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'''Fernheilung''' (engl. ''distant healing'', remote healing'') bezeichnet den [[pseudomedizin]]ischen Versuch, die Heilung eines Menschen aus räumlicher Distanz durch [[Geistheilung]] zu bewirken. Fernheilungen gehören zur Gruppe der „kontaktlosen“ Geistheilung. ref>H. Walach, ''Verfahren der Komplementärmedizin. Heilung durch Gebet und geistiges Heilen - Ein Beitrag zur Diskussion'', Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Springer Berlin / Heidelberg, ISSN 1436-9990, Heft 49, 8, August 2006. Seiten 788-795, DOI 10.1007/s00103-006-0009-5. [http://www.siib.org/authoring/283-SIIB/version/default/part/AttachmentData/data/2006_Heilen_Walach%20%282%29.pdf PDF]</ref>
Trotz zahlreicher Untersuchungen, ist es bislang nicht gelungen einen Nachweis der Wirksamkeit von Fernheilung auf wissenschaftliche Weise zu zeigen, die über den [[Placebo]]effekt hinausgingen.<ref>M. Ebnetera, M. Binderb, R. Sallera: Fernheilung und klinische Forschung, Forschende Komplementärmedizin und Klassische Naturheilkunde 2001;8:274-287, DOI: 10.1159/000057237</ref> Noch ist ein etwaiger Wirkmechanismus bekannt geworden.
Fernheilungen spielten und spielen auch weiter eine bedeutende Rolle bei gläubigen Menschen, als [[Gebetsheilung]]. Gebete zur eigenen Heilung und zur Heilung einer anderen Person sind in vielen Religionen verbreitet, auch als Form einer Gebetsfernheilung.<ref>Ferngren GB (1992) Early Christianity as a religion of healing. Bulle History Med 66: 1–15</ref> Ein Bericht über eine typische Fernheilung findet sich besipielsweise in der christlichen Bibel im "Neuen Testament" (Befreiung der Tochter des kanaanäischen Weibes von einem bösen Geist<ref>Mk 7,24-30 und Mt 15,21-28</ref>. Fernheilungsberichte findet sich auch im Judentum.
Mit Fernheilung im gemeinten Sinne sich keine ärztlichen Fachberatungen in besonderen Situationen gemeint. So wird Schiffsbesatzungen oder entfernten Experditionsteams eine telefonische Unterstützung im Notfall geboten. Auch gibt es telefonische Gift- und Pilznotrufdienste, die von spezialisierten Ärzten bestimmter Krankenhäuser angeboten werden.
==Erscheinungsformen==
Die verschiedenen Formen der Distanzheilung können unterschieden werden in:
*Ferngebetsheilung, Fürbitten und Anrufungen von Göttern und Geistern (distant intercessory
prayer)
*Fernheilung durch Gebetsgruppen religiöser Gruppen oder neureligiöser Sekten. Auch als kommerzielle Internetprojekte.
*Heilungsversuche anhand von Fotographien der zu behandelnden Person, durch Visualisierungen des Patienten. Der Heiler versucht sich die zu behandelnde Person im Geiste vorzustellen und nimmt im Geiste „Krankheitselemente“ aus seinem Bild fort, lässt heilendes Licht ins vorgestellte Bild fließen oder lässt „positive Energien“ auf ihn einströmen.
*Fernheilung als „Kanal“ einer „göttlichen“ oder „übernatürlichen“ Heilenergie.
*[[Homöopathie|homöopathische]] Fernheilung. Von [[Samuel Hahnemann99 ist ein Brief bekannt (an Freiherr von Reichenbach vom 28.2.1829) in dem er von einer homöopathischen Fernbehandlung spricht.<ref>Habacher M. Homöopathische Fernbehandlung durch Samuel Hahnemann. Medizinhist J. 1980;15(4):385-91. PMID: 11610925</ref>
==Forschung zum Thema==
Zum Thema liegen zahlreiche Untersuchungen und Übersichtsarbeiten vor.
Einerseits sind Stimmen zu hören gewesen, die jegliche experimentelle Untersuchung von Fernheilung aus ethischen Gründen ablehnt<ref>Chibnall JT, Jeral JM, Cerullo MA (2001), ''Experiments on distant intercessory prayer. God, science, and the lesson of Massah.'' Arch Internal
Med 161: 2529–2536</ref>, andererseits wurden auch Fernheilungsversuche (Fürbitte-Gebete) ohne ansonsten vorgeschriebene Aufklärung und Einwilligungserklärung an Patienten durchgeführt, da davon ausgegangen wurde dass ja (das in den USA sehr populäre) Beten in jedem Falle keine schädliche Wirkung haben könne.
==Quellennachweise==
<references/>