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| [[image:andreasmoritz.jpg|thumb]] | | [[image:andreasmoritz.jpg|thumb]] |
− | '''Andreas Moritz''' (geb. 1954) ist ein in Deutschland geborener Buchautor [[Alternativmedizin|alternativmedizinischer]] Themen, [[Iridologie|Iridologe]] und [[Impfgegner]], der in eigenen Werken durch abwegige Ansichten zu Krebs und einer [[Leberreinigung]] auf sich aufmerksam macht. Im Eigenverständnis sieht sich Moritz als ''medical intuitive, practitioner of Ayurveda, Iridology, Shiatsu and Vibrational Medicine'' und bezeichnet sich als ''doctor of Ayurveda''<ref>http://ener-chi.com/about.htm</ref>. Moritz gibt an Meditationslehrer gewesen zu sein und in Neuseeland und Indien sich mit [[Ayurveda]] beschäftigt zu haben. Seit 1998 lebt Moritz in Greer (South Carolina - USA) und gilt neben seiner Leberreinigungsmethode auch als Erfinder einer "Ener-Chi Art" - Kunst (Ener-Chi Wellness Center, LLC) bei der der Anblick von bestimmten Ölgemälden heilende Effekte auslöse, sowie einer "Sacred Santèmony – Divine Chanting" - Methode, bei der ''heilende Töne'' eingesetzt werden um störende [[Akasha-Chronik]]-Einträge ''zu löschen''. | + | '''Andreas Moritz''' (geb. 1954) ist ein in Deutschland geborener Buchautor [[Alternativmedizin|alternativmedizinischer]] Themen, [[Iridologie|Iridologe]] und [[Impfgegner]], der in eigenen Werken durch abwegige Ansichten zu Krebs und einer [[Leberreinigung]] auf sich aufmerksam macht. Im Eigenverständnis sieht sich Moritz als ''medical intuitive, practitioner of Ayurveda, Iridology, Shiatsu and Vibrational Medicine'' und bezeichnet sich als ''doctor of Ayurveda''<ref>http://ener-chi.com/about.htm</ref>. Moritz gibt an, Meditationslehrer gewesen zu sein und sich in Neuseeland und Indien mit [[Ayurveda]] beschäftigt zu haben. Seit 1998 lebt Moritz in Greer (South Carolina - USA) und gilt neben seiner Leberreinigungsmethode auch als Erfinder einer "Ener-Chi Art" - Kunst (Ener-Chi Wellness Center, LLC) bei der der Anblick von bestimmten Ölgemälden heilende Effekte auslöse, sowie einer "Sacred Santèmony – Divine Chanting" - Methode, bei der ''heilende Töne'' eingesetzt werden um störende [[Akasha-Chronik]]-Einträge ''zu löschen''. |
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| In seinem Werk ''Krebs ist keine Krankheit - Krebs ist ein Überlebensmechanismus'' versucht Moritz die Krebserkrankung als ''physisches Symptom verzweifelter Versuche des Körpers, spezifische und lebenszerstorende Ursachen zu beseitigen'' plausibel zu machen. Die Krankheit Krebs sei in Wirklichkeit ein Versuch des Körpers "Leben zu retten" und 95% aller Krebserkrankungen würden sowieso spontan ausheilen, wenn man nicht eine medizinische Therapie anwenden würde, die die unterstellte Selbstheilung behindere. Analoge Hypothesen sind vom deutschen Wunderheiler [[Ryke Geerd Hamer]] und seiner [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]], [[Metamedizin]] und ähnlichen [[Pseudomedizin|pseudomedizinischen]] Methoden bekannt. | | In seinem Werk ''Krebs ist keine Krankheit - Krebs ist ein Überlebensmechanismus'' versucht Moritz die Krebserkrankung als ''physisches Symptom verzweifelter Versuche des Körpers, spezifische und lebenszerstorende Ursachen zu beseitigen'' plausibel zu machen. Die Krankheit Krebs sei in Wirklichkeit ein Versuch des Körpers "Leben zu retten" und 95% aller Krebserkrankungen würden sowieso spontan ausheilen, wenn man nicht eine medizinische Therapie anwenden würde, die die unterstellte Selbstheilung behindere. Analoge Hypothesen sind vom deutschen Wunderheiler [[Ryke Geerd Hamer]] und seiner [[Germanische Neue Medizin|Germanischen Neuen Medizin]], [[Metamedizin]] und ähnlichen [[Pseudomedizin|pseudomedizinischen]] Methoden bekannt. |
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| Der Physiologe Jone war nie therapeutisch oder der klinischen Onkologie forschend tätig<ref>http://www.users.on.net/~pmoran/cancer/hardin_jones_and_cancer.htm</ref> und arbeitete über statistische Fragen für die damalige "Atomic Energy Commission" in Berkeley. | | Der Physiologe Jone war nie therapeutisch oder der klinischen Onkologie forschend tätig<ref>http://www.users.on.net/~pmoran/cancer/hardin_jones_and_cancer.htm</ref> und arbeitete über statistische Fragen für die damalige "Atomic Energy Commission" in Berkeley. |
