Änderungen

1 Byte hinzugefügt ,  16:33, 29. Okt. 2009
K
Zeile 125: Zeile 125:  
Die Regividerm-Vermarktungsstrategie stieß auf Kritik. Siegfried Throm, Geschäftsführer des Verbands forschender Pharmaunternehmen, sprach in der Sendung ''hart aber fair'' vom 21.&nbsp;Oktober 2009 von einem "genialen Marketing-Coup". Beda Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern, äußerte sich spontan in der Sendung mit den Worten ''"Ein bisschen Avocadoöl mit etwas Vitaminen drin kann diese schweren Krankheiten nicht kurieren. Das ist Betrug. Neurodermitis und Schuppenflechte können nicht geheilt werden"''. Den Doku-Film über die Entstehungsgeschichte verurteilt er: ''"Wenn man anfängt, auf diese Art Wundermittel zu promovieren, spielt man mit den Hoffnungen der Patienten."'' Eine angebliche Wirkung ohne Nebenwirkungen bezeichnete er als ''"verlässliches Warnsignal, wenn jemand versucht, andere Menschen über den Tisch zu ziehen."''<ref>http://hpd.de/node/8050</ref>
 
Die Regividerm-Vermarktungsstrategie stieß auf Kritik. Siegfried Throm, Geschäftsführer des Verbands forschender Pharmaunternehmen, sprach in der Sendung ''hart aber fair'' vom 21.&nbsp;Oktober 2009 von einem "genialen Marketing-Coup". Beda Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern, äußerte sich spontan in der Sendung mit den Worten ''"Ein bisschen Avocadoöl mit etwas Vitaminen drin kann diese schweren Krankheiten nicht kurieren. Das ist Betrug. Neurodermitis und Schuppenflechte können nicht geheilt werden"''. Den Doku-Film über die Entstehungsgeschichte verurteilt er: ''"Wenn man anfängt, auf diese Art Wundermittel zu promovieren, spielt man mit den Hoffnungen der Patienten."'' Eine angebliche Wirkung ohne Nebenwirkungen bezeichnete er als ''"verlässliches Warnsignal, wenn jemand versucht, andere Menschen über den Tisch zu ziehen."''<ref>http://hpd.de/node/8050</ref>
   −
Am 28. Oktober äusserte sich der Pharmakologe und Mitherausgeber des pharmakritischen arznei-telegramms [http://de.wikipedia.org/wiki/Arznei-Telegramm], Peter Schönhöfer zu Regividerm in einem Interview des TV-Senders N3<ref>N3, Sendung ZAPP vom 28.10.2009</ref>. Schönhöfer kam zu einem vernichtenden Urteil: zu kleine Probandenzahl und zu kurze Dauer verhinderten belastbare Aussagen zum Mittel, die Studien reichten zu einer Beurteilung der Wirksamkeit nicht aus. Aussagen im WDR-Film seien ''irreführend''. Schönhöfer deckte zudem auf, dass er schon vor Jahren wegen der rosa Creme von einem WDR-Redakteur angesprochen worden sei und ihn damals vor der Creme gewarnt habe, auf Basis des damaligen Studienstandes. Der Redakteur versprach den Filmautor zu informieren und dieser würde sich bei Schönhöfer melden, was er aber nicht getan habe. Der WDR reagierte auf Schönhöfers Kritik und teilte dem BDR schriftlich lediglich mit: ''wenn der Eindruck entstanden ist, dass tatsächlich allen Patienten auch geholfen werden kann, ist das bedauerlicherweise ein unzutreffender Eindruck''.  
+
Am 28. Oktober äusserte sich der Pharmakologe und Mitherausgeber des pharmakritischen arznei-telegramms [http://de.wikipedia.org/wiki/Arznei-Telegramm], Peter Schönhöfer zu Regividerm in einem Interview von NDR Fernsehen.<ref>NDR, Sendung ZAPP vom 28.10.2009</ref> Schönhöfer kam zu einem vernichtenden Urteil: Zu kleine Probandenzahl und zu kurze Dauer verhinderten belastbare Aussagen zum Mittel, die Studien reichten zu einer Beurteilung der Wirksamkeit nicht aus. Aussagen im WDR-Film seien "irreführend". Schönhöfer deckte zudem auf, dass er schon vor Jahren wegen der rosa Creme von einem WDR-Redakteur angesprochen worden sei und ihn damals vor der Creme gewarnt habe, auf Basis des damaligen Studienstandes. Der Redakteur versprach den Filmautor zu informieren und dieser würde sich bei Schönhöfer melden, was er aber nicht getan habe. Der WDR reagierte auf Schönhöfers Kritik und teilte dem NDR schriftlich lediglich mit: ''"wenn der Eindruck entstanden ist, dass tatsächlich allen Patienten auch geholfen werden kann, ist das bedauerlicherweise ein unzutreffender Eindruck"''.  
    
