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Ein von Reich unabhängiger Nachweis oder identifizierende Informationen zur möglichen Beschaffenheit der Reich'schen Bione sind unbekannt geblieben. Der norwegische Pathologe Leiv Kreyberg sowie Thorstein Tjøtta identifizierten in einer ''Bionprobe'' von Reich eine Staphylokokkenkultur. Kreyberg bescheinigte Reich eine Unkenntnis der Bakteriologie, während Reich in seiner eigenen Bionprobe ''lebende Krebszellen'' sah.
 
Ein von Reich unabhängiger Nachweis oder identifizierende Informationen zur möglichen Beschaffenheit der Reich'schen Bione sind unbekannt geblieben. Der norwegische Pathologe Leiv Kreyberg sowie Thorstein Tjøtta identifizierten in einer ''Bionprobe'' von Reich eine Staphylokokkenkultur. Kreyberg bescheinigte Reich eine Unkenntnis der Bakteriologie, während Reich in seiner eigenen Bionprobe ''lebende Krebszellen'' sah.
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Seine erste Veröffentlichung zum Thema Bione war sein Buch ''Die Bione zur Entstehung des vegetativen Lebens'' von 1938. Ein Mitarbeiter bei seinen Bionforschungen war der Biologie-Laie Roger du Teil. Sein im Sexpolverlag erschienenes deutsches Buch über Bione fand keine wissenschaftliche Beachtung. Es führte in Norwegen jedoch zu kritischen Zeitungsartikeln über Reich. Ein Beispiel ist ein Artikel in der Aftenposten vom 21. April 1938 mit dem Titel "Geni, dilettant eller psykopat?". Kritisiert wurde Reich auch vom norwegischen Psychiater Johan Scharffenberg. Die Pressereaktion in Norwegen soll auch einer der Gründe für seine Emigration in die USA im Jahre 1939 gewesen sein.
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Seine erste Veröffentlichung zum Thema Bione war sein Buch ''Die Bione zur Entstehung des vegetativen Lebens'' von 1938. Ein Mitarbeiter bei seinen Bionforschungen war der Biologie-Laie Roger du Teil. Sein im Sexpolverlag erschienenes deutsches Buch über Bione fand keine wissenschaftliche Beachtung. Es führte in Norwegen jedoch zu kritischen Zeitungsartikeln über Reich. Ein Beispiel ist ein Artikel in der Aftenposten vom 21. April 1938 mit dem Titel "Geni, dilettant eller psykopat?". Kritisiert wurde Reich auch vom norwegischen Psychiater Johan Scharffenberg. Die Pressereaktion in Norwegen soll auch einer der Gründe für seine Emigration in die USA im Jahr 1939 gewesen sein.
    
Eine Analogie zu den lange vorher bekannten, ähnlichen [[Pleomorphismus]]-Hypothesen von [[Antoine Béchamp]] (Mikrozym) und [[Günther Enderlein]] (Bakterien Zyklogenie) (sowie anderen Autoren) ist offensichtlich. Reich bezieht sich jedoch nicht auf den hier in diesem Zusammenhang gemeinten Pleomorphismus. Eine Abiogenese wurde auch von dem englischen Arzt Henry Charlton Bastian angenommen, und analoge Überlegungen sind bei einer Reihe von Personen weiterhin populär, in Deutschland zum Beispiel bei [[Alfons Weber]].
 