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− | Zitate von Jones beziehen sich auf einen Vortrag von Jones aus dem Jahre 1956<ref>Jones H. B. Demographic consideration of the cancer problem. Transactions, New York Academy of Science, 1956, series 2, v. 18, Seiten 298 - 333, PMID: 13312067</ref>, also von vor über 50 Jahren, als beispielsweise die Chemotherapie noch in den Kinderschuhen steckte. Der Jones-Artikel von 1956 enthält mehrere statistische Angaben über unbehandelte und behandelte Krebspatienten, häufig auf Brustkrebs bezogen. Jones kommt im Artikel wörtlich zur Ansicht, dass ..''It is most likely that, in terms of life expectancy, the chance of survival is no better with than without treatment, and there is the possibility that treatment may make the survival time of cancer less" (Seite 331 des Artikels). Weiter geht Jones nicht mit seinen Angaben. Er belegt auch nicht seine Ansicht, dass behandelte Krebspatienten eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit hätten. Von ihm zitierte Arbeiten stammten aus den Jahren 1926 und zweimal aus dem Jahre 1937. Aber selbst diese alten Arbeiten aus der Zeit vor 1956 (mit 651, 100, 64 und 100 Fällen) widerlegen seine Ansicht. Es handelte sich nicht um kontrollierte Studien wie sie erst Jahrzehnte später üblich wurden. Jones stellte auch eine Regel auf, nach der bei sämtlichen Krebsarten die Sterberate über die Zeit konstant bleibe (''the death rate for all kinds of cancer remains nearly fixed from the moment when cancer is identified" (Seite 314). Die Theorie wurde auch als das "The Hardin Jones Principle" bezeichnet und beispielsweise von Linus Pauling 1989 zitiert. Heute ist bekannt, dass diese vereinfachende Regel nicht zutrifft - verschiedene Krebsarten zeigen auch unterschiedliche Überlebenskurven. | + | Zitate von Jones beziehen sich auf einen Vortrag von Jones aus dem Jahre 1956<ref>Jones H. B. Demographic consideration of the cancer problem. Transactions, New York Academy of Science, 1956, series 2, v. 18, Seiten 298 - 333, PMID: 13312067</ref>, also von vor über 50 Jahren, als beispielsweise die Chemotherapie noch in den Kinderschuhen steckte. Der Jones-Artikel von 1956 enthält mehrere statistische Angaben über unbehandelte und behandelte Krebspatienten, häufig auf Brustkrebs bezogen. Jones kommt im Artikel wörtlich zur Ansicht, dass ..''It is most likely that, in terms of life expectancy, the chance of survival is no better with than without treatment, and there is the possibility that treatment may make the survival time of cancer less" (Seite 331 des Artikels). Weiter geht Jones nicht mit seinen Angaben. Er belegt auch nicht seine Ansicht, dass behandelte Krebspatienten eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit hätten. Von ihm zitierte Arbeiten stammten aus den Jahren 1926 und zweimal aus dem Jahre 1937. Aber selbst diese alten Arbeiten aus der Zeit vor 1956 (mit 651, 100, 64 und 100 Fällen) widerlegen seine Ansicht. Es handelte sich nicht um kontrollierte Studien wie sie erst Jahrzehnte später üblich wurden. Jones stellte auch eine Regel auf, nach der bei sämtlichen Krebsarten die Sterberate über die Zeit konstant bleibe (''the death rate for all kinds of cancer remains nearly fixed from the moment when cancer is identified" (Seite 314). Die Theorie wurde auch als das "The Hardin Jones Principle" bezeichnet und beispielsweise von Linus Pauling 1989 zitiert. Heute ist bekannt, dass diese vereinfachende Regel nicht zutrifft - verschiedene Krebsarten zeigen auch unterschiedliche Überlebenskurven. |
| Die Angaben von Jones sind auf die heutige Situation bezogen falsch. Ende der fünfziger Jahre lag die 5-Jahresüberlebensprognose noch bei 25%, heute liegt sie in Industriestaaten bei über 80% (so für das Jahr 2003 in den USA<ref> Jemal A, Thomas A, Murray T, Thun M. Cancer statistics, 2002. CA Cancer J Clin. 2002: 23-47 Also: Weir HK, Thun MJ, Hankey BF, Ries LA, Howe HL, Wingo PA, Jemal A, Ward E, Anderson RN, Edwards BK Annual report to the nation on the status of cancer, 1975-2000, featuring the uses of surveillance data for cancer prevention and control. J Natl Cancer Inst. 2003 Sep 3;95(17):1276-99</ref>), auch wenn man berücksichtigt dass heute Brustkrebs (z.B. wegen Vorsorgemassnahmen) früher diagnostiziert wird. | | Die Angaben von Jones sind auf die heutige Situation bezogen falsch. Ende der fünfziger Jahre lag die 5-Jahresüberlebensprognose noch bei 25%, heute liegt sie in Industriestaaten bei über 80% (so für das Jahr 2003 in den USA<ref> Jemal A, Thomas A, Murray T, Thun M. Cancer statistics, 2002. CA Cancer J Clin. 2002: 23-47 Also: Weir HK, Thun MJ, Hankey BF, Ries LA, Howe HL, Wingo PA, Jemal A, Ward E, Anderson RN, Edwards BK Annual report to the nation on the status of cancer, 1975-2000, featuring the uses of surveillance data for cancer prevention and control. J Natl Cancer Inst. 2003 Sep 3;95(17):1276-99</ref>), auch wenn man berücksichtigt dass heute Brustkrebs (z.B. wegen Vorsorgemassnahmen) früher diagnostiziert wird. |
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| ==Quellenangaben== | | ==Quellenangaben== |
| <references/> | | <references/> |
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