbrauchbar und die zu Grunde liegende ''Raumquanten-Strömung'' als nicht existent bezeichnet. Auch Physiker der Universität Stuttgart und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) verwiesen die Baupläne ins Reich der Fabeln. Ein Teil der Anleger hält die Stellungnahmen der Wissenschaftler jedoch nach wie vor für eine Verschwörung ''rückständiger Forscher''.
    
Als abzusehen war, dass die RQM-AG in den Konkurs abdriften würde, machte die ''TransAltec&nbsp;AG'' bei Abonnenten des NET Journals, bei "TransAltec"–Aktionären und anderen Gutgläubigen der alternativen Energie-Szene noch einmal 49.050&nbsp;SFr locker.
 
Als abzusehen war, dass die RQM-AG in den Konkurs abdriften würde, machte die ''TransAltec&nbsp;AG'' bei Abonnenten des NET Journals, bei "TransAltec"–Aktionären und anderen Gutgläubigen der alternativen Energie-Szene noch einmal 49.050&nbsp;SFr locker.
8.396

Bearbeitungen