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'''HIV/AIDS-Leugner''', entweder als Einzelperson oder Organisation auftretend, bezweifeln die Existenz des humanen Immundefizienz-Virus (HIV) bzw. den Zusammenhang zwischen dem erworbenen Immunschwächesyndrom (''acquired immunodeficiency syndrome'', AIDS) und der Infektion durch das Virus. Die pathogenetische Rolle von HIV ist dabei wissenschaftlich nachgewiesen. Zu den bedeutendsten und lautesten HIV/AIDS-Leugnern gehört die ''Perth-Group'' und HEAL (Health Education AIDS Liason).
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==Einleitung==
 
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[[image:DenyingAIDS.jpg|thumb]]
 
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Obwohl die pathogenetische Rolle des HI-Virus inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen ist, gibt es eine Reihe von Einzelpersonen und Organisationen die dies als '''HIV/AIDS-Leugner''' anzweifeln. Dazu gehört die ''Perth-Group'' und HEAL (Health Education AIDS Liason).
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Infektionen mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV) sind seit Jahrzehnten ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft geworden. Die durch das Virus erzeugte Erkrankung Aquired Immuno Deficiency Syndrom (AIDS) wird immer bedeutsamer und stellt einen erheblichen Kostenfaktor im Gesundheitswesen dar.
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Die Infektion mit HIV führt nach einer meist mehrjährigen Inkubationszeit zu AIDS, einer unheilbaren Immunschwächekrankheit. In den letzten 25 Jahren hat sich die Verbreitung von HIV zu einer Pandemie entwickelt, an der bereits mehrere Millionen Menschen gestorben sind.  
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Viele HIV-Infizierte sind verzweifelt, weil es bis heute keine, das Virus eliminierende, Therapie gibt. Psychosekten wie [[Scientology]], Anhänger der UrMedizin nach [[Franz Konz]] und andere Psychogruppen, wie auch diverse Quacksalber, versuchen, diese Verzweifelung für ihre Zwecke auszunutzen. Sie verbreiten im World Wide Web und auch im Usenet [[Verschwörungstheorie]]n über AIDS und auch die Behauptung, dass es kein HI-Virus gäbe oder dass es kein AIDS erzeuge. Diese wirren Theorien dienen dem Filtern potentieller Anhänger [[Esoterik|esoterisch]] angehauchter Irrlehren. Wer diesen Unsinn glaubt, ist auch bereit, größeren Unfug zu akzeptieren und dafür den letzten Cent auszugeben. Nachfolgend sollen einige dieser Behauptungen, die der sogenannten 'HEAL-Szene' zugeordnet werden können, widerlegt werden.
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Viele HIV-Infizierte sind verzweifelt, weil es für die Krankheit bis heute keine Heilung gibt. Psychosekten wie [[Scientology]], Anhänger der UrMedizin nach [[Franz Konz]] und andere Psychogruppen, und diverse Quacksalber versuchen, diese Verzweifelung für ihre Zwecke auszunutzen. Sie verbreiten im World Wide Web und auch im Usenet [[Verschwörungstheorie]]n über AIDS und auch die Behauptung, dass es kein HI-Virus gäbe oder dass es kein AIDS erzeuge. Diese wirren Theorien dienen dem Filtern potentieller Anhänger [[Esoterik|esoterisch]] angehauchter Irrlehren. Wer diesen Unsinn glaubt, ist auch bereit, größeren Unfug zu akzeptieren und dafür den letzten Cent auszugeben. Nachfolgend sollen einige dieser Behauptungen, die der sogenannten 'HEAL-Szene' zugeordnet werden können, widerlegt werden.
    
In der Erklärung von Durban fassten einige Tausend Wissenschaftler im Jahre 2000 ihre Auffassung zu der Position der AIDS-Leugner wie folgt zusammen: ''HIV verursacht AIDS. Es ist unglücklich, dass einige wenige weiter die Beweise leugnen. Diese Position wird unzählige Menschenleben kosten.'' <ref>The Durban Declaration. In: Nature. 406, Nr. 6791, 2000, S. 15-6</ref>
 
