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==Zeolithe als Nahrungsergänzungsmittel==
 
==Zeolithe als Nahrungsergänzungsmittel==
 
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[[image:MegaminLelas.jpg|Megaminerfinder Tihomir Lelas|thumb]]
   
Klinoptilolith soll laut Werbung den Verdauungsapparat passieren ohne selbst resorbiert zu werden. Dabei käme es (analog zu Aktivkohle) zur selektiven Adsorption (großspurig als ''Aufsaugen'' bezeichnet) von angenommenen oder tatsächlichen Giften, die sodann auf natürlichem Wege ''entsorgt'' und ''entschlackt'' würden. Ähnlich dem beliebten Produkt ATA soll auch der Verdauungsapparat durch die Milligramm-Mengen des Zeoliths ''gereinigt'' werden, und die 'Leber würde ''entlastet'' werden. Nebenwirkungen seien nicht zu erwarten, heißt es weiter, wobei von den Anbietern meist nicht auf mögliche Interaktionen mit Arzneimitteln aber auch bestimmten Produkten des eigenen Angebots (etwa Glycin) verwiesen wird. Der chemisch verwandte SiO<sub>2</sub>-Staub (kristallines SiO<sub>2</sub>) und weitere Silikate können jedoch toxisch wirken und zur Silikose führen, dies gilt auch für eingeatmete Zeolithstäube in Bergwerken. Auch können Zeolithe Verunreinigungen aufweisen.
 
Klinoptilolith soll laut Werbung den Verdauungsapparat passieren ohne selbst resorbiert zu werden. Dabei käme es (analog zu Aktivkohle) zur selektiven Adsorption (großspurig als ''Aufsaugen'' bezeichnet) von angenommenen oder tatsächlichen Giften, die sodann auf natürlichem Wege ''entsorgt'' und ''entschlackt'' würden. Ähnlich dem beliebten Produkt ATA soll auch der Verdauungsapparat durch die Milligramm-Mengen des Zeoliths ''gereinigt'' werden, und die 'Leber würde ''entlastet'' werden. Nebenwirkungen seien nicht zu erwarten, heißt es weiter, wobei von den Anbietern meist nicht auf mögliche Interaktionen mit Arzneimitteln aber auch bestimmten Produkten des eigenen Angebots (etwa Glycin) verwiesen wird. Der chemisch verwandte SiO<sub>2</sub>-Staub (kristallines SiO<sub>2</sub>) und weitere Silikate können jedoch toxisch wirken und zur Silikose führen, dies gilt auch für eingeatmete Zeolithstäube in Bergwerken. Auch können Zeolithe Verunreinigungen aufweisen.
    
Bei schweren Krankheiten wie der Multiplen Sklerose, Parkinson, Alzheimer käme es zur Linderung. Drogenabhängige hätten ebenso Vorteile beim Entzug zu erwarten. Verwunderlich ist seine Bewerbung mit der Angst vor [[Elektrosmog]]: Klinoptilolith-Zeolith soll vor ''Radiotoxinen'' (was auch immer das sein soll), Funkwellen und Elektrosmog schützen wobei gerne auf russische Forscher Bezug genommen wird. Auch soll es - der Werbung nach - gegen Krebs wirksam sein (laut Hersteller ''Natural Cellular Defense''). Andererseits ist das chemisch verwandte Zeolith Erionit ein bekannter Auslöser für Mesotheliome sowie möglicher weiterer Tumore.<ref>http://www.cancer.org/downloads/PUB/DOCS/SECTION3/16.pdf</ref><ref>Baris B, Demir AU, Shehu V, Karakoca Y, et al. Environmental fibrous zeolite (erionite) exposure and malignant tumors other than mesothelioma. J Environ Pathol Toxicol Oncol 1996;15:183–189</ref><ref>Pylev LN, Krivosheeva LV, Bostashvili RG, Possible carcinogenic hazard of zeolite-clinoptilolite Gig Tr Prof Zabol. 1984 Mar;(3):48-51.</ref>
 
