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Lügen und Halbwahrheiten sind im Esoterikzirkus normal. So ist die wegen der Bezeichnung ''5 Tibeter'' naheliegende Schlussfolgerung, die Übungen stammten aus Tibet, schlicht falsch. Die Heilslehre ist eine rein westliche Erfindung. James Hilton verfasste ein im Jahre 1933 erschienenes Buch mit dem Titel ''Der verlorene Horizont'', wo er sein Leben in einem fiktiven Kloster namens Shangri-la veröffentlichte. Er prägte mit diesem Roman damals im Westen die Vorstellung von Tibet als einem Ort der Ruhe, der Abgeschiedenheit, der Spiritualität und Ewigkeit. Angesichts der damaligen wirtschaftlichen Depression nach dem Börsencrash kein schlechter Lesestoff, aus dem 1937 sogar ein Film wurde, der eine wahre Shangri-la-Euphorie auslöste (Achim Bayer 1999).
 
Lügen und Halbwahrheiten sind im Esoterikzirkus normal. So ist die wegen der Bezeichnung ''5 Tibeter'' naheliegende Schlussfolgerung, die Übungen stammten aus Tibet, schlicht falsch. Die Heilslehre ist eine rein westliche Erfindung. James Hilton verfasste ein im Jahre 1933 erschienenes Buch mit dem Titel ''Der verlorene Horizont'', wo er sein Leben in einem fiktiven Kloster namens Shangri-la veröffentlichte. Er prägte mit diesem Roman damals im Westen die Vorstellung von Tibet als einem Ort der Ruhe, der Abgeschiedenheit, der Spiritualität und Ewigkeit. Angesichts der damaligen wirtschaftlichen Depression nach dem Börsencrash kein schlechter Lesestoff, aus dem 1937 sogar ein Film wurde, der eine wahre Shangri-la-Euphorie auslöste (Achim Bayer 1999).
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Ein angeblicher Tatsachenbericht, der sich ''Die Fünf Tibeter'' nannte, kam als Taschenbuch Anfang der 1990er Jahre auf den Markt. Dort wurde die Geschichte eines englischen Colonels beschrieben, der das Geheimnis der ewigen Jugend suchte und in diesen fünf Übungen gefunden haben wollte. Dass es diese Romanfigur im wahren Leben nie gab, ist zwar klar, hält aber einen eingefleischten New-Age-Fan nicht davon ab, derartiges zu glauben.
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Ein angeblicher Tatsachenbericht, der sich ''Die Fünf Tibeter'' nannte, kam als Taschenbuch Anfang der 1990er Jahre auf den Markt. Dort wurde die Geschichte eines englischen Colonels beschrieben, der das Geheimnis der ewigen Jugend suchte und in diesen fünf Übungen gefunden haben wollte. Dass es diese Romanfigur im wahren Leben nie gab, ist zwar klar, hält aber einen eingefleischten [[New-Age]]-Fan nicht davon ab, derartiges zu glauben.
    
Die Zeitung ''Die Welt'' ging der Frage nach, ob diese Übungen in Tibet überhaupt bekannt seien. Journalisten fragten Geshe Khedup, einen tibetanischen Mönch, der unweit von Zürich in einem Wald in einem der größten Tibet-Zentren Europas mit angegliedertem Lamakloster lebt. Dieser hatte in seinen 68 Lebensjahren aber noch niemals von den Fünf Tibetern gehört und betrachtete die ihm vorgelegten Farbfotos mit turnenden Anhängern dieser Übungen mit sichtlichem Vergnügen. Er meinte: "Wir turnen nicht. Wir arbeiten und meditieren. Für das Turnen hätten wir keine Zeit. Ich habe solche Übungen bei uns noch nie gesehen. Vielleicht sind sie aus Indien". Es stimme zwar, dass sich tibetanische Mönche mit fünf größeren Problemen beschäftigen würden, aber es seien weder Riten noch Turnübungen. Es ginge auch nicht um Vegetarismus oder Trennkost ("Wir essen alles"), nicht um Wunderglauben, nicht um Lebensenergie wie Prana ("Was ist das? Das ist nicht tibetanisch") und schon gar nicht um das ewige Leben (Susanne Schwage 1999).
 
Die Zeitung ''Die Welt'' ging der Frage nach, ob diese Übungen in Tibet überhaupt bekannt seien. Journalisten fragten Geshe Khedup, einen tibetanischen Mönch, der unweit von Zürich in einem Wald in einem der größten Tibet-Zentren Europas mit angegliedertem Lamakloster lebt. Dieser hatte in seinen 68 Lebensjahren aber noch niemals von den Fünf Tibetern gehört und betrachtete die ihm vorgelegten Farbfotos mit turnenden Anhängern dieser Übungen mit sichtlichem Vergnügen. Er meinte: "Wir turnen nicht. Wir arbeiten und meditieren. Für das Turnen hätten wir keine Zeit. Ich habe solche Übungen bei uns noch nie gesehen. Vielleicht sind sie aus Indien". Es stimme zwar, dass sich tibetanische Mönche mit fünf größeren Problemen beschäftigen würden, aber es seien weder Riten noch Turnübungen. Es ginge auch nicht um Vegetarismus oder Trennkost ("Wir essen alles"), nicht um Wunderglauben, nicht um Lebensenergie wie Prana ("Was ist das? Das ist nicht tibetanisch") und schon gar nicht um das ewige Leben (Susanne Schwage 1999).
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