In der Erklärung von Durban fassten einige Tausend Wissenschaftler im Jahre 2000 ihre Auffassung zu der Position der AIDS-Leugner wie folgt zusammen: ''HIV verursacht AIDS. Es ist unglücklich, dass einige wenige weiter die Beweise leugnen. Diese Position wird unzählige Menschenleben kosten.'' <ref>The Durban Declaration. In: Nature. 406, Nr. 6791, 2000, S. 15-6</ref>
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Im Jahr 1984 war die Wahrscheinlichkeit für unverheiratete Männer, an KS zu erkranken, mehr als 2.000-mal so hoch wie in den Jahren 1973 bis 1979 <ref>Williams CKO: AIDS-associated cancers. In: Essex M, et al., eds. AIDS in Africa. New York: Raven Press, 325-71, 1994</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 36693 Patienten mit der endgültigen Diagnose Kaposi-Sarkom gemeldet <ref>CDC: HIV/AIDS surveillance report, 1994 year-end edition. 6(no.2), 1995a</ref>.
 
Im Jahr 1984 war die Wahrscheinlichkeit für unverheiratete Männer, an KS zu erkranken, mehr als 2.000-mal so hoch wie in den Jahren 1973 bis 1979 <ref>Williams CKO: AIDS-associated cancers. In: Essex M, et al., eds. AIDS in Africa. New York: Raven Press, 325-71, 1994</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 36693 Patienten mit der endgültigen Diagnose Kaposi-Sarkom gemeldet <ref>CDC: HIV/AIDS surveillance report, 1994 year-end edition. 6(no.2), 1995a</ref>.
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Pneumocystis carinii-Pneumonie (PCP) ist eine Lungeninfektion, die durch einen Erreger ausgelöst wird, dem viele Menschen ausgesetzt sind, ohne jemals zu erkranken. PCP war vor 1981 bei Menschen ohne immunsuppressive Therapie und ohne extremste Mangelernährung (z.B. europäische Kinder nach dem zweiten Weltkrieg) extrem selten <ref>Walzer PD: Pneumocystis carinii. In: Mandell GL, et al., eds. Principles and Practices of Infectious Diseases; 3rd ed. New York: Churchill Livingstone, S. 2103-10, 1990</ref>. Eine Untersuchung im Jahr 1967 erbrachte nur 107 Fälle von PCP in der medizinischen Literatur, praktisch alle unter immunsuppressiven Bedingungen <ref>Le Clair RA: Descriptive epidemiology of interstitial pneumocystic pneumonia. An analysis of 107 cases from the United States, 1955-1967. Am Rev Respir Dis, 99, 542-547, 1969</ref>. Seit 1967 konnte die Substanz Pentamidine-Isethionate, damals die einzig empfohlene Therapiemöglichkeit für PCP, in den USA wegen der Seltenheit der Erkrankung nur über das CDC bezogen werden. Dort begann man, Daten über jeden PCP-Fall im Land zu sammeln. Nach einer Auswertung aller Anforderungen für Pentamidine in den Jahren 1967 bis 1970, wurde nur ein einziger Fall von PCP gefunden, in welchem keine immunsuppressiven Bedingungen bekannt waren <ref>Walzer PD, Perl DP, Krogstad DG, Rawson PG, Schultz MG: Pneumocystis carinii pneumonia in the United States. Epidemiologic, diagnostic and clinical features. Ann Intern Med, 80, 83-93, 1974</ref>. In der Zeit direkt vor den Anfängen von AIDS, von Januar 1976 bis Juni 1980, gab es nur eine einzige Anforderung für Pentamidine, um einen Erwachsenen mit PCP ohne Begleiterkrankung zu behandeln <ref>CDC: task force on Kaposi's sarcoma and opportunistic infections. N Engl J Med, 306, 248-252, 1982b</ref>. Allein 1981 hingegen wurden 42 Anforderungen für Pentamidine registriert, um Patienten ohne bekannte Immunschädigung zu behandeln <ref>CDC: task force on Kaposi's sarcoma and opportunistic infections. N Engl J Med, 306, 248-252, 1982b</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 127626 Patienten mit der endgültigen Diagnose PCP gemeldet <ref>CDC: HIV/AIDS surveillance report, 1994 year-end edition. 6(no.2), 1995a</ref>.
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Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PCP) ist eine Lungeninfektion, die durch einen Erreger ausgelöst wird, dem viele Menschen ausgesetzt sind, ohne jemals zu erkranken. PCP war vor 1981 bei Menschen ohne immunsuppressive Therapie und ohne extremste Mangelernährung (z.B. europäische Kinder nach dem zweiten Weltkrieg) extrem selten <ref>Walzer PD: Pneumocystis carinii. In: Mandell GL, et al., eds. Principles and Practices of Infectious Diseases; 3rd ed. New York: Churchill Livingstone, S. 2103-10, 1990</ref>. Eine Untersuchung im Jahr 1967 erbrachte nur 107 Fälle von PCP in der medizinischen Literatur, praktisch alle unter immunsuppressiven Bedingungen <ref>Le Clair RA: Descriptive epidemiology of interstitial pneumocystic pneumonia. An analysis of 107 cases from the United States, 1955-1967. Am Rev Respir Dis, 99, 542-547, 1969</ref>. Seit 1967 konnte die Substanz Pentamidine-Isethionate, damals die einzig empfohlene Therapiemöglichkeit für PCP, in den USA wegen der Seltenheit der Erkrankung nur über das CDC bezogen werden. Dort begann man, Daten über jeden PCP-Fall im Land zu sammeln. Nach einer Auswertung aller Anforderungen für Pentamidine in den Jahren 1967 bis 1970, wurde nur ein einziger Fall von PCP gefunden, in welchem keine immunsuppressiven Bedingungen bekannt waren <ref>Walzer PD, Perl DP, Krogstad DG, Rawson PG, Schultz MG: Pneumocystis carinii pneumonia in the United States. Epidemiologic, diagnostic and clinical features. Ann Intern Med, 80, 83-93, 1974</ref>. In der Zeit direkt vor den Anfängen von AIDS, von Januar 1976 bis Juni 1980, gab es nur eine einzige Anforderung für Pentamidine, um einen Erwachsenen mit PCP ohne Begleiterkrankung zu behandeln <ref>CDC: task force on Kaposi's sarcoma and opportunistic infections. N Engl J Med, 306, 248-252, 1982b</ref>. Allein 1981 hingegen wurden 42 Anforderungen für Pentamidine registriert, um Patienten ohne bekannte Immunschädigung zu behandeln <ref>CDC: task force on Kaposi's sarcoma and opportunistic infections. N Engl J Med, 306, 248-252, 1982b</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 127626 Patienten mit der endgültigen Diagnose PCP gemeldet <ref>CDC: HIV/AIDS surveillance report, 1994 year-end edition. 6(no.2), 1995a</ref>.
    