Am 22.&nbsp;Oktober 2009 meldete sich auch Thomas Schwennesen, der erste Vorsitzender des Deutschen Neurodermitis Bundes, mit einer Pressemeldung ''Wirbel um Regividerm'' zum Thema. In der Stellungnahme sprach Schwennesen im Zusammenhang mit der ARD von einer "völlig kritiklosen PR-Aktionen", und ''"Es ist eine Schande und blanker Zynismus, dass die PR-Einführung eines normalen Hautpflege-Produktes sich der Pharmaschelte als Aufhänger für eigene Geschäfte bedient [...] Beide Erkrankungen haben verschiedene medizinische Therapieansätze sind aber nicht heilbar. Die dargestellte Produktmischung soll nun das alles auch noch ohne Nebenwirkungen schaffen. Pharmakologisch ist die Äußerung unhaltbar, dass ein Produkt wirkt ohne jegliche Nebenwirkung. Die ARD hat mit diesem Beitrag den etwa fünf Millionen Neurodermitikern einen Bärendienst erwiesen und sich selbst journalistisch ins Abseits gestellt.''"<ref>Deutscher Neurodermitis Bund&nbsp;e.V., Thomas Schwennesen, 1.&nbsp;Vorsitzender, Baumkamp&nbsp;18, 22299&nbsp;Hamburg. www.neurodermitis-bund.de. Veröffentlicht von pressrelations: [http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=387661&aktion=jour_pm&quelle=1&utm_source=eurasier1]</ref>
 
Am 22.&nbsp;Oktober 2009 meldete sich auch Thomas Schwennesen, der erste Vorsitzender des Deutschen Neurodermitis Bundes, mit einer Pressemeldung ''Wirbel um Regividerm'' zum Thema. In der Stellungnahme sprach Schwennesen im Zusammenhang mit der ARD von einer "völlig kritiklosen PR-Aktionen", und ''"Es ist eine Schande und blanker Zynismus, dass die PR-Einführung eines normalen Hautpflege-Produktes sich der Pharmaschelte als Aufhänger für eigene Geschäfte bedient [...] Beide Erkrankungen haben verschiedene medizinische Therapieansätze sind aber nicht heilbar. Die dargestellte Produktmischung soll nun das alles auch noch ohne Nebenwirkungen schaffen. Pharmakologisch ist die Äußerung unhaltbar, dass ein Produkt wirkt ohne jegliche Nebenwirkung. Die ARD hat mit diesem Beitrag den etwa fünf Millionen Neurodermitikern einen Bärendienst erwiesen und sich selbst journalistisch ins Abseits gestellt.''"<ref>Deutscher Neurodermitis Bund&nbsp;e.V., Thomas Schwennesen, 1.&nbsp;Vorsitzender, Baumkamp&nbsp;18, 22299&nbsp;Hamburg. www.neurodermitis-bund.de. Veröffentlicht von pressrelations: [http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=387661&aktion=jour_pm&quelle=1&utm_source=eurasier1]</ref>
8.366

Bearbeitungen