Zeile 4: |
Zeile 4: |
| [[image:zoennchen.jpg|Wolfgang Zönnchen|thumb]] | | [[image:zoennchen.jpg|Wolfgang Zönnchen|thumb]] |
| [[image:zoennchen2.jpg|Homöopathische Pflanzenstärkung per Hubschrauber|thumb]] | | [[image:zoennchen2.jpg|Homöopathische Pflanzenstärkung per Hubschrauber|thumb]] |
− | Der Begriff Harmopathie ist beim deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke eingetragen, Inhaber ist Wolfgang Zönnchen,<ref>DE 2050050: Wiedergabe der Marke: HARMOPATHIE. Markenform: Wortmarke. Anmeldetag: 20.07.1993. Tag der Eintragung im Register: 22.11.1993. Schutzendedatum: 31.07.2013 (Stand vom 03.07.2009)</ref> der behauptet, als ''Stimmenhörer'' die Methode auf [[Medium|medialem Wege]] erfahren zu haben. Zuvor war Zönnchen als Anbieter von Kreditkarten und Betreiber eines Videoverleihs in Erscheinung getreten. Das Wort Harmopathie soll sich dabei auf ''Harmonie'' und ''Homöopathie'' beziehen. Mit der Methode soll beim Kunden einen Prozess der Selbstfindung angeregt werden, der zu tieferer seelischer Harmonie und auf diese Weise zu körperlicher Genesung führen soll. Belege für die Wunderwirkungen werden ausschließlich in den szenetypischen, ausgesucht retrospektiven, anekdotenhaften und nicht nachprüfbaren Kundenberichten verbreitet. Ein wissenschaftlich zu nennender seriöser Nachweis für eine etwaige Wirksamkeit fehlt. | + | Der Begriff Harmopathie ist beim deutschen Patent- und Markenamt als Wortmarke eingetragen, Inhaber ist Wolfgang Zönnchen,<ref>DE 2050050: Wiedergabe der Marke: HARMOPATHIE. Markenform: Wortmarke. Anmeldetag: 20.07.1993. Tag der Eintragung im Register: 22.11.1993. Schutzendedatum: 31.07.2013 (Stand vom 03.07.2009)</ref> der behauptet, als ''Stimmenhörer'' die Methode auf [[Medium|medialem Wege]] erfahren zu haben. Zuvor war Zönnchen als Anbieter von Kreditkarten und Betreiber eines Videoverleihs in Erscheinung getreten. Das Wort Harmopathie soll sich dabei auf ''Harmonie'' und ''Homöopathie'' beziehen. Mit der Methode soll beim Kunden einen Prozess der Selbstfindung angeregt werden, der zu tieferer seelischer Harmonie und auf diese Weise zu körperlicher Genesung führen soll. Belege für die Wunderwirkungen werden ausschließlich in den szenetypischen, ausgesucht retrospektiven, anekdotenhaften und nicht nachprüfbaren Kundenberichten verbreitet. Ein wissenschaftlich zu nennender seriöser Nachweis für eine Wirksamkeit fehlt. |
| | | |
| Zönnchen und Befürworter glauben, aus dem Pulsschlag des Menschen ''energetische Codeworte'' (aus einem Satz von 64 ''Energie-Codes'') ablesen zu können. Das persönliche Codewort soll dann bei dem anschließenden Geistheilungsprozess Verwendung finden. Ein Blutstropfen des Kunden wird verdünnt und daraus wird ein homöopathisch verdünntes Heilmittel hergestellt. Bei dieser Herstellung soll das vorab ermittelte Codewort eine Rolle spielen. Die Verdünnungen ähneln denen der Homöopathie. Nach Zönnchen werden aber nur bestimmte Verdünnungen eingesetzt, wie zum Beispiel der C 27, C 49, C 81 und C 343 (insgesamt sieben Potenzschritte der Zahlen 3 und 7). Durch die Verdünnung soll eine "Ur-Information" als "individuelles energetisches Programm", das in den Blutzellen gespeichert sei, "freigelegt und aktiviert" werden. Der Patient erhält sieben Tropfen dieses Präparats auf die Zunge. Das Blut soll dabei von "energetischen Störungen befreit und neu aufgeladen" werden, meint Zönnchen. Als eine Besonderheit des Verfahrens soll die harmopathische Behandlung aber auch ohne Blutstropfen gehen: Die Potenzierung des Blutes können zwar mit einem tatsächlich vom Patienten entnommenen Blutstropfen im Reagenzglas erfolgen, aber auch ausschließlich imaginativ, also allein in der Vorstellung des Behandlers. An der Wirksamkeit ändere sich dabei nichts. | | Zönnchen und Befürworter glauben, aus dem Pulsschlag des Menschen ''energetische Codeworte'' (aus einem Satz von 64 ''Energie-Codes'') ablesen zu können. Das persönliche Codewort soll dann bei dem anschließenden Geistheilungsprozess Verwendung finden. Ein Blutstropfen des Kunden wird verdünnt und daraus wird ein homöopathisch