Eine andere, sehr seltene opportunistische Erkrankung, die disseminierte Infektion mit dem Mycobacterium avium-Komplex (MAC), wurde ebenfalls sehr häufig bei den ersten AIDS-Patienten gefunden <ref>Zakowski P, Fligiel S, Berlin GW, Johnson L: Disseminated Mycobacterium avium-intracellulare infection in homosexual men dying of acquired immunodeficiency. JAMA, 248, 2980-2982, 1982</ref><ref>Greene JB, Sidhu GS, Lewin S, Levine JF: Mycobacterium-avium-intracellulare: a cause of disseminated life-threatening infection in homosexuals and drug abusers. Ann Intern Med, 97, 539-546, 1982</ref>. Vor 1981 waren in der medizinischen Literatur lediglich 32 Fälle von disseminierter MAC-Infektion bekannt <ref>Masur H: Mycobacterium avium-intracellulare: another scourge for individuals with the acquired immunodeficiency syndrome. JAMA 248, 3013, 1982a</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 28954 AIDS-Patienten mit der endgültigen Diagnose disseminierte MAC-Infektion gemeldet.
 
Eine andere, sehr seltene opportunistische Erkrankung, die disseminierte Infektion mit dem Mycobacterium avium-Komplex (MAC), wurde ebenfalls sehr häufig bei den ersten AIDS-Patienten gefunden <ref>Zakowski P, Fligiel S, Berlin GW, Johnson L: Disseminated Mycobacterium avium-intracellulare infection in homosexual men dying of acquired immunodeficiency. JAMA, 248, 2980-2982, 1982</ref><ref>Greene JB, Sidhu GS, Lewin S, Levine JF: Mycobacterium-avium-intracellulare: a cause of disseminated life-threatening infection in homosexuals and drug abusers. Ann Intern Med, 97, 539-546, 1982</ref>. Vor 1981 waren in der medizinischen Literatur lediglich 32 Fälle von disseminierter MAC-Infektion bekannt <ref>Masur H: Mycobacterium avium-intracellulare: another scourge for individuals with the acquired immunodeficiency syndrome. JAMA 248, 3013, 1982a</ref>. Bis zum 31. Dezember 1994 wurden dem CDC 28954 AIDS-Patienten mit der endgültigen Diagnose disseminierte MAC-Infektion gemeldet.
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