Mit Hilfe des nachfolgenden Mongolenfürsten Gushri Chan entledigte sich die Gelugpa zwischen 1639 und 1642 sämtlicher innenpolitischer Widersacher. Angehörige anderer Schulen wurden zu tausenden erschlagen, eingekerkert oder vertrieben, man eignete sich ihren Besitz an, verbot ihre Lehre, verbrannte ihre Schriften. Gushri Khan ernannte Lobsang Gyatso (1617-1682), der bereits als Fünfter Dalai Lama inthronisiert war, zur höchsten geistlichen und weltlichen Autorität des Landes; er selbst behielt die militärische Suzeränität. Lobsang Gyatso entwickelte in der Folge jene absolutistische Hierokratie – ein diktatorisches Regime mit feudaler Leibeigenschaftsordnung und gnadenloser Ausbeutung der Massen –, wie sie bis zum Einmarsch der Chinesen im Jahre 1950 Bestand hatte. Unter seiner Herrschaft wurde auch das größenwahnsinnige Bauvorhaben des Potala-Palastes in Lhasa begonnen. | Mit Hilfe des nachfolgenden Mongolenfürsten Gushri Chan entledigte sich die Gelugpa zwischen 1639 und 1642 sämtlicher innenpolitischer Widersacher. Angehörige anderer Schulen wurden zu tausenden erschlagen, eingekerkert oder vertrieben, man eignete sich ihren Besitz an, verbot ihre Lehre, verbrannte ihre Schriften. Gushri Khan ernannte Lobsang Gyatso (1617-1682), der bereits als Fünfter Dalai Lama inthronisiert war, zur höchsten geistlichen und weltlichen Autorität des Landes; er selbst behielt die militärische Suzeränität. Lobsang Gyatso entwickelte in der Folge jene absolutistische Hierokratie – ein diktatorisches Regime mit feudaler Leibeigenschaftsordnung und gnadenloser Ausbeutung der Massen –, wie sie bis zum Einmarsch der Chinesen im Jahre 1950 Bestand hatte. Unter seiner Herrschaft wurde auch das größenwahnsinnige Bauvorhaben des Potala-Palastes in Lhasa begonnen. |