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Bei der Methode erfolgen Hautwiderstandmessungen an den Innen- und Außenseiten beider Hände. Die Messwerte werden in einem Computer gespeichert. Aus Hinweisen eines Geräteherstellers ist zu entnehmen, dass pro Hand 1.000&nbsp;Messungen gemacht werden sollen, 500 auf der Innenseite und 500 auf der Außenseite der Hand. Die Messorte orientieren sich dabei an den [[Meridian]]en der klassischen TCM-[[Akupunktur]]<ref>http://www.iib-med.de/resources/Lognormaltypisch.pdf</ref>, für die jedoch kein wissenschaftlicher Nachweis der Existenz vorliegt. Eine entsprechende Software wertet die Messungen aus und zeigt die gemessenen Hautwiderstandswerte (bzw. den Leitwert, als Kehrwert des Widerstands) nach ihrer Häufigkeitsverteilung grafisch an. Laut Popp sei diese Verteilung bei einem gesunden Menschen eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Logarithmische_Normalverteilung logarithmische Normalverteilung] (kurz Log-Normalverteilung). Abweichungen von der Log-Normalverteilung würden Abweichungen von einem ''ideal gesunden Zustand'' bedeuten und pathologische Zustände oder "Regulations-Störungen" anzeigen. Beispielsweise spricht Popp von Kurven, die "typisch für Multiple-Sklerose-Patienten" seien. Auch Krebserkrankungen seien frühzeitig "ohne belastende Untersuchungsverfahren" aus der Form der Kurven abzulesen. Die Messung soll etwa 15 Minuten dauern.
 
Bei der Methode erfolgen Hautwiderstandmessungen an den Innen- und Außenseiten beider Hände. Die Messwerte werden in einem Computer gespeichert. Aus Hinweisen eines Geräteherstellers ist zu entnehmen, dass pro Hand 1.000&nbsp;Messungen gemacht werden sollen, 500 auf der Innenseite und 500 auf der Außenseite der Hand. Die Messorte orientieren sich dabei an den [[Meridian]]en der klassischen TCM-[[Akupunktur]]<ref>http://www.iib-med.de/resources/Lognormaltypisch.pdf</ref>, für die jedoch kein wissenschaftlicher Nachweis der Existenz vorliegt. Eine entsprechende Software wertet die Messungen aus und zeigt die gemessenen Hautwiderstandswerte (bzw. den Leitwert, als Kehrwert des Widerstands) nach ihrer Häufigkeitsverteilung grafisch an. Laut Popp sei diese Verteilung bei einem gesunden Menschen eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Logarithmische_Normalverteilung logarithmische Normalverteilung] (kurz Log-Normalverteilung). Abweichungen von der Log-Normalverteilung würden Abweichungen von einem ''ideal gesunden Zustand'' bedeuten und pathologische Zustände oder "Regulations-Störungen" anzeigen. Beispielsweise spricht Popp von Kurven, die "typisch für Multiple-Sklerose-Patienten" seien. Auch Krebserkrankungen seien frühzeitig "ohne belastende Untersuchungsverfahren" aus der Form der Kurven abzulesen. Die Messung soll etwa 15 Minuten dauern.
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Nach Popps Verständnis von Physiologie und Mathematik liefert das Weber-Fechner-Gesetz die theoretische Begründung dafür, dass die von ihm gemessenen Häufigkeitsverteilungen einer Log-Normalverteilung gehorchen. Die Berufung auf das Weber-Fechner-Gesetz ist jedoch unsinnig. Dieses Gesetz macht Aussagen über den Zusammenhang zwischen einer physikalischen Größe eines Sinnesreizes und der subjektiven Reizstärke, also z.B. zwischen Schallintensität und der empfundenen Lautstärke. Auf Fragestellungen wie der Häufigkeitsverteilung von gemessenen Hautwiderständen ist es überhaupt nicht anwendbar (um welches Sinnesorgan geht es, was ist der physikalische Parameter, was die subjektive Empfindungsgröße?). Aussagen von Popp, dass eine bestimmte Verteilung "der üblichen, idealen Verteilung eines gesunden Menschen nach dem Weber-Fechner-Gesetz" entspricht, sind daher grob unwissenschaftlich.
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Nach Popps Verständnis von Physiologie und Mathematik liefert das Weber-Fechner-Gesetz die theoretische Begründung dafür, dass die von ihm gemessenen Häufigkeitsverteilungen einer Log-Normalverteilung gehorchen. Die Berufung auf das Weber-Fechner-Gesetz ist jedoch unsinnig. Dieses Gesetz macht Aussagen über den Zusammenhang zwischen einer physikalischen Größe eines Sinnesreizes und der subjektiven Reizstärke, also z.B. zwischen Schallintensität und der empfundenen Lautstärke. Auf Fragestellungen wie der Häufigkeitsverteilung von gemessenen Hautwiderständen ist es überhaupt nicht anwendbar (um welches Sinnesorgan geht es, was ist der physikalische Parameter, was die subjektive Empfindungsgröße?). Aussagen von Popp, dass eine bestimmte Verteilung "der üblichen, idealen Verteilung eines gesunden Menschen nach dem Weber-Fechner-Gesetz" entspricht, sind daher unwissenschaftlich.
    
Zur Behauptung, aus der Form der Verteilung Aussagen über den Gesundheitszustand ablesen zu können, ist zu sagen, dass die Form der Log-Normalverteilung durch lediglich zwei Parameter &micro; und &sigma; bestimmt wird (bei der "gewöhnlichen" Normalverteilung entsprechen &micro; und &sigma; den bekannten Größen Mittelwert und Standardabweichung). Eine Analyse der Form der Verteilung kann daher immer nur Zahlenwerte für diese zwei Parameter liefern. Daraus weitreichende medizinische Diagnosen abzuleiten bis hin zu Krebs und MS, entbehrt einer seriösen Grundlage.
 
Zur Behauptung, aus der Form der Verteilung Aussagen über den Gesundheitszustand ablesen zu können, ist zu sagen, dass die Form der Log-Normalverteilung durch lediglich zwei Parameter &micro; und &sigma; bestimmt wird (bei der "gewöhnlichen" Normalverteilung entsprechen &micro; und &sigma; den bekannten Größen Mittelwert und Standardabweichung). Eine Analyse der Form der Verteilung kann daher immer nur Zahlenwerte für diese zwei Parameter liefern. Daraus weitreichende medizinische Diagnosen abzuleiten bis hin zu Krebs und MS, entbehrt einer seriösen Grundlage.
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