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| Constantin Hering (1800-1880) aus Sachsen kam Anfangs des 19. Jahrhundert als Medizinstudent mit der bereits damals umstrittenen Homöopathie in Kontakt und wird Anhänger dieser Methode. Als Arzt geht er nach Surinam wo er den Begriff der Nosode einführt. 1835 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus um dort die Homöopathie zu verbreiten. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts griff er die Idee auf, Krankheiten mit ihren eigenen Krankheitsprodukten zu behandeln. Sein erstes Präparat zur Anwendung bei Menschenkrätze nannte er Psorin. Als Ausgangssubstanz für dieses Mittel verwendete er ausschließlich Krätzeeiter. 1832 schließlich wurde von Hering in der 43. Ausgabe der "Allgemeinen homöopathischen Zeitung" zum ersten Mal der Begriff "Nosode" für diese Art von speziellen Arzneimitteln verwendet. | | Constantin Hering (1800-1880) aus Sachsen kam Anfangs des 19. Jahrhundert als Medizinstudent mit der bereits damals umstrittenen Homöopathie in Kontakt und wird Anhänger dieser Methode. Als Arzt geht er nach Surinam wo er den Begriff der Nosode einführt. 1835 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus um dort die Homöopathie zu verbreiten. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts griff er die Idee auf, Krankheiten mit ihren eigenen Krankheitsprodukten zu behandeln. Sein erstes Präparat zur Anwendung bei Menschenkrätze nannte er Psorin. Als Ausgangssubstanz für dieses Mittel verwendete er ausschließlich Krätzeeiter. 1832 schließlich wurde von Hering in der 43. Ausgabe der "Allgemeinen homöopathischen Zeitung" zum ersten Mal der Begriff "Nosode" für diese Art von speziellen Arzneimitteln verwendet. |
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− | Im Jahre 1833 erscheint die „Isopathik der Contagionen“ von dem deutschen Tierarzt Johann Joseph Wilhelm Lux (1773-1849) und stellt die Isopathie mit "Aequalia aequalibus curantur" vor, die er aus der Homöopathie entwickelt hatte. Was als Ergänzung zur Homöopathie von ihm gesehen wird, lehnt Hahnemann aber vehement ab. Betrachtete Hahnemann die Pockenimpfung (Edward Jenner 1796) als homöopathisches Geschehen, verweigert er den Versuchen des Tierarztes mit potenziertem Milzbrandblut bei der Behandlung des Milzbrandes seine Unterstützung. Aber auch Berufskollegen reagieren ablehnend und werfen ihm mangelhaft dargestellten Fallbeschreibungen vor. Im Jahre 1833 entschließt sich die Berliner Königliche Tierarzneischule zu einer Überprüfung der Behauptungen von Lux. Bei den isopathischen und homöopathischen Heilversuchen kann indes keinerlei Wirkung der angewendeten Arzneien festgestellt werden. | + | Im Jahre 1833 erscheint die „Isopathik der Contagionen“ von dem deutschen Tierarzt Johann Joseph Wilhelm Lux (1773-1849) und dieser stellt die Isopathie mit "Aequalia aequalibus curantur" vor, die er aus der Homöopathie entwickelt hatte. Was als Ergänzung zur Homöopathie von ihm gesehen wird, lehnt Hahnemann aber vehement ab. Betrachtete Hahnemann die Pockenimpfung (Edward Jenner 1796) als homöopathisches Geschehen, verweigert er den Versuchen des Tierarztes mit potenziertem Milzbrandblut bei der Behandlung des Milzbrandes seine Unterstützung. Aber auch Berufskollegen reagieren ablehnend und werfen ihm mangelhaft dargestellten Fallbeschreibungen vor. Im Jahre 1833 entschließt sich die Berliner Königliche Tierarzneischule zu einer Überprüfung der Behauptungen von Lux. Bei den isopathischen und homöopathischen Heilversuchen kann indes keinerlei Wirkung der angewendeten Arzneien festgestellt werden. |
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| Einem Arzt namens JF Hermann begann 1848 gesunde Körper- und Gewebeteile als sogenannte '''Sarkoden''' im Sinne der Homöopathie zu potenzieren und als Arzneimittel einzusetzen, er veröffentlichte dazu sein Buch ''Die wahre Isopathie oder die Heilkraft thierischer Stoffe bei Krankheiten gleichmeiniger Organe''. Nach heutiger homöopathischer Ansicht bezeichnen Sarkoden jedoch sowohl pathologisches als auch nicht pathologisches biologisches Material. | | Einem Arzt namens JF Hermann begann 1848 gesunde Körper- und Gewebeteile als sogenannte '''Sarkoden''' im Sinne der Homöopathie zu potenzieren und als Arzneimittel einzusetzen, er veröffentlichte dazu sein Buch ''Die wahre Isopathie oder die Heilkraft thierischer Stoffe bei Krankheiten gleichmeiniger Organe''. Nach heutiger homöopathischer Ansicht bezeichnen Sarkoden jedoch sowohl pathologisches als auch nicht pathologisches biologisches Material. |
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| + | ==Die heutige Isopathie nach Enderlein== |
| + | Das was heute als Isopathie verstanden wird und die Basis für isopathische Therapuen und auch Mittel ist, geht auf den deutschen Insektenforscher Günther Enderlein zurück, der in den zwanziger Jahren eine recht sonderbare Aussenseitermethode entwickelte. Ausgehend auf Annahmen des Franzoden [[Antoine Bechamp]] glaubte Enderlein und der eigener Beobachtungen am Lichtmikroskop glaubte er daran dass körpereigene kleinste Partikel (die Bechamp analog als Mikrozymas bezeichnet hatte) sich unter bestimmten Bedingungen zu Bakterien und Pilzen entwickelt würden. Diese Umwandlungsprozesse (Cycloden) seien der Grund für Erkrankungen. Das was Enderlein als pathogene Erscheinungsformen zu sehen glaubte, liesse sich seiner Meinung nach durch bestimmte Massnahmen und die Einnahme der ''gesunden'' Partikel wieder problemlos zurückentwickeln. Aus Pilzen würden wieder Bakterien und schliesslich jene kleinste harmlosen Partikel werden die er Protiten nannte. Enderlein gründete schliesslich ein Pharmaunternehmen und produzierte isopathische Heilmittel nach seinem System, die Firma ist nach Fusion mit einem anderen Unternehmen das heutige Sanum-Kehlbeck Unternehmen. |
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| + | Was Enderlein jeweils genau unter seinem Lichtmikroskop (insbesondere im Dunkelfeld) zu sehen glaubte, wissen wir heute nicht mit Sicherheit. Obwohl zu Enderleins Zeiten die Fotographie weit entwickelt war, lehnte Enderlein die Photographie mikroskopischer Aufnahmen weitgehend ab und bevorzugte Zeichnungen die einen viel grösseren Interpretationsspielraum lassen. |
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| ==Anwendung== | | ==Anwendung== |