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| =="Leberreinigung" nach Andreas Moritz== | | =="Leberreinigung" nach Andreas Moritz== |
| Nach Moritz sollen die meisten Erwachsenen der industrialisierten Welt, und vor allem diejenigen, die unter chronischen Krankheiten wie Herzerkrankungen, Arthritis, Diabetes, Krebs oder MS leiden, Hunderte, wenn nicht Tausende von Gallensteinen haben, die die Gallengänge der Leber blockieren sollen. Nach seiner Moritz-Methode einer so genannten [[Leberreinigung]] (auch bekannt nach der verstorbenen [[Hulda Clark]]) soll der Anwender sechs Tage lang je einen Liter Apfelsaft trinken, Magnesiumsulfat (Bittersalz, Epsom-Salz oder Epsomit) und 1/8 Liter Olivenöl trinken. Hinzu kommen Grapefruitsaft oder Zitronen und Orangen. Die Fruchtsäfte sollen dabei aus dem Darm in die Leber gelangen und dort Gallensteine aufweichen und sie dadurch abfließbar machen. Um eine Unterkühlung der Leber zu vermeiden, solle auf kalte oder gefrorene Nahrungsmittel verzichtet werden. Bei Anwendung dieser Ernährung soll es zum Erscheinen von "hunderten kleinen Gallensteinen" und "Toxinen" unbekannter Art im Stuhl kommen. Die "Steinchen" sollen dabei bis etwa 3 cm groß sein und in der Toilette "aufschwimmen". | | Nach Moritz sollen die meisten Erwachsenen der industrialisierten Welt, und vor allem diejenigen, die unter chronischen Krankheiten wie Herzerkrankungen, Arthritis, Diabetes, Krebs oder MS leiden, Hunderte, wenn nicht Tausende von Gallensteinen haben, die die Gallengänge der Leber blockieren sollen. Nach seiner Moritz-Methode einer so genannten [[Leberreinigung]] (auch bekannt nach der verstorbenen [[Hulda Clark]]) soll der Anwender sechs Tage lang je einen Liter Apfelsaft trinken, Magnesiumsulfat (Bittersalz, Epsom-Salz oder Epsomit) und 1/8 Liter Olivenöl trinken. Hinzu kommen Grapefruitsaft oder Zitronen und Orangen. Die Fruchtsäfte sollen dabei aus dem Darm in die Leber gelangen und dort Gallensteine aufweichen und sie dadurch abfließbar machen. Um eine Unterkühlung der Leber zu vermeiden, solle auf kalte oder gefrorene Nahrungsmittel verzichtet werden. Bei Anwendung dieser Ernährung soll es zum Erscheinen von "hunderten kleinen Gallensteinen" und "Toxinen" unbekannter Art im Stuhl kommen. Die "Steinchen" sollen dabei bis etwa 3 cm groß sein und in der Toilette "aufschwimmen". |
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| + | ==Die Hardin Jones Behauptungen== |
| + | Auf einer Vielzahl von alternativmedizinischen Internet-Webseiten können Aussagen gefunden, nach denen Krebspatienten die keine konventionelle Therapie wählen eine vierfach grössere Chance hätten ihre Krankheit zu überleben als die behandelten Patienten. Eine Krebstherapie hätte demnach nicht nur keinen Nutzen, sondern hätte demnach sogar schädigende Folgen. Im englischen Sprachraum wird der Physiologe Hardin Jones als "a prominent cancer researcher" an der University of California (sowohl Berkeley als auch Davis) zitiert: ''My studies have proved conclusively that cancer patients who refuse chemotherapy and radiation actually live up to four times longer than treated cases." Derartige Aussagen werden meist in einem Zusammenhang mit der Aufforderung verbreitet bei Krebs konventionelle Therapien zu meiden. |
| + | Was ist dran an derartigen Angaben ? |
| + | Der Physiologe Jone war nie therapeutisch oder der klinischen Onkologie forschend tätig<ref>http://www.users.on.net/~pmoran/cancer/hardin_jones_and_cancer.htm</ref> und arbeitete über statistische Fragen für die damalige "Atomic Energy Commission" in Berkeley. |
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| + | Zitate von Jones beziehen sich auf einen Vortrag von Jones aus dem jahre 1956<ref>Jones H. B. Demographic consideration of the cancer problem. Transactions, New York Academy of Science, 1956, series 2, v. 18, Seiten 298 - 333, PMID: 13312067</ref>, also von vor über 50 Jahren, als beispielsweise die Chemotherapie noch in den Kinderschuhen steckte. Der Jones-Artikel von 1956 enthält mehrere statistische Angaben über unbehandelte und behandelte Krebspatienten, häufig auf Brustkrebs bezogen. Jones kommt im Artikel wörtlich zur Ansicht, dass ..''It is most likely that, in terms of life expectancy, the chance of survival is no better with than without treatment, and there is the possibility that treatment may make the survival time of cancer less" (Seite 331 des Artikels). Weiter geht Jones nicht mit seinen Angaben. Er belegt auch nicht seine Ansicht, dass behandelte Krebspatienten eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit hätten. Von ihm zitierte Arbeiten stammten aus den Jahren 1926 und zweimal aus dem Jahre 1937. Aber selbst diese alten Arbeiten aus der Zeit vor 1956 (mit 651, 100, 64 und 100 Fällen) widerlegen seine Ansicht. Es handelte sich nicht um kontrollierte Studien wie sie erst Jahrzehnte später üblich wurden. Jones stellte auch eine Regel auf, nach der bei sämtlichen Krebsarten die Sterberate über die Zeit konstant bleibe (''the death rate for all kinds of cancer remains nearly fixed from the moment when cancer is identified" (Seite 314). Die Theorie wurde auch als das "The Hardin Jones Principle" bezeichnet und beispielsweise von Linus Pauling 1989 zitiert. Heute ist bekannt, dass diese vereinfachende Regel nicht zutrifft - verschiedene Krebsarten zeigen auch unterschiedliche Überlebenskurven. |
| + | Die Angaben von Jones sind auf die heutige Situation bezogen falsch. Ende der fünfziger Jahre lag die 5-Jahresüberlebensprognose noch bei 25%, heute liegt sie in Industriestaaten bei über 80% (so für das Jahr 2003 in den USA<ref> Jemal A, Thomas A, Murray T, Thun M. Cancer statistics, 2002. CA Cancer J Clin. 2002: 23-47 Also: Weir HK, Thun MJ, Hankey BF, Ries LA, Howe HL, Wingo PA, Jemal A, Ward E, Anderson RN, Edwards BK Annual report to the nation on the status of cancer, 1975-2000, featuring the uses of surveillance data for cancer prevention and control. J Natl Cancer Inst. 2003 Sep 3;95(17):1276-99</ref>), auch wenn man berücksichtigt dass heute Brustkrebs (z.B. wegen Vorsorgemassnahmen) früher diagnostiziert wird. |
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| ==Quellenangaben== | | ==Quellenangaben== |
| <references/> | | <references/> |