Eine Analogie zu den lange vorher bekannten, ähnlichen [[Pleomorphismus]]-Hypothesen von [[Antoine Béchamp]] (Mikrozym) und [[Günther Enderlein]] (Bakterien Zyklogenie) (sowie anderen Autoren) ist offensichtlich. Reich bezieht sich jedoch nicht auf den hier in diesem Zusammenhang gemeinten Pleomorphismus. Eine Abiogenese wurde auch von dem englischen Arzt Henry Charlton Bastian angenommen, und analoge Überlegungen sind bei einer Reihe von Personen weiterhin populär, in Deutschland zum Beispiel bei [[Alfons Weber]].
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==Reichs Bion-Experimente==  
 
==Reichs Bion-Experimente==  
 
[[image:Reich mikroskop.jpg|Wilhelm Reich am Mikroskop|thumb]]
 
[[image:Reich mikroskop.jpg|Wilhelm Reich am Mikroskop|thumb]]
[[Image:ReichDuTeil.jpg|W.Reich und R. Du Teil|thumb]]
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[[Image:ReichDuTeil.jpg|W. Reich und R. Du Teil|thumb]]
Ursprünglich wollte Reich Amöben mikroskopisch untersuchen und besorgte sich vom botanischen Institut in Oslo eine Gräserkultur mit Amöben. Derartige mikroskopische Experimente waren und sind weiterhin als ''Heuaufguss''-Experimente populär. Amöben haben eine Größe von etwa 300µm (0,3 mm) und sind auch für Laien gut lichtmikroskopisch erkennbar. Ihn interessierte die Frage inwieweit getrocknete Pflanzenproben durch Wasserzufuhr zum Entstehen von lebenden Amöben führen könnten. Ihm war die Existenz des Zytoplasmas lebender Amöben bekannt, in dem bewegliche Organellen sichtbar sind, und er hatte Kenntnis der von dem Biologen Max Hartmann entdeckten Plasmaströmung. Auch war ihm bekannt, dass zelluläre Vorgänge zu Veränderungen des elektrischen Feldes (Membranpotential) führen können. Er verglich derartige veränderliche (pulsierende) Membranpotentiale mit dem menschlichen Orgasmus. Er postulierte, dass aus im Wasser aufquellendem Gras sich durch [[Abiogenese]] Amöben bilden würden.
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Ursprünglich wollte Reich Amöben mikroskopisch untersuchen und besorgte sich vom botanischen Institut in Oslo eine Gräserkultur mit Amöben. Derartige mikroskopische Experimente waren und sind weiterhin als ''Heuaufguss''-Experimente populär. Amöben haben eine Größe von etwa 300 µm (0,3 mm) und sind auch für Laien gut lichtmikroskopisch erkennbar. Ihn interessierte die Frage inwieweit getrocknete Pflanzenproben durch Wasserzufuhr zum Entstehen von lebenden Amöben führen könnten. Ihm war die Existenz des Zytoplasmas lebender Amöben bekannt, in dem bewegliche Organellen sichtbar sind, und er hatte Kenntnis der von dem Biologen Max Hartmann entdeckten Plasmaströmung. Auch war ihm bekannt, dass zelluläre Vorgänge zu Veränderungen des elektrischen Feldes (Membranpotential) führen können. Er verglich derartige veränderliche (pulsierende) Membranpotentiale mit dem menschlichen Orgasmus. Er postulierte, dass aus im Wasser aufquellendem Gras sich durch [[Abiogenese]] Amöben bilden würden.
    
Heute ist bekannt, dass sich Amöben aus (auch zwischenzeitlich getrockneten) Zytenformen entwickeln, die elektronenmikroskopisch gut darstellbar sind.
 
Heute ist bekannt, dass sich Amöben aus (auch zwischenzeitlich getrockneten) Zytenformen entwickeln, die elektronenmikroskopisch gut darstellbar sind.
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Reich verwarf unbegründet die damalige Hypothese von aerogen übertragenen Keimen, die zur Ausbildung von Amöben führen würden und bedauerte selbst in seiner Veröffentlichung ''Die Bionexperimente'', wenig von der Biologie der ''Protozoen'' (wie er schrieb) zu verstehen und berief sich stattdessen auf die allgemeinen Biologiekenntnisse seines Medizinstudiums sowie seine Erkenntnisse zum Orgasmus beim Menschen. In der gleichen Veröffentlichung erwähnt er auch auf eine Durchsicht der Fachliteratur zum Thema verzichtet zu haben.
 