verdünntes Heilmittel hergestellt. Bei dieser Herstellung soll das vorab ermittelte Codewort eine Rolle spielen. Die Verdünnungen ähneln denen der Homöopathie. Nach Zönnchen werden aber nur bestimmte Verdünnungen eingesetzt, wie zum Beispiel der C 27, C 49, C 81 und C 343 (insgesamt sieben Potenzschritte der Zahlen 3 und 7). Durch die Verdünnung soll eine "Ur-Information" als "individuelles energetisches Programm", das in den Blutzellen gespeichert sei, "freigelegt und aktiviert" werden. Der Patient erhält sieben Tropfen dieses Präparats auf die Zunge. Das Blut soll dabei von "energetischen Störungen befreit und neu aufgeladen" werden, meint Zönnchen. Als eine Besonderheit des Verfahrens soll die harmopathische Behandlung aber auch ohne Blutstropfen gehen: Die Potenzierung des Blutes können zwar mit einem tatsächlich vom Patienten entnommenen Blutstropfen im Reagenzglas erfolgen, aber auch ausschließlich imaginativ, also allein in der Vorstellung des Behandlers. An der Wirksamkeit ändere sich dabei nichts. |
Zeile 10: |
Zeile 10: |
| Nach Zönnchen trage jeder Mensch das harmonisierende "Gegenmittel" für eigene Gebrechen mit seinem Blut in sich: ''"Jeder hat damit eine vollständige 'Apotheke' in sich, man muß diese Informationen nur dem Patienten wieder unverfälscht zugänglich machen, was mit der Harmopathie nach und nach erreicht werden kann."'' | | Nach Zönnchen trage jeder Mensch das harmonisierende "Gegenmittel" für eigene Gebrechen mit seinem Blut in sich: ''"Jeder hat damit eine vollständige 'Apotheke' in sich, man muß diese Informationen nur dem Patienten wieder unverfälscht zugänglich machen, was mit der Harmopathie nach und nach erreicht werden kann."'' |
| | | |
− | Nach Erfindung seiner Methode erprobte er diese 1990, um das "Waldsterben" zu kurieren. Er ließ aus Regenwasser nach traditionellem homöopathischem Verfahren ein Präparat herstellen. Dieses homöopathische Mittel sprühte er in Zusammenarbeit mit dem ''Forschungs-Förderungs-Fonds der österreichischen Wirtschaft'', der 120.000 DM spendete, von einem Hubschrauber aus auf einen Teil des erkrankten Hochgebirgswaldes in Nenzing/Vorarlberg. Vier Fernsehstationen (SAT 1, RTL-PLUS, ARD und ORF) berichteten darüber sowie die Esoterikpostille [[Esotera]].<ref>esotera 4/1991, S. 13</ref> Eine Anwendung auf größerer Fläche wollte Zönnchen aber nicht durchführen: ''"Dieses Projekt war gewissermaßen eine Vorbereitung auf meine eigentliche Aufgabe, nämlich eine neue Behandlungsmethode für Menschen zu verbreiten. Medial wurde mir klargemacht, daß die Erkrankung des Waldes ein Spiegel für den Menschen sei, damit er seine tiefe Desorientierung und Erkrankung der Seele wahrnimmt."'' | + | Nach Erfindung seiner Methode erprobte er diese 1990, um das "Waldsterben" zu kurieren. Er ließ aus Regenwasser nach traditionellem homöopathischem Verfahren ein Präparat herstellen. Dieses Mittel sprühte er in Zusammenarbeit mit dem ''Forschungs-Förderungs-Fonds der österreichischen Wirtschaft'', der 120.000 DM spendete, von einem Hubschrauber aus auf einen Teil des erkrankten Hochgebirgswaldes in Nenzing/Vorarlberg. Vier Fernsehstationen (SAT 1, RTL-PLUS, ARD und ORF) berichteten darüber, sowie die Esoterikpostille [[Esotera]].<ref>esotera 4/1991, S. 13</ref> Eine Anwendung auf größerer Fläche wollte Zönnchen aber nicht durchführen: ''"Dieses Projekt war gewissermaßen eine Vorbereitung auf meine eigentliche Aufgabe, nämlich eine neue Behandlungsmethode für Menschen zu verbreiten. Medial wurde mir klargemacht, daß die Erkrankung des Waldes ein Spiegel für den Menschen sei, damit er seine tiefe Desorientierung und Erkrankung der Seele wahrnimmt."'' |
| | | |
| Zönnchens Angaben zufolge hat er mehrere hundert Personen in seiner Methode in Wochenendkursen eingewiesen. Nach seinem Tod existiert in Holzkirchen noch ein ''Carolina Zönnchen Institut für Harmopathie''. | | Zönnchens Angaben zufolge hat er mehrere hundert Personen in seiner Methode in Wochenendkursen eingewiesen. Nach seinem Tod existiert in Holzkirchen noch ein ''Carolina Zönnchen Institut für Harmopathie''. |