Bei schweren Krankheiten wie der Multiplen Sklerose, Parkinson, Alzheimer käme es zur Linderung. Drogenabhängige hätten ebenso Vorteile beim Entzug zu erwarten. Verwunderlich ist seine Bewerbung mit der Angst vor [[Elektrosmog]]: Klinoptilolith-Zeolith soll vor ''Radiotoxinen'' (was auch immer das sein soll), Funkwellen und Elektrosmog schützen wobei gerne auf russische Forscher Bezug genommen wird. Auch soll es - der Werbung nach - gegen Krebs wirksam sein (laut Hersteller ''Natural Cellular Defense''). Andererseits ist das chemisch verwandte Zeolith Erionit ein bekannter Auslöser für Mesotheliome sowie möglicher weiterer Tumore.<ref>http://www.cancer.org/downloads/PUB/DOCS/SECTION3/16.pdf</ref><ref>Baris B, Demir AU, Shehu V, Karakoca Y, et al. Environmental fibrous zeolite (erionite) exposure and malignant tumors other than mesothelioma. J Environ Pathol Toxicol Oncol 1996;15:183–189</ref><ref>Pylev LN, Krivosheeva LV, Bostashvili RG, Possible carcinogenic hazard of zeolite-clinoptilolite Gig Tr Prof Zabol. 1984 Mar;(3):48-51.</ref>
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2000 kam ein Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von gemahlenem Zeolith auf den deutschen Markt (Handelsname: Megamin). Obwohl keine Zulassung als Arzneimittel besteht oder beantragt wurde, wird eine angebliche Wirkung gegen alle möglichen Erkrankungen wie Krebs, Schizophrenie oder Infektionen beworben. Eine Wirksamkeit bei diesen Erkrankungen ist jedoch nicht: belegt - und auch nicht wahrscheinlich. Kontrollierte klinische Untersuchungen fehlen vollständig.<ref>Pharmazeutische Zeitung Nr.&nbsp;08/2001, AMK 20.&nbsp;Februar 2001</ref><ref>I. Kotte, J. Frölich 10.&nbsp;Mai 2001 (MD-Verlag)</ref><ref>Arh Hig Rada Toksikol 1999 Mar; 50(1):67-78</ref> Die Pharmazeutische Zeitung schrieb dazu: ''Das neuste Wundermittel kommt aus Kroatien: Megamin Kapseln werden zwar als Nahrungsergänzung in den Verkehr gebracht, jedoch vor allem im Internet für Indikationen wie Diabetes, Krebs, Magengeschwüre, Virusinfektionen, Schizophrenie, Neurodermitis und viele mehr beworben. Es handelt sich somit um ein Arzneimittel nach Paragraph&nbsp;2 Absatz&nbsp;1 Arzneimittelgesetz, das mangels Zulassung nicht verkehrsfähig ist. [...] 'Wirkstoff' dieses Mittels sind natürliche Zeolithe, die in Kroatien abgebaut werden. Zeolithe sind Kalk- oder Alkalitonerdesilikate, die große Mengen Kristallwasser enthalten können und ihre Alkali-Ionen reversibel zum Beispiel gegen Calciumionen austauschen können. Sie werden in Industrie und Landwirtschaft äußerst vielfältig verwendet, zum Beispiel in Wasch- und Zahnpflegemitteln, Baumaterialien und Wasserfiltern, können aber auch als Hilfsstoffe in Arzneimitteln eingesetzt werden. Megamin soll "tribo-mechanisch aktivierten", das heißt feinst vermahlenen Zeolith ("TMAZ") enthalten. Nach unserer Kenntnis liegen keine wissenschaftlichen Belege für Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor''.<ref>Pharmazeutische Zeitung, Nr.&nbsp;8, 22.&nbsp;Februar 2001</ref>
      
Ein weiteres, aktuelles Produkt ist das Froximun cama plus&reg; der froximun-AG in 38838&nbsp;Schlanstedt, das Gegenstand einer Sendung des ZDF war (Sendung WISO vom 21.&nbsp;Juli 2008) und auch über [[MLM]]-Networks vertrieben wird. Nach Aussagen des Herstellers soll es ''[...] der Gesunderhaltung und Prävention von Krankheiten [...]'' dienen, weil es ''schädliche Substanzen'' binde und den Körper von diesen Substanzen ''entgifte'', was sich auf die [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] und unwirksame sogenannte [[Entschlackung]] bezieht. Froximun soll MAC und ''Korallencalcium'' und Magnesiumcarbonat enthalten und kostet 34,90&nbsp;Euro. Eine Kapsel soll 406&nbsp;mg dieses Gemisches enthalten. MAC steht hier offenbar für vermahlenes Zeolith. Um die Seriosität des Produktes bemüht, wird auf ein TÜV(!)-Gutachten zum ''Medizinprodukt'' Froximun verwiesen, als ob der TÜV Wirksamkeitsgutachten für Arzneimittel erstelle. Das Produkt Froximun Transfer soll neben Klinoptilolith auch [[Transfer Faktor]] aus [[Colostrum]] von Kühen enthalten.  
 
Ein weiteres, aktuelles Produkt ist das Froximun cama plus&reg; der froximun-AG in 38838&nbsp;Schlanstedt, das Gegenstand einer Sendung des ZDF war (Sendung WISO vom 21.&nbsp;Juli 2008) und auch über [[MLM]]-Networks vertrieben wird. Nach Aussagen des Herstellers soll es ''[...] der Gesunderhaltung und Prävention von Krankheiten [...]'' dienen, weil es ''schädliche Substanzen'' binde und den Körper von diesen Substanzen ''entgifte'', was sich auf die [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] und unwirksame sogenannte [[Entschlackung]] bezieht. Froximun soll MAC und ''Korallencalcium'' und Magnesiumcarbonat enthalten und kostet 34,90&nbsp;Euro. Eine Kapsel soll 406&nbsp;mg dieses Gemisches enthalten. MAC steht hier offenbar für vermahlenes Zeolith. Um die Seriosität des Produktes bemüht, wird auf ein TÜV(!)-Gutachten zum ''Medizinprodukt'' Froximun verwiesen, als ob der TÜV Wirksamkeitsgutachten für Arzneimittel erstelle. Das Produkt Froximun Transfer soll neben Klinoptilolith auch [[Transfer Faktor]] aus [[Colostrum]] von Kühen enthalten.  
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