Reich verwarf unbegründet die damalige Hypothese von aerogen übertragenen Keimen, die zur Ausbildung von Amöben führen würden und bedauerte selbst in seiner Veröffentlichung ''Die Bionexperimente'', wenig von der Biologie der ''Protozoen'' (wie er schrieb) zu verstehen und berief sich stattdessen auf die allgemeinen Biologiekenntnisse seines Medizinstudiums sowie seine Erkenntnisse zum Orgasmus beim Menschen. In der gleichen Veröffentlichung erwähnt er auch auf eine Durchsicht der Fachliteratur zum Thema verzichtet zu haben.
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Reich untersuchte die Gräserkultur mit einem herkömmlichen Lichtmikroskop (Auflösungsvermögen: etwa 0,3 µm, Vergrößerung maximal 1.400-fach aufgrund der Abbe-Beschränkung der verwendeten Wellenlänge des Lichts und bei Anwendung der Ölimmersion). Er ließ die Probe einige Tage unter dem Mikroskop und machte mehrere Untersuchungen. Er sah, wie das Gras aufquoll und sich langsam auflöste und kleine Klumpen bildete. Er beobachtete einen solchen Klumpen vier Stunden lang und glaubte erkennen zu können, dass sich aus diesem eine Amöbe bildete. Dazu legte er mehrmals eine schwache elektrische Spannung an die Probe an und beobachtete dabei einen Fluss sichtbarer Teilchen. Auch sah er, wie eine sich langsam bewegende Amöbe am Rande des Sichtfeldes eintrocknete und zu einem rundlichen Gebilde schrumpfte. Später wiederholte Reich seine Experimente mit Proben aus Gräserkulturen, die nicht vom botanischen Institut der Universität Oslo kamen. Sodann folgten wässrige Erdproben, von denen er annahm, dass sie keine Lebensformen enthielten und erkannte in den Proben ebenfalls kleine bewegliche Partikel (offenbar Einzeller und größere Bakterien). In einer getrennten Probe fügte er Gelatine und Kaliumchlorid hinzu. Bei anderen Proben gab er Cholesterin, Lezithin, Milch, Fleisch, Kohle oder Eier hinzu. Seine Experimente erinnern an alte alchemistische Experimente zur Abiogenese vergangener Jahrhunderte.
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Reich untersuchte die Gräserkultur mit einem herkömmlichen Lichtmikroskop (Auflösungsvermögen: etwa 0,3 µm, Vergrößerung maximal 1.400-fach aufgrund der Abbe-Beschränkung der verwendeten Wellenlänge des Lichts und bei Anwendung der Ölimmersion). Er ließ die Probe einige Tage unter dem Mikroskop und machte mehrere Untersuchungen. Er sah, wie das Gras aufquoll und sich langsam auflöste und kleine Klumpen bildete. Er beobachtete einen solchen Klumpen vier Stunden lang und glaubte erkennen zu können, dass sich aus diesem eine Amöbe bildete. Dazu legte er mehrmals eine schwache elektrische Spannung an die Probe an und beobachtete dabei einen Fluss sichtbarer Teilchen. Auch sah er, wie eine sich langsam bewegende Amöbe am Rande des Sichtfeldes eintrocknete und zu einem rundlichen Gebilde schrumpfte. Später wiederholte Reich seine Experimente mit Proben aus Gräserkulturen, die nicht vom botanischen Institut der Universität Oslo kamen. Sodann folgten wässrige Erdproben, von denen er annahm, dass sie keine Lebensformen enthielten und erkannte in den Proben ebenfalls kleine bewegliche Partikel (offenbar Einzeller und größere Bakterien). In einer getrennten Probe fügte er Gelatine und Kaliumchlorid hinzu. Bei anderen Proben gab er Cholesterin, Lezithin, Milch, Fleisch, Kohle oder Eier hinzu. Seine Experimente erinnern an alte alchemistische Experimente zur Abiogenese vergangener Jahrhunderte.
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Um der Hypothese zu begegnen, dass bereits vorhandene Lebensformen unter Wasserzufuhr lediglich wachsen würden, machte er auch Beobachtungen an 30 Minuten lang gekochten, und somit (weitgehend) sterilisierten Proben in abgeschlossenen Behältern. Hierbei beobachtete er direkt nach dem Erhitzen sogar eine Zunahme der Bewegung kleinster Partikel (von ihm als Pseudoamöben bezeichnet), die offenbar auf die hohe Resttemperatur zurückzuführen ist, die zu einer passiven Bewegung von Partikeln führt. Diese Pseudo-Amöben sind nach Reich ebenfalls Bione.
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Um der Hypothese zu begegnen, dass bereits vorhandene Lebensformen unter Wasserzufuhr lediglich wachsen würden, machte er auch Beobachtungen an 30 Minuten lang gekochten, und somit (weitgehend) sterilisierten Proben in abgeschlossenen Behältern. Hierbei beobachtete er direkt nach dem Erhitzen sogar eine Zunahme der Bewegung kleinster Partikel (von ihm als Pseudoamöben bezeichnet), die offenbar auf die hohe Resttemperatur zurückzuführen ist, die zu einer passiven Bewegung von Partikeln führt. Diese Pseudoamöben sind nach Reich ebenfalls Bione.
    
Aus seiner aus den Bionexperimenten abgeleiteten Ansicht, dass Amöben aus Gras entstehen würden, leitete er ab, dass auf die gleiche Weise die ersten Amöben sich auf der Erde gebildet hätten. Einzeller würden sich also aus Pflanzenzellen bilden können. Wie sich aus Bionen aber deutlich größere Organismen bilden sollen, erläutert Reich nicht. Ähnliche, inzwischen widerlegte, Vorstellungen sind seit den 1920er Jahren von Enderlein bekannt: Aus unbelebten ''Protiten'' würden sich Bakterien bilden und diese könnten sich zu Pilzen umwandeln.
 
Aus seiner aus den Bionexperimenten abgeleiteten Ansicht, dass Amöben aus Gras entstehen würden, leitete er ab, dass auf die gleiche Weise die ersten Amöben sich auf der Erde gebildet hätten. Einzeller würden sich also aus Pflanzenzellen bilden können. Wie sich aus Bionen aber deutlich größere Organismen bilden sollen, erläutert Reich nicht. Ähnliche, inzwischen widerlegte, Vorstellungen sind seit den 1920er Jahren von Enderlein bekannt: Aus unbelebten ''Protiten'' würden sich Bakterien bilden und diese könnten sich zu Pilzen umwandeln.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
*http://martin.parasitology.mcgill.ca/jimspage/biol/Amoeba.htm Biologie der Amöben
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* http://martin.parasitology.mcgill.ca/jimspage/biol/Amoeba.htm Biologie der Amöben
*http://www.trettin-tv.de/tamb.htm angebliche Bione (in Wirklichkeit Fett-Tröpfchen der Emulsion Milch)
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* http://www.trettin-tv.de/tamb.htm angebliche Bione (in Wirklichkeit Fett-Tröpfchen der Emulsion Milch)
 
*[http://www.datadiwan.de/netzwerk/index.htm?/harrer/ha_001d_.htm Bernhard Harrer (UKBF Berlin):Kritische Evaluation der Lebensenergie-Forschung von Wilhelm Reich]
 
*[http://www.datadiwan.de/netzwerk/index.htm?/harrer/ha_001d_.htm Bernhard Harrer (UKBF Berlin):Kritische Evaluation der Lebensenergie-Forschung von Wilhelm Reich]
*http://www.psychosomaticmedicine.org/cgi/reprint/5/1/98
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* http://www.psychosomaticmedicine.org/cgi/reprint/5/1/98
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[[category:Orgontheorie]]
 
[[category:Pseudowissenschaft]]
 
[[category:Pseudowissenschaft]]
[[category:Orgontheorie]